Gefährtin der Bestie

Kapitel 47

"Darien, Zyrath ihr werdet die Vampirburg im Auge behalten und du Caeden" Zered schaute den rötlichen Wolf an "wirst die erste Wache übernehmen". Die Wölfe nickten fast zeitgleich und folgten seinen Befehlen, innerhalb weniger Sekunden verschwanden sie zwischen den dichten Bäumen.

Zered hatte die Nacht kaum geschlafen, neben Lea die ohnehin zu jeder Tageszeit in seinem Kopf umher schwirrte gab es nun auch noch diesen merkwürdigen Vorfall von dem die Nachrichten berichteten und der ihm keine Ruhe ließ.

Normalerweise verwischten die Vampire ihre Spuren gründlich und hinterließen keine Augenzeugen wenn sie in der Öffentlichkeit tranken, der Angreifer am Bahnhof musste demnach noch ein unerfahrener Frischling gewesen sein der noch nicht ausgebildet wurde und die Kontrolle verloren hat.

Wenn sie gerade dabei waren ihre Truppen aufzustocken war das absolut kein gutes Zeichen zumal Marie erzählte wie wütend Rya gewesen war als sie sich das letzte mal begegnet sind.

Zered würde die Vampire nicht unterschätzen und jederzeit mit einem Angriff rechnen, damit sie nicht unvorbereitet getroffen wurden war es wichtig das sie ihre Umgebung im Auge behielten und mögliche Gefahren rechtzeitig erkannten.

Er schmunzelte als er sich zu Sajon umdrehte der seine Finger einfach nicht von Marie lassen konnte." Mach dich nützlich Bruder und kundschafte den südlichen Teil des Waldes aus".

Sajon nickte, gab seiner Gefährtin einen Kuss und nahm anschließend seine Wolfsgestalt an. "Sollen die Vampire ruhig kommen ich habe ohnehin noch ein Hühnchen mit Rya zu rupfen" knurrte er und dem funkeln in seinen Augen nach zu urteilen war er scharf darauf sie Leiden zu lassen.

"Geduld mein Freund du wirst deine Rache schon noch früh genug bekommen" erwiderte Zered und konnte gut nachvollziehen warum Sajon so erpicht darauf war Rya auszuschalten denn wenn jemand seiner Frau etwas angetan hätte würde er sich genauso verhalten.

Marie seufzte und lehnte sich an einen Felsen "es war doch nur ein gebrochener Arm, alles halb so schlimm mir geht es doch wieder gut". Sajon verengte die Augen und schaute Marie an "Rya wird dafür bezahlen egal ob du es nun willst oder nicht meine Entscheidung steht fest".

Marie rollte mit den Augen und machte eine Handbewegung "ja ja tu nur was du für richtig hältst ich kann dich sowieso nicht aufhalten". Er grinste zur Antwort und lief anschließend Richtung Süden.

"Warte" rief sie ihm hinterher. Sajon drehte sich zu ihr um und sah sie fragend an "pass gut auf dich auf ja?" Marie lächelte und er erwiderte es "das werde ich mein Mädchen".

In der ferne krächzte ein Vogel und dank Zereds stark ausgeprägten Sinnen konnte er sogar seinen Flügelschlag hören genauso wie all die anderen Tier und Naturgeräusche in der Umgebung.

Nachdem Sajon verschwunden war ging er zu Marie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du hast meinen Bruder ganz schön um den Finger gewickelt " sagte er feststellend. Sie zuckte nur mit den Achseln und blickte zum Himmel empor "oder er mich, kommt ganz drauf an aus welcher Perspektive man es betrachtet". Sie folgte mit den Augen einer grauen Wolke die sich über die Sonne schob und die wärmenden Strahlen abfing "wie geht es Lea eigentlich, ist bei ihr alles in Ordnung?".

"Es geht ihr gut" antwortete er wahrheitsgemäß und zögerte dann kurz ehe er weiter sprach "aber ich brauche deine Hilfe Marie". Zered sah sich um und vergewisserte sich das keiner der Wölfe sie belauschte.

Marie zog eine Augenbraue nach oben und sah ihn überrascht an, seine Stimme war leise als er sprach "du kennst Lea wahrscheinlich besser als jeder andere, erzähl mir was ihr gefällt und wie ich sie beeindrucken kann".

Jetzt grinste Marie bis über beide Ohren "wie niedlich du machst dir ja richtige Gedanken darüber, hätte ich garnicht von dir erwartet". Zered knurrte und hasste die Situation aber wenn er so mehr über Lea in Erfahrung bringen konnte musste er sich wohl damit abfinden.

"Sag mal ist sie eigentlich schon auf dich angesprungen oder hat sie dich bisher nur abblitzen lassen?" Marie kicherte und wirkte amüsiert. Zereds Muskeln spannten sich an und er fand das ganze nichtmal annähernd so lustig wie sie. Die Frau brachte ihm eindeutig zu wenig Respekt entgegen und provozierte ihn absichtlich, er würde sie noch in ihre Schranken weisen müssen. "Sei nicht so neugierig und antworte mir endlich" sagte er gereizt.

" Schon okay, beruhige dich" Marie kreuzte ihre Beine und musterte ihn prüfend "also was dein Aussehen betrifft brauchst du nichts zu ändern das sollte ihr gefallen".

Er grinste "das war mir ohnehin klar so wie sie mich ansieht". Marie hob schmunzelnd einen Finger in die Luft "was sie jedoch absolut nicht ab kann sind arrogante und eingebildete Menschen".

"Ich bin kein Mensch" versuchte er sich zu retten doch das brachte ihm nur einen schrägen Seitenblick ein. "Außerdem mag Lea Männer die sie auf Wolken tragen, die aufmerksam und zuvorkommend sind".
Marie tippte mit den Fingern gegen ihr Kinn und schien nachzudenken.

"Sie steht auf Romantik und auch wenn es nicht so den Anschein macht findet sie Männer heiß die die Führung übernehmen und wissen was sie tun, wenn du verstehst was ich meine".

Marie hatte ein Dauergrinsen auf dem Gesicht. "aber das stellt sicher kein Problem für dich dar so wie ich dich kennengelernt habe" Ehe Zered antworten konnte fuhr sie fort."achso und bevor ich es vergesse, sie ist noch relativ unerfahren was die Liebe angeht das hat sie mir zumindest erzählt also sei vorsichtig egal was du tust".

"Sie hat sich für mich aufgespart" murmelte er lächelnd woraufhin Marie den Kopf schief legte "na wenn du das sagst wird es wohl stimmen". Ihm entging nicht das sie sich zusammenreißen musste um nicht laut aufzulachen aber das interessierte ihn herzlich wenig denn er war mit seinen Gedanken schon an einem anderen Ort.