32.Kapitel

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"Während meiner Krankheit war mir öfter übel gewesen und ich hatte mich übergeben müssen. Dr Johnson war der Meinung, dass dies eine Folge der Gehirnerschütterung war. Doch als die Übelkeit anhielt, wurde ich skeptisch. Jeden Morgen nach dem Aufstehen wurde mir so übel, dass ich beim Frühstück kaum etwas herunter bekam.

"Warum isst du kaum noch etwas" fragte George mich. Da ich nun eine verheiratete Frau war, nahm ich mein Frühstück in meinem Zimmer ein. Doch wenn George mit dem Essen fertig war, kam er zu mir nach oben, um mir ein wenig Gesellschaft zu leisten.

An diesem Morgen hatte ich weder meinen Toast noch die gebratenen Eier angerührt. Und auch von meinem Tee hatte ich nur einen kleinen Schluck getrunken. Denn ich verspürte einen Ekel vor diesen Speisen.

"Mir ist schlecht" gab ich zu, "und ich habe das Gefühl, dass das Essen schlecht riecht..."

Mitfühlend blickte George mich an und zog das Essen zu sich heran. Während er an meinem Essen roch, wurde sein Blick immer skeptischer.
"Mit dem Essen ist alles in Ordnung" flüsterte George und kostete um sicher zu gehen noch einen happen.

Vorsichtig krabbelte George ins Bett und schloss mich in seine Arme. "Wie lange geht das schon, dass dir immer schlecht ist?"

"Seit dem Unfall" flüsterte ich und wurde immer unruhiger. George wirkte ebenfalls ein wenig beunruhigt. "Und seitdem ist es auch nicht mehr weg gegangen..."
George drückte mich fester an sich und ich schmiegte meinen Kopf an seine Brust.

"Glaubst du, es ist etwas ernstes" fragte ich nach einer Weile und drückte meinen Kopf an seine Brust.
George schüttelte den Kopf und nach einer Weile sagte er: "das ist vielleicht keine Frage, die ich dir nicht stellen sollte... Aber, wie lange hattest du keine Blutung mehr?"

Ich errötete und in diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. "Das letzte Mal kurz vor unserer Hochzeit" murmelte ich ein wenig verlegen. Es war mir peinlich, dass mir das nicht selbst aufgefallen war.

Georges Augen strahlten, "aber das wären doch wundervolle Nachrichten." Er zog mich noch fester an sich und küsste mich.

"Freust du dich wirklich" wollte ich wissen und blickte ihm neugierig in die Augen.
"Natürlich" flüsterte George, "ein Kind würde unser Leben nur noch perfekter machen.... Wann werden wir es meinen Eltern sagen?"

Ich strahlte über das ganze Gesicht, denn ich war überglücklich, "ich würde allerdings erst noch einmal mit Dr Johnson über diese Sache sprechen. Denn ich möchte mir zuvor hundertprozentig sicher sein."
George nickte, "da hast du allerdings recht."

***

Als Dr Johnson uns am Nachmittag unsere Vermutung bestätigte, verschwand das Lächeln überhaupt nicht mehr aus seinem Gesicht.

Während wir aus dem Dorf nach Hause liefen hielt er meine Hand und hopste glücklich wie ein kleiner Junge neben mir her. Es war spätsommer und das Wetter war wundervoll. Es duftete nach frischen Blumen und normalerweise liebte ich diesen Geruch, doch in diesem Moment verursachte er mir Übelkeit.

"Wir müssen nur noch einen geeigneten Moment finden, um es meinen Eltern zu sagen..."

Lady Bentley von Highclere Castle Teil IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt