Bis ich nicht mehr atme...

So wie an Tag eins

"Herein", sagte er nachdem ich an seiner Türe geklopft hatte. Ich bin jetzt bei Hakan im Büro angekommen um mit ihm zu reden.
Ich öffnete die Türe streckte mein Kopf rein und sah ihn vertieft in seine Blätter blicken. Da er mich nicht bemerkt hatte fing ich an extra zu husten. Er hob sein Kopf hoch und sah mir in die Augen. Sofort veränderte sich sein Gesichtsausdruck, er stand auf und lief in meine Richtung. Dabei schloss ich die Türe und lief auf ihn zu.
"Alles Oke?", fragte Hakan mich besorgt und nahm mich in dem Arm. "Ja, setzt dich. Wir müssen reden", gab ich ernst von mir. Ohne eine antwort drauf zugeben löste er sich von mir und setze sich auf die Stühle die für die Kunden gedacht waren. Er machte mir ein Zeichen das heissen sollte, dass ich mich auch setzten soll. Ich setzte mich und sah in seine grünen Augen. Er wartete bis ich anfing, dass konnte ich aus seinen Augen lesen.
"Mich hat gestern jemand angerufen", sagte ich und machte eine kleine Pause.
"Bevor ich weiter erzähle, muss du mir versprechen mich nicht zu unterbrechen und nicht sauer zu sein", sagte ich sanft und wartete auf eine Antwort von ihm.
"Ja oke", meinte er leicht genervt.
"Es war Baris, er wollte mir gratulieren, was er dann auch höflich machte. Aber er wollte sich dann im Endeffekt mit mir treffen. Ich hab zugesagt und wir haben uns 2 Minuten getroffen." Ich merkte wie er wütend wurde und sein Körper sich anspannte. Er setzte sich in eine andere Position und prallte dabei seine Hände zu Fäusten.
"Er hat mir erzählt was er nach der Trennung von uns gemacht hat, was mich eigentlich nicht interresiet. Das eigentliche Thema ist, dass er Hilfe von mir gebittet hat. Er hat damals nach mir mit Drogen angefangen und ist glaube ich derzeit nicht in einem guten Zustand. Er meinte ich bin die einzige Person die ihm helfen kann, ich habe gesagt er soll zu einem Drogenberater oder sonst was und bin dann auch nach Hause. Du kennst mich gut, ich bin eine Person die hilf, wo sie helfen kann. Ich glaube ich werde ihm helfen, Vorallem wenn man mich noch darum bittet. Eigentlich wollte ich es dir nicht sagen, dass ich ihm helfen werde denn du wirst sauer und willst das nicht. Aber da dachte ich mir, er wird es akzeptieren, er ist ein fürsorglicher Mensch wie du Banu. Und wir werden vielleicht somit einen Menschenleben retten. Du wirst bei jedem Schritt dabei sein, bitte Hakan bitte sei mit mir."

Hakan's Sicht
Wie kann sie sich mit ihm treffen? Off Banu off. Ich liebe ja ihre fürsorgliche Art, aber manchmal übertreibt sie. Wie kann er es wagen sie anzurufen, dann wenn ich ihm noch sage er soll sich fernhalten. Du wirst noch sehen Baris.
Natürlich werde ich bei jedem Schritt dabei sein wenn sie helfen wird. Aber davor muss ich noch mit Baris alleine reden.
"Du darfst ihm helfen, quasi wir werden es zusammen machen. Und glaub mir Banu, wenn er eine falsche Bewegung macht neben dir, garantiere ich für garnichts. Ich weiß nicht wie ich da reagieren würde."
"Ja, Oke. Danke", sagte sie leise aber so das ich es noch hören konnte.
"Kein Problem. Du triffst dich auch nie wieder mit ihm heimlich", sagte ich streng.
"Tamam (Oke)", sagte sie und schaute mich entschuldigend an.
Normalerweise würde ich es ihr nicht erlauben, aber da mein eigener Bruder mal was mit Drogen zutun hatte, kann ich mir seine Situation vorstellen. Sowas wünsche ich nicht mal meinem Feind. Und wenn er es schnell überwindet, hoffe ich, wird sie ihn eh nicht mehr sehen.
"Komm her", flüsterte sie ganz leise und streckte ihr Arme dabei breit auf.
Ich lächelte sie breit an und lief auf sie zu, ich nahm sie in meinem Arm und wir lösten uns eine Ewigkeit nicht mehr. Keiner von uns wollte das dieser Moment endet, dass spürte ich.
"Wie willst du ihm helfen?", fragte ich neugierig Banu.
"Ich werde erstmal ihm sagen das du und ich helfen werden und ja, dann schauen wir weiter."
"Oke, ich hoffe es klappt"
"Ich auch. Ich geh lieber, du musst noch weiter arbeiten, ich lenke dich nur ab."
"Nein du lenkst mich nicht ab. Ich war eh fertig, lass uns was unternehmen?"
"Hmm, ich muss in einem Terminplaner nachschauen ob ich Zeit habe, hahahaha", sagte sie gespielt.
"Ah, so ist das also, Oke ich geh dann mit Fatma raus", das regt sie auf. Ich liebe es sie aufzuregen.
"Geh dann, komm geeeh", schrie sie fast und drückte mich dabei von ihr weg.
"Tamam Schatz Tamam ich hör auf"
"Du weiß ganz genau ich mag das nicht, mach das nicht nochmal"
"Ja oke, los lass uns gehen"

Am Abend
Banu's Sicht

Endlich daheim, wir waren den ganzen Tag unterwegs, ich spüre meine Füße nicht mehr.
Grad wo ich mich bequem hinlegen wollte klingelte mein Handy. Es erschien eine Nummer die ich nicht eingespeichert hatte. Ich zögerte etwas aber ging im Endeffekt ran.
"Hallo?", gab ich unsicher von mir.
"Hey, benim Baris ( ich bin's)", stellte er sich höflich vor.
"Ich wollte fragen ob du dich entschieden hast", fragte er mit bisschen Hoffnung die man ihm aus der Stimme hören konnte.
"Ja ich werde dir helfen, aber unter einer Bedienung"
"Und die wäre?"
"Hakan wird immer dabei sein, ohne ihm werde ich dir nicht helfen"
"Ist das dein Ernst?"
"Ja"
"Off Oke"
"Du wolltest Hilfe von mir, nicht ich von dir. Du musst endlich lernen dich mit dem zufrieden zu geben was du bekommst. Du hast dich garnicht verändert"
"Ja ich hab mich nicht verändert und das nur weil du mein wahres ich ein und auswendig kennst. Ich wollte das es so bleibt wie es auch in der Vergangenheit war."
"Lass die Vergangenheit vergangen bleiben."
"Kann ich nicht, denn ich liebe dich immer noch wie an Tag eins, keines der Minuten die ich früher mit dir verbracht habe bereue ich, ich würde heute noch alles dafür tun, dass es wieder so wird"
"Hör auf, wenn du immer so reden wirst kann ich dir nicht helfen. Ich muss auflegen, gute Nacht Baris"
"Gute Nacht Melek"
Melek. Das sagte er immer, immer wenn wir uns verabschiedet hatten, ich glaube ich habe die Vergangenheit auch vermisst, den alten Baris. Eingentlich meine ganze Vergangenheit denn da war auch Vater noch da. Ich schob mir all die Gedanken zur Seite und legte mich auf mein Bauch und schlief ein.