"Am nächsten Morgen erwachte ich aus meinem leichten und nicht besonders erholsamen Schlaf.
Als ich vor den Spiegel trat, war ich mir zunächst nicht sicher, ob ich das war, die mich aus ihren großen grauen Augen durchdringend musterte. Denn ich sah ungewöhnlich bleich aus und hatte große Schatten unter den Augen."Hast du schlecht geschlafen" wollte Evelyn wissen, die leise mein Schlafzimmer betreten hatte.
"Ja" murmelte ich und beobachtete missmutig, wie sie versuchte die Zeichen der Müdigkeit zu verdecken. Sie trug viel Puder auf und steckte mir die Locken provisorisch hoch."Möchtest du noch etwas frühstücken?" Fragte sie höflich und bot mir das Tablett an, auf dem noch immer mein unberührtes Frühstück stand.
Kurze Zeit später betraten meine Mutter und Catherine den Raum. Wenn dieser auch nur etwas größer gewesen wäre, dann wären wohl auch noch meine und Georges Schwestern eingetreten. Doch Evelyn schickte sie entschlossen wieder vor die Tür. Da sie Platz zum Arbeiten brauchte...
Ich hätte nie gedacht, dass Evelyn mein Katastrophales Aussen so auf Vordermann bringen könnte. Es gelang ihr meine Augenringe vollständig zu verbergen. Und aus meinem wirren Locken schuf sie ein atemberaubendes Kunstwerk. Sie flocht Perlen und kleine weiße und rosane Blüten in meine Haare. Als sie mir das Kleid überstreiften, durchströmte mich ein Glücksgefühl.
Ein Blick in den Spiegel verschlug mir die Sprache. Ich sah atemberaubend aus und ich hoffte, dass auch George das selbe denken würde. Und der Gedanke an George zauberte mir ein lächeln auf das Gesicht.
"Du siehst wundervoll aus" flüsterte meine Mutter. Sie hatte ihre Augen weit aufgerissen und blickte mich mit Tränen in den Augen an.
"Wir sollten langsam nach unten gehen" stellte Catherine fest, nachdem sie einen Blick auf ihre Uhr geworfen hatte.Mit vor Aufregung rasendem Herzen verließ ich in Begleitung meiner Mutter und Catherine das Schlafzimmer. "Du siehst toll aus" flüsterten meine Schwestern und auch Georges Schwestern wirkten beeindruckt.
Als ich mich der Treppe näherte wurde Ich immer unsicherer. Meine Knie schlotterten, mein Herz raste und ich vergaß immer wieder zu atmen. Mit wackeligen Schritten stieg ich die Treppe hinunter. In mein neues Leben...
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Lady Bentley von Highclere Castle Teil III
Historical FictionLady Bentley ist eine reiche alte Lady, doch das war nicht immer so... Kurz vor ihrem 100.Geburtstag beginnt sie ihre Lebensgeschichte zu erzählen und findet in ihrer Enkelin Charlotte eine aufmerksame Zuhörerin. Sie berichtet von ihrem Leben als...