Nachdem wir alle runter gegangen sind, setzen wir uns in den Kreis. Genau darauf achtend wo, setze ich mich möglichst weit weg von meinen Brüdern. Was ich aber nicht so genau beachtet habe, ist dass ich ihnen so direkt gegenüber sitze...
Lucas starrt mich immer noch an. Als er meinen Blick bemerkt, lächelt er mir schüchtern zu. Schüchtern? Mein Bruder? Ich wende meinen Blick ab und sehe zu Chris, die neben mir hockt und sich anscheinend gerade darüber aufregt, dass der einen Barbie die Brüste fast aus dem Top gefallen sind, als sie gerannt, oder sagen wir, gelaufen ist :).Ich schaue mich in der Halle um und sehe, dass Ashley immer noch daran ist, ihre fünf Runden abzulaufen.
"Tja, von Bettsport kriegt man anscheinend doch nicht die beste Ausdauer!" sage ich zu Chris, die vor Lachen auf die Seite kippt. Auch einige andere Mitschüler lachen. Ich war lauter als ich dachte... Als ich zu meinen Brüdern schaue, sehe ich ein sich vor Lachen den Bauch haltenden Kyle und das Grinsen von Lucas und Valentin. Jeremy schaute diese böse an, da sie meine Aussage ergänzt haben mit: "Bei Jermey braucht sie ja auch keine so lange Ausdauer!" Ich merke, dass über diesen Scherz nur die Blacks lachen. Der Rest der Klasse verkneift es sich. "Ist doch klar. Sie haben Angst, dass Jeremy auf sie losgeht, wenn sie etwas Falsches sagen." beantwortet mir Chris meine ungestellte Frage. Da es mir egal ist, fange ich ebenfalls an zu lachen, ich ergänze noch ganz schnell: "Tja, eigentlich kann man drei Minuten auch noch nicht als Sport zählen!" Als das über meine Lippen kommt, würde ich am liebsten drauf beissen. Ich verhalte mich wieder wie früher und das bin ich sicher nicht mehr. Gib doch einfach zu, wie fest du sie vermisst hast und wie traurig du warst, gibt mein Unterbewusstsein seinen Senf dazu. Nein, ganz sicher nicht. Ich habe sie nicht groß vermisst. Ich vermisse niemanden, ich komme sehr gut alleine zu recht, rede ich mir ein.Während ich das denke, sehe ich in die Klasse und schaue, welche Reaktionen mein Spruch ausgelöst hat. Kyle liegt als hätte er einen Asthmaanfall am Boden und kriegt sich nicht mehr ein. Lucas lehnt an Valentin und beide lachen Tränen, während mich Jeremy nur ungläubig ansieht. Aber ich sehe ihm an, dass er sich das Lachen auch verkneifen muss. Chris neben mir lacht etwa gleich wie Lucas, bis der Lehrer mit einer völlig ausgepowerten Ashley zu uns kommt und um Ruhe bittet. Er bittet uns, wieder in die Teams zu gehen, in denen wir uns eigentlich aufwärmen sollten. Was aber nicht klappt, da alle mit denen, mit welchen sie es gut habe, zusammenstehen.
"Ähm, Entschuldigung, aber zu welcher Gruppe soll ich gehen?" frage ich den Lehrer, der mich scheinbar schon wieder vergessen hat.
„Also unsere Teams sind etwa beide gleich stark. Ich schlage vor, Sie..." bevor der Coach mit Sprechen fertig ist, ruft Valentin rein: „ Sie kommt zu uns!" „Und wer hat das bestimmt?" fragt Taylor und schaut dabei grinsend zwischen mir und Valentin hin und her. Ich sehe ihm an, dass er denkt, er könnte Valentin mit mir eifersüchtig machen. Wenn der wüsste... „Ruhe, meine Herren! Ich habe hier immer noch das Sagen. Rose, die erste Halbzeit zu Taylor, die zweite zu Valentin. So und jetzt ist Schluss. Stellt euch auf. Ich will ein faires Spiel sehen." Während ich Richtung Team laufe und mich Taylor nach meinen Fußballkünsten und meiner Lieblingsposition fragt, spüre ich die Blicke der anderen auf mir. Sie sind es wohl nicht gewohnt, dass eine Neue gleich so viel Aufmerksamkeit bekommt. „Okay, dann gehst du in den Sturm, ich bin im Goal. Ich hoffe für dich, dass du gut bist. Sonst muss ich Sandy von der Ersatzbank holen. Aber die kann sich nur darauf konzentrieren, möglichst „unauffällig" in den Armen einer der Blacks zu landen. Also können wir sie auch nicht gebrauchen." Mit diesen Worten dreht sich Taylor um und geht Richtung Goal. Als ich mich ebenfalls in meine Position im Sturm begebe, sehe ich, dass meine Brüder immer noch gleich spielen. Lucas und Valentin spielen im Sturm, während Jeremy wie ein Affe im Goal rumhangelt. Glaub mir, Freundchen, bald wirst du keine Zeit mehr haben, wenn ich dir die Bälle um die Ohren schieße.
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Rose, aber Rosalie für euch!
Teen FictionRose Black Sie ist gefühllos. Sie ist kalt. Und sie ist zutiefst verletzt. Gefühle verdrängen, sich nichts anmerken lassen und ja nicht an ihre Brüder denken! Das sagt sich Rose jeden Tag selbst in den Spiegel. Doch was ist, wenn sie ihre Br...