"Am nächsten Morgen erwachte ich in Georges starken Armen. Er schlief noch tief und fest, deshalb schmiegte ich mich an seine Brust und schloss die Augen noch einmal.
"Wie geht es dir" fragte George plötzlich und strich mir sanft übers Haar.
Ich hob meinen Kopf so weit, dass ich ihm in die Augen sehen konnte. Und musste lächeln, denn seine Augen hatten an diesem Morgen die Farbe von Laubfröschen..."
Charlotte warf mir einen verwunderten Blick zu und fragte ungläubig: "wie kannst du dich an all diese Details erinnern?"
Ich seufzte: "ich kann mich besser an die Dinge erinnern, die lange her sind. Doch es fällt mir schwer mich an Dinge zu erinnern, die erst gestern geschehen sind..."
Charlotte nickte bedrückt und fragte: "habt ihr eigentlich eine Hochzeitsreise gemacht?"
Ich nickte, "wir sind gleich am Tag nach der Hochzeit aufgebrochen. Nach einem gemütlichen und sehr späten Frühstück packte ich gemeinsam mit Evelyn meine Sachen...
Evelyn und Georges Kammerdiener Jonathan würden uns nach Italien begleiten. Um uns wie auch auf Highclere beim Umkleiden behilflich zu sein...
"Freust du dich schon auf unsere Reise" wollte George wissen, während wir nach dem Mittagessen noch einmal nach oben gingen, um noch einmal zu überprüfen, dass wir nichts vergessen hatten.
"Natürlich freue ich mich" flüsterte ich und lehnte den Kopf an Georges Brust.
"Ich freue mich darauf endlich einmal nicht dauerhaft unter der Beobachtung meiner Eltern zu stehen... Und darauf dich endlich einmal für mich allein zu haben" flüsterte er verführerisch und warf mir einen schelmischen Blick zu.Mit diesem Satz hatte er mich komplett aus der Fassung gebracht. Denn ich war solche Sprüche von ihm noch nicht gewohnt gewesen...
***
Am Nachmittag waren alle unsere Koffer und Taschen in den Wagen geladen und die ganze Familie hatte sich vor dem Haus versammelt um uns zu verabschieden. Violette und Sophie verabschiedeten uns ein wenig kühl und distanziert. Doch Sahra die mich wirklich lieb gewonnen hatte, schloss mich überschwänglich in die Arme und drückte mich fest an sich.
"Ich werde dich vermissen" murmelte sie mir ins Ohr. "Ich bin doch bald wieder da" flüsterte ich ihr zu und verabschiedete mich von ihr.
Und auch meine Eltern hätten uns am liebsten da behalten. "Müsst ihr denn so weit weg fahren?" Fragte meine Mutter und hatte Tränen in den Augen.
"Jetzt verdirb ihr doch nicht gleich den Spaß" flüsterte mein Vater
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Lady Bentley von Highclere Castle Teil III
Historical FictionLady Bentley ist eine reiche alte Lady, doch das war nicht immer so... Kurz vor ihrem 100.Geburtstag beginnt sie ihre Lebensgeschichte zu erzählen und findet in ihrer Enkelin Charlotte eine aufmerksame Zuhörerin. Sie berichtet von ihrem Leben als...