15

314 35 15
                                    

„Nimm deinen Hund und geh raus", fuhr Bang Zelo an. Anschließend wandte er sich zu mir und meinte in einem etwas freundlicherem Tonfall: „Sam, du solltest dich hinlegen. Du brauchst deine Kräfte morgen. JongUp und Youngjae ihr geht und schaut nach Himchan." Jeder machte das, was ihm gesagt wurde und ich war mehr als glücklich, dass ich nicht länger die Visage von Zelo sehen und seine Launen ertragen musste. Was hat Zelo eigentlich gegen mich, dass er mich immer gleich so angeht? Ich hab ihm doch nichts getan, oder? Ich muss ihn unbedingt mal zur Rede stellen, was das soll! Da ich so in meine Gedanken versunken war, hatte ich gar nicht bemerkt, dass schon alle weg waren. Gähnend zwang ich meine Beine sich zu bewegen und machte mich auf in Richtung Bett. „Ich habe beschlossen... nicht so gefährlich... beobachten... Auge behalten....", schnappte ich einzelne Wortfetzen auf, als ich an Bang's Büro vorbeilief. Neugierig machte ich ein paar Schritte zurück, stellte mich neben dir Tür und lauschte. Nicht sehr Lady-like, aber wen würde das schon interessieren, wenn die Neugierde erstmal geweckt ist.

Da ich jetzt schon ein bisschen hier war, konnte ich erkennen, dass es sich um Bang und Daehyun handelte. Als ich jedoch versuchte mehr zu hören, begrüßte mich Stille. Angestrengt trat ich noch ein bisschen näher an die Tür heran und bekam fast einen Herzinfarkt, als ich von drinnen näher kommende Schritte hörte. Panisch versuchte ich so schnell und so leise wie möglich in mein Zimmer, welches ein paar Meter weiter den Gang entlang lag, zu kommen. Hektisch schloss ich die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen. Kurz blieb ich so stehen, doch da draußen keine Stimmen mehr zu hören waren, beschloss ich mich jetzt schlafen zu legen. Gemütlich zog ich mir meine Schlafsachen an und warf mich auf mein mehr oder weniger neues Bett. Jedoch konnte ich nicht schlafen, denn die Neugierde, über das, was ich gehört hatte, war zu groß und so rätselte ich noch eine Weile. Wen müssen sie beobachten? Und wen wollen sie im Auge behalten? Mich? Als ob, so wichtig bin ich auch nicht, dass man mich im Blick behalten muss. Bild dir da bloß nichts ein. Vielleicht ging es ja um einen Auftrag. Immerhin soll es ja nicht so gefährlich sein. Und wieso ist Zelo vorhin eigentlich so ausgerastet? Fragen über Fragen und keine Antworten. Nach und nach, dämmerte ich schließlich weg.

„Aufstehen!" Schwungvoll wurde mir die Decke weg gezogen und die Kälte kroch mir in die Knochen. „Lass mich!", brummte ich verschlafen während ich mich zu einer Kugel zusammen rollte. „Na los! Du hast heute Training mit Zelo!" Schlagartig war ich hell wach und sauer noch dazu. „Wieso muss ich mit diesem Arsch trainieren? Ich will nicht!" Youngjae verschränkte die Arme vor der Brust und erklärte mir mit seiner besserwisserischen Stimme: „Weil er der beste Kämpfer von uns ist und du ja schließlich was lernen sollst." „Ich will nicht!", hielt ich störrisch dagegen. Auf meinen Kommentar hin grinste er nur dumm. Ich drehte mich um und versuchte wieder zu schlafen, jedoch dachte Youngjae gar nicht daran, mich weiter schlafen zu lassen, denn er blieb in der Türe stehe und fixierte mich mit stechendem Blick. Mit einem genervten Stöhnen quälte ich mich schließlich aus dem Bett und warf ihm dabei einen Mörderblick zu. Mit schlecht gelaunter Miene jagte ich ihn vor die Türe und knallte diese lautstark hinter ihm zu. So, jetzt kann ich in Frieden weiter schlafen! Zufrieden ging ich wieder zu meinem Bett, um frustriert feststellen zu müssen, dass YoungJae meine Decke mitgenommen hatte. Ich knurrte noch einmal unwillig, ehe ich mich überwand mich um zu ziehen.

Mit schleppenden Bewegungen schlüpfte ich in eine Schwarze Jogginghose und einen grün-schwarzen Pulli. Mit schnellen Bewegungen kämmte ich mir meine Haare und band sie zu einem Zopf zusammen, dann schnappte ich mir meine Zahnbürste und stiefelte los in Richtung Bad, welches direkt gegenüber lag. Gerade, als ich die Türe zum Badezimmer öffnen wollte, nahm ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung an der Treppe war. Schnell fuhr ich herum und war automatisch in Fluchtbereitschaft. „Beweg sofort deinen Arsch nach unten. Jetzt!", knurrte Zelo mich an. „Ich hab wirklich besseres zu tun, als den ganzen Tag auf dich zu warten!" Ich wollte gerade ansetzen, um ihm eine patzige Antwort zu geben, doch dann sah ich etwas in seinen Augen. Er war sauer. Richtig sauer. Ich beschloss kurzer Hand, dass ich es heute auch ohne Zähneputzen überleben würde. Eilig warf ich die Zahnbürste ins Waschbecken und beeilte mich ihm nach unten zu folgen. Auf dem Weg nach unten band ich meine Haare nochmal neu zusammen, da sich der Gummi gelöst hatte und als ich dann endlich vor den Trainingsraum stand blickte ich mich verwundert um. Wo ist dieser Idiot hin? Suchend drehte ich mich einmal um mich selbst. Hä? Er war doch genau vor mir, wo ist er jetzt? Erst schnauzt er mich an, dass ich kommen soll und jetzt verschwindet er, oder wie? Genervt stieß ich die Tür vor mir auf und betrat den Raum, in dem ich die nächsten Stunden lernen sollte, wie ich mich zu verteidigen hatte.

Ich war noch keine fünf Schritte weit gekommen, als ich auch schon grob am Arm gepackt und zu Boden geschleudert wurde. „Du bist zu unaufmerksam, Blümchen!" „Nenn mich nicht so", zischte ich ihn an und rappelte mich wieder auf. „Du wirst niemals lernen wie man kämpft. Für den Anfang beginnen wir mit Konditionstraining. 10 Runden um die Halle!" Entgeistert starrte ich ihn an. „Los! Die Runden laufen sich schließlich nicht von selbst!" Ich ergab mich meinem Schicksal und setzte mich in Bewegung. „Schneller!" Zum Glück hatte ich durch das herumspringen auf den Dächern, nicht die schlechteste Ausdauer und schaffte die Runden, ohne völlig fertig zu sein. „Na wenigstens etwas", hörte ich Zelo in seinen nicht vorhandenen Bart murmeln, als ich wieder vor ihm stand. „Und was jetzt?", fragte ich ihn leicht außer Atem. Anstatt einer Antwort kam er auf mich zu und packte mich an den Schultern. Erschrocken riss ich meine Augen auf und starrte ihn an, als er mit seinem Gesicht langsam immer näher kam. „W... was... was machst du?", fragte ich schockiert. Wieder bekam ich keine Antwort. Sein Atem streifte meine Lippen, was mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.


------------------------------------------------------------

Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel ^-^

Ich hoffe es gefällt euch :)


Gerettet - Fluch oder Segen? [B.A.P]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt