34.Kapitel

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"Sie hat sich tatsächlich mit diesem alten Knacker verlobt?" Fragte Charlotte entgeistert.

"Ja, das hat sie. Aber sie war in ihrer Ehe nicht glücklich... Sie hat ihn betrogen und auch er hatte mehrere Affären. Und schließlich haben sie nicht wieder zusammen gefunden. Schlussendlich endete es mit einer Scheidung..."

"Ich kann mir vorstellen, dass der Lord davon nicht besonders begeistert war."

"Da hast du allerdings recht, als sie dieses Thema mit ihrem Vater besprechen wollte, gab es ein riesiges Donnerwetter. Aber dazu kommen wir, wenn es so weit ist."

"Das Essen verlief ziemlich harmonisch. Alle beglückwünschten Sophie und Lord Morten. Doch keiner sah so aus, als würde er es ernst meinen. Sahra war die einzige die es wagte auszusprechen, was wir alle dachten: "ich hoffe ihr werdet glücklich!" Dies sagte sie mit einem Unterton, der mehr als nur skeptisch war.

Und ich bewunderte diese mutige 14 jährige, die so viel Mut hatte die Wahrheit zu sagen.

George warf ihr einen schockierten Blick zu. Doch die selbstbewusste junge Dame funkelte ihn aus ihren Augen zornig an und fuhr ungerührt mit dem Essen fort.

Den Hauptgang fand ich schrecklich, das Essen schmeckte nicht so gut, wie ich es gewohnt war und schon der Geruch bereitete mir Übelkeit.

"Ist mit dem Essen etwas nicht in Ordnung" fragte Robert, der meinen Blick bemerkt hatte.

Ich schüttelte den Kopf, "nein, es ist ganz wunderbar. Mir geht es heute nur nicht ganz so ausgezeichnet."
George schüttelte ebenfalls den Kopf, erhob sich und sagte: "wir haben ebenfalls gute Neuigkeiten zu verkünden."

Alle Augen richteten sich auf George und mich

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Alle Augen richteten sich auf George und mich. Lord Morten legte sein Besteck zur Seite und musterte uns mit unverhohlener Neugier. Es war beinahe schon als unfreundlich zu bezeichnen, wie er uns musterte.

"Clara und ich wir erwarten unser erstes Kind..."

Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Zunächst waren alle mucksmäuschenstill, doch dann stürmten sie mit Fragen und Glückwünschen auf uns ein...

Ich hätte nie gedacht, dass sich alle so sehr darüber freuen würden. Alles beschäftigte mich so sehr, dass ich George am Abend im Bett danach fragte.

***

"Das ist ganz einfach" erklärte George mir, während er seinen Morgenmantel abstreifte. Er krabbelte neben mich ins Bett. Ich kuschelte mich an ihn und er deckte uns zu.

"Meine Eltern freuen sich so sehr darüber, weil dann vielleicht die Erbfolge gesichert wird. Zumindest wenn es ein Junge ist."
"Und was wenn es kein Junge ist?" Fragte ich ein wenig schockiert, denn ich befürchtete, dass sie ein Mädchen schlechter behandeln würden. Nur weil sie dieses Anwesen niemals erben könnte.

"Dann hoffen wir, dass unser nächstes Kind ein Junge ist..."

Ich richtete mich auf, in meinem Kopf schrillten sämtliche Alarmglocken. "Würdest du ein Mädchen nicht so lieben wie einen Jungen" fragte ich entsetzt.

George sah bestürzt aus, "nein, natürlich würde ich es genauso lieben. Doch wir brauchen einen Sohn um dieses Anwesen behalten zu können..."

"Geht es dir nur darum?" Fragte ich entsetzt, "es kann doch nicht sein, dass du die Liebe zu deinem Kind wegen der Erbfolge vom Geschlecht abhängig machst!"

Wütend sprang ich aus dem Bett und starrte George zornfunkelnd an. Er sah ein wenig verdutzt und auch ein wenig beschämt aus.
"Verstehst du denn nicht, dass wir dieses Haus nur behalten, wenn wir einen Sohn bekommen?" Fauchte er mich an und sprang aus dem Bett. Er machte einen Schritt auf mich zu, doch ich wisch vor ihm zurück.

"Das ist verabscheungswürdig" flüsterte ich und Tränen rannen mir über die Wangen. In diesem Moment schien er zu bemerken, was er angerichtet hatte.

Er nahm mich in den Arm und versuchte zu erklären: es ist nicht so, dass ich ein Mädchen nicht lieben würde. Doch wenn ich mir etwas wünschen dürfte, würde ich mir zunächst einen jungen Wünschen."

Er strich mir über die Haare und versuchte mich zu beruhigen. "Ich werde dieses Kind lieben, weil es unser gemeinsames Kind ist. Und deshalb ist es etwas ganz besonderes..."

Ich blickte ihm in die Augen. Auch er weinte und drückte mich fester an sich. Eine Träne tropfte auf meine Schulter herab. George weinte...

"Wirklich?" Fragte ich skeptisch.

"Natürlich" flüsterte George...

Lady Bentley von Highclere Castle Teil IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt