Die Person, die jetzt eigentlich garnicht hier sein durfte...

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"Bitte bleib, ich glaube wir haben vieles zu besprechen."
"Wie du willst Engel", sagte er und setze sich aufs Stuhl nachdem er die Türe zu machte.
"Wie geht es dir", fragte mich Hakan.
"Mir geht es gut, danke. Und dir?"
"Wenn es dir gut geht, geht es mir auch gut."
"Ja dann gehe ich, wenn ihr noch was zu reden habt", sagte Baris in einem traurigen Ton und stand auf.
"Danke für dein Besuch, komm wieder ok?"
"Ja klar mache ich."
"Versprochen?"
"Versprochen Banu." Somit ging er aus meinem Zimmer. Hakan stand auf und setze sich auf mein Bett und nahm dabei meine Hand in seine.
"Du glaubst mir nicht wie lange ich  von diesem Moment geträumt habe."
Lächelnd sah ich ihn an. Er hat schöne volle Lippen, wunderbare grüne Augen. Er hat ein makelloses Gesicht könnte ich sagen. Er gefiel mir, sogar sehr.
"Erzähl. Erzähl mir alles, von Anfang an. Ich möchte alles über dich und mich wissen."
"Ich habe einen Vorschlag."
"Und der wäre?"
"Frag mich das was du willst und ich beantworte es dir."
"Dieser Vorschlag gefällt mir. Ehm... Wie haben wir uns kennengelernt?"
"Wir hatten, haben gemeinsame Freunde und eine davon hat mal ihren Geburtstag gefeiert. Dort habe ich dich das erste mal gesehen und in dem Moment war es mir klar. Du bist die Frau, für die ich alles aufgeben würde, die Frau die die Mutter meiner Kinder werden wird. Die ganze Nacht lang habe ich dich beobachtet ab und zu hatten wir Augenkontakt jedes Mal hast du mich angelächelt, es war und ist das schönste Lächeln das ich je gesehn habe. Deine Augen, von denen will ich garnicht anfangen, sie sind so wunderbar ich könnte sie mir Stundenlang ansehen ohne gelangweilt davon zu werden. Naja aufjedenfall habe ich dann von der Freundin am nächsten Tag deine Nummer bekommen. Ich habe Tage gebraucht bis ich den Mut dazu hatte dir zu schreiben. Im Endeffekt tat ich dies und wir haben angefangen zu schreiben. Ich wollte mich oftmals treffen du wolltest nicht, du wolltest dich nicht verlieben aber das kann man ja nicht entscheiden. Aber wie der Schicksal es will, habe ich dein Herz gewonnen."
"Ich erinnere mich garnicht daran."
"Banu", gab er leise von sich und gab meinen Handrücken einen Kuss. "Du wirst dich an alles erinnern können, gib dir bisschen Zeit bitte. Das kommt nicht von heute auf morgen."
"Ja du hast recht. Ok, nächste Frage. Weist du wieso ich nicht mehr mit Baris zusammen bin?"
"Bist du dir sicher das du dies wissen willst?"
"Ja, ich bin mir sicher Hakan."
"Groß haben wir darüber nie geredet, du hast mir nur gesagt das du ihn erwischt hast mit einer anderen. Im Bett. Also er hat dich betrogen. Du hast dann alles aufgegeben. Er wollte dich mehrmals kontaktieren du hast aber geblockt. Nach paar Monaten oder Wochen ich weis nicht mehr genau, ist er weggezogen."
Das war der Schock meines Lebens. Zumindest seit dem ich aufgewacht bin. Der Junge, den du mehr als alles andere liebst betrügt dich. Da bricht doch die Welt von jedem Mädchen unter.
"Hat er das wirklich?"
"Ich Lüge dich nicht an, vertau mir. Ja ich mag ihn nicht aber ich würde ihn auch nicht extra schlecht darstellen. So ein Mensch bin ich nicht."
"Ich, es tut mir leid so war das nicht gemeint."
"Ich weis."
"Und wieso ist er dann hier ? Du hast doch gesagt er ist weggezogen."
"Er ist vor paar Monaten zurück gekommen. Nach dir hat er mit Drogen angefangen, er wollte damit aufhören aber bräuchte deine Hilfe. Da du ein Mensch bist, der sehr fürsorglich ist, haben wir zusammen ihm geholfen und jetzt ist er nicht mehr daran abhängig. Er hat dich auch bei deinem Unfall gefunden."
"Das ist alles zu viel für mich."
"Das wollte ich jetzt auch sagen, lass uns eine Pause machen."
"Hakan?"
"Ja?"
"Ich weis du warst verletzt als ich dich nicht erkannt habe, aber deine Augen zeigen mir, wie wertvoll ich für dich bin. So als würde dein Herz aus deinen Augen heraus schreien wie sehr du mich liebst. Und ich fühle es auch, ich fühle es vielleicht nicht so stark aber ich fühle es das ich Gefühle für dich habe."
"Mein Schatz, mit diesen paar Wörtern hast du wieder mein Herz erobert. Ich werde alles für dich tun, dass du dich an alles erinnerst und alles so wird wie es früher war. Dafür werde ich mit Herz und Blut kämpfen. Ich liebe dich."
"Danke das es dich gibt."
"Da ist nichts zu danken. Ich bin immer da für dich, egal wann,wie und wo."
Lächelnd sah ich in seine Augen. Er ist der richtige das habe ich erfahren. Ich frage mich wie Baris mir sowas antun konnte. Er war mein Traummann. Zeiten ändern sich und dich, sagt man doch so schön.
"Ich hab eine Bitte an dich Hakan."
"Ich mache alles was du willst."
"Würdest bei mir schlafen? Versteh mich nicht falsch ich meine auf dem Sofa, wenn es für dich kein Problem wäre."
"Ich würde so oder so vor der Türe warten und du würdest denken ich bin zuhause. Klar mache ich das."
"Du warst also jede Nacht bei mir?"
"Ja jede Nacht. Manchmal bis morgens und manchmal bin ich nach Hause bevor die Sonne aufging."
"Was hast du gemacht hier?"
"Ich habe dir erzählt wie es mir geht, was ich gemacht habe, wie sehr ich dich liebe und vermisse. Am Anfang hat mich das piepsen der Geräte gestört aber mit der Zeit konnte ich garnicht mehr ohne sie. Es war so als wäre dies ein Teil von uns."
"Ich muss mich wirklich glücklich schätzen, dass ich so einen Mann an meiner Seite habe wie du."
"Du warst schon immer so weist du das. Immer so romantisch und so süß", sagte er während er sich aufs Sofa legte.
Plötzlich sagte er: "Scheiß ich hab was vergessen." Und stand auf.
"Was denn", fragte ich ihn.
"Dir einen gute Nacht Kuss zu geben", gab er von sich und lief auf mich zu. Er bückte sich runter zu mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn danach nahm er meine Hand in seine und flüsterte:"Du bist das beste was mir je passiert ist, ich liebe dich."
"Dankeschön", sagte ich schüchtern und lächelt ihn an. Lächelnd lief er zurück und platzierte sich auf dem Sofa.
Seine Nähe tat mir gut. Ich fand es komisch, ich kenne ihn nicht richtig aber er ist für mich die einzige Person, der ich vertrauen kann.
Ich dachte über das nach was er mir erzählt hatte, mit Tränen in den Augen starrte ich die Decke an. Niewieder würde ich mit Baris so sein wie früher und daran war allein er schuld. Es verletzte mich sehr zu wissen das er sowas gemacht hat, aber es war mir von Anfang an klar das etwas schief bei ihm war.

"Hakan?"
"Hmm?"
"Schläfst du?"
"Ja ich schlafe und antworte dir dabei."
"Ha-Ha-Ha wie lustig du bist. Ich möchte dir was sagen."
"Ich höre."
"Ich weiß das du nicht willst das ich mit Baris Kontakt habe. Und ich möchte dies auch nicht mehr ich verspreche es dir, ich werde mit ihm kein Kontakt haben."
"Das muss du für mich nicht tun."
"Ich tue dies weil ich erstens mit falschen Leuten nichts zu tun haben möchte. Zweitens weis ich ganz genau das du dich innerlich darüber sehr freust."
"Du erkennst mich langsam wieder Fräulein."
"So wie es aussieht."
"Weist du was?"
"Was denn?"
"Ich liebe dich."
"Das weiß ich bereits schon, sag mir was neues."
"Hexe."
"Nö."
"Doch."
"Geh schlafen los."
"Ok Mama."
"Gute Nacht."
"Gute Nacht Engel."

Heute wachte ich früher als vorher auf. Ich warf ein Blick aufs Sofa und sah einen schlafenden Hakan. Wie ein Bayb lag er da. So unschuldig, so süß. Ich liebte ihn, es war mir klar aber ich wollte es ihm noch nicht sagen. Denn ich wollte erst ganz sicher sein und ich möchte mich zuerst an alles erinnern können.
Verträumt sah ich ihn mir an. Er war es, er sollte mein Mann sein. Der Vater meiner Kinder. Plötzlich öffnete sich die Türe, voller Panik sah ich dahin und sah die Person, die jetzt eigentlich garnicht hier sein durfte.

Bis ich nicht mehr atme...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt