Ab jetzt soll alles Berg auf gehen...

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Lale's Sicht
(Banu ihre Mama)

Mitten in der Nacht klingelte das Telefon. Da ich nicht so einen tiefen Schlaf habe hörte ich dies sofort. Mit einem Ruck stand ich auf da ich mir sicher war, dass dieser Anruf aus dem Krankenhaus kam.
"Hallo", sagte ich mit einer verschlafenen Stimme nachdem ich den Anruf angenommen hatte.
"Gute Nacht Frau Tunc, tut uns leid das wir sie aufgeweckt haben aber wir haben paar Informationen die wir Ihnen weiterleiten müssen", erklärte mir die Krankenschwester.
"Das ist doch kein Problem. Ja bitte ich höre."
"Ihre Tochter Banu hatte einen Anfall. Das heißt sie hat plötzlich kaum Luft mehr bekommen. Wir haben sofort gehandelt und ihr geht es jetzt besser. Sie schläft derzeit immernoch. Die Sauerstoffmaske die wir ihr weggenommen hatten, haben wir ihr wieder drangemacht und es auf eine höhere Stufe gestellt. Ihr geht es gut, machen sie sich keine Sorgen. Wenn wieder so etwas passieren sollte werde ich sie sofort wieder informieren. Bitte kommen Sie jetzt nicht vorbei, denn sie braucht Ruhe."
Wie beruhig ich einerseits war das es ihr gut geht und nichts schlimmes passiert ist. Doch die Unruhe in mir ließ mich nicht los. Ich wollte sie sehen, sie in mein Arm nehmen und ihre Haare streicheln. Am liebsten würde ich ihre stimme wieder hören, denn man vermisst bei einem Menschen am meisten die Stimme.
"Ist in Ordnung. Ich danke Ihnen, ich werde morgen früh vorbei kommen. Rufen sie mich bitte wieder an, wenn was wäre. Danke nochmals."
"Machen wir, da ist nichts zu bedanken. Ich wünsche Ihnen noch eine gute Nacht. Bitte ruhen Sie sich aus, ihre Tochter braucht sie noch", sagte die Schwester in einer liebevollen Art und Weise.
"Werde ich machen. Gute Nacht."
Somit legte ich auf und setzte mich erstmal auf mein Bett um das alles zu verkraften. Meine Tochter, meine Banu liegt im Sterben und ich ihre Mama kann nichts machen außer zu beten. Klar ist beten das beste was man machen kann, aber ich würde gerne vieles mehr machen. Wie gerne ich doch meinen Platz mit ihr tauschen würde.
Zu sehen wie dein eigenes Fleisch und Blut dort leidet ist das schlimmste für eine Mutter.
Aber ich muss stark bleiben. Noch ein Verlust in der Familie kann ich nicht ertragen.
Mit dem Gedanken das es Banu gut gehen wird legte ich mich hin und versuchte zumindest ein bisschen zu schlafen.

Hakan's Sicht

"Und ihr geht es auch wirklich gut", fragte ich die Krankenschwester zum zehnten Mal.
"Ja ihr geht es wirklich gut. Jetzt bitte ich sie zu gehen."
"Darf ich bitte kurz rein? Nicht mal eine Minute ich möchte ihr nur einen Kuss geben, bitte", flehte ich sie an.
"Sie dürfen nicht, bitte stecken Sie mich nicht in eine schwere Lage."
"Versetz dich mal in meine Lage. Stell dir vor dein Freund, den du über alles liebst liegt dort. Du würdest auch da rein wollen, ich weiß es. Nicht mal eine Minute bitte."
"Wenn es mehr als eine Minute dauert, dürfen sie da nicht mehr rein."
"Danke. Danke. Danke."

Mit langsamen Schritten lief ich in ihr Zimmer rein. Da lag sie, unschuldig, kalt, emotionlos, die Banu die sonst immer am lachen ist, ist nicht mehr da. Je mehr ich mich an Sie näherte merkte ich, dass sie noch blasser im Gesicht war als vorher.
Ich näherte mein Gesicht an ihr Gesicht und gab ihr einen Kuss auf ihre Stirn.
"Du hast mir so ein Schreck eingejagt Maus. Ich hatte so Angst, das glaubst du mir nicht. Mach das nie wieder, ab jetzt soll alles Berg auf gehen, bitte. Ich liebe dich."

Bevor ich meinen letzten Schritt in ihrem Zimmer machen wollte drehte ich mich um und sagte: "Ich werde morgen wieder kommen Engel. Ich liebe dich." Und somit lief ich aus ihrem Zimmer.

Wir haben 5.42 Uhr. In zwanzig Minuten sollte ich sowieso aufstehen. Somit beschloss ich einfach nachhause zu gehen, eine Dusche zu nehmen und danach zur Arbeit zu fahren. Das wird ein langer Tag, dachte ich mir als ich mein Auto startete.

Lale's Sicht
Nachdem ich etwas gegessen hatte und mein Kaffee zu Ende trank, zog ich mich geschwind um und machte mich auf den Weg zum Krankenhaus.
Im Krankenhaus angekommen lief ich direkt ohne die Menschen die sich um mich herum befanden zu beachten in ihr Zimmer. Sofort blieb ich stehen und sah einen Jungen der Banu's Hand hielt. Er bemerkte mich nicht und strich immer noch mit seinem Daumen auf ihrem Handrücken weiter. Er schaute seine Schuhe deswegen ich nicht erkennen konnte wer es war. Ich hatte schon seit langem den Verdacht gehabt, dass sie einen Freund hat aber das er sogar hierher ins Krankenhaus kommen würde, hätte ich nicht gedacht.
Wie sollte ich reagieren? Sollte ich ihn wegschicken oder ihn anschreien? Versuch so zu handeln wie du es wir richtig hälts, du bist eine Mama, du machst immer das richtige sagte meine Innere Stimme.
Ich räuspert mich kurz und hustete extra. Der Junge erschrak und legte schnell wie möglich ihre Hand sanft auf ihr Bett und stand sofort auf.
Wir blieben beide stehen und sahen uns in die Augen. Und genau als ich mich richtig auf ihn Konzentrierte ich wer er war..

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Hallo meine Lieben :)
Dieses Kapitel hat mir persönlich nicht so gefallen aber naja. Ich hoffe euch gefällt es und hattet auch Spaß bei lesen.😌
Ich danke euch für das lesen.
Schöne Ferien wünsch ich euch..🙊

Bis ich nicht mehr atme...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt