18.Kapitel

891 67 2
                                    

"Nach dem Abendessen wurde getanzt. Und natürlich forderte George mich zum ersten Tanz auf. Und ich musste sagen, dass er nach seiner Operation noch genauso hervorragend tanzte wie vor dem Krieg. Er wiegte mich elegant in den Armen und zog mich so dicht an sich, dass ich die Muskeln unter seinem Hemd spürte.

Der alte Ballsaal des Hauses war für diesen Anlass besonders festlich geschmückt worden. Dutzende Glühbirnen erhellten den Raum und Kübel mit roten Rosen waren überall im Raum verteilt.
"Es ist wunderschön hier" flüsterte meine Mutter, die unsicher ein Glas Champagner in den Händen hielt und sich begeistert in dem Raum umsah. Immer wieder warf sie den reicheren Leuten unsichere Blicke zu, als befürchtete sie, dass jemand sie wegen ihrer Herkunft diskriminieren würde.

"Darf ich um einen Tanz mit meiner wunderschönen Tochter bitten" fragte mein Vater und reichte mir seine große Hand. "Natürlich darfst du" flüsterte ich und elegant Schritt mit ihm zur Tanzfläche. Ich spürte wie alle Blicke auf uns lagen. Doch besonders spürte ich den glühenden Blick von George auf mir ruhen.

"War es damals nicht so, dass man Sex erst in der Ehe hatte?" Wollte Charlotte von mir wissen.

"Natürlich war es so und oft bin ich der Meinung, dass es besser wäre wenn dir Jugend von heute es noch genauso halten würde wie wir damals" grummelte ich.

"Warum" fragte meine Enkelin, die meinen Worten offenbar schon wieder keinen glauben schenkte.

"Nunja, wenn man erst Sex hat, wenn man verheiratet ist, kann man sich wenigstens sicher sein, dass der Mann es ernst meint..."

Charlotte nickte und ich errötete ein wenig, als ich mich an meine Hochzeitsnacht erinnerte.

George hatte mich damals über die Schwelle des Schlafzimmers getragen. Das Zimmer war mit unzähligen Kerzen geschmückt und auf dem Fußboden und auf dem Bett lagen die Blätter einer roten Rose.

Vorsichtig hatte er mich auf dem Bett abgesetzt und mich leidenschaftlicher als je zuvor geküsst...
Ich spürte wie meine Wangen noch röter wurden, als ich mich daran erinnerte, wie liebevoll und zärtlich er in dieser Nacht gewesen war. Doch natürlich erzählte ich meiner Enkelin nichts davon...

Lady Bentley von Highclere Castle Teil IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt