Das ist ein Alien

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Ich schrecke auf und drehe mich zu Kyle um. Ich musste ihn nicht gehört haben, denn er steht schon ganz nah bei mir und sieht mich auffordernd und etwas sauer an. „Ehm weisst du, Chris hatte ihr Date mit Lucas und mir war langweilig. Ich wollte das auch nicht, aber du kannst super zeichnen. Also ich meine, das weist du bestimmt schon. Und nach einer Folge „Gossip Girl" wurde mir halt langweilig." Rose was redest du da?! Mein Unterbewusstsein schämt sich wohl gleich fest wie ich. Ich sehe endlich von meinen Händen hoch und schaue in Kyles Augen. Er scheint etwas zu überlegen und schiebt mich dann leicht auf die Seite um zu schauen, welches Bild ich mir angeschaut habe. Er atmet schwer aus und schaut dann wieder zu mir. „Hast du sie alle angeschaut?" diese Ruhe in seiner Stimme macht mir fast etwas angst. „Nein nicht alle nur die...", ich werde schon von Kyle unterbrochen: „ Dann ist ja gut. Schau, Rose..." „Ich habe das gesehen, das mit meinen Brüdern und .....dasvondeinerMutterunddeinerSchwester-unddeinemVater." Den letzten Teil sage ich ganz schnell, in der Hoffnung er versteht mich nicht. Doch seine Gesichtszüge ändern sich schlagartig, zornig schaut er mich an. „Woher weisst du von ihnen?!" Ich zucke leicht zusammen. „Von Chris, sie hat es mir aber nur erzählt, weil ich das Bild an deiner Wand gesehen habe." Mann, warum spreche ich nur wie ein Buch, wenn er bei mir ist? Weil er dich ansieht, als könnte er alles in deinen Augen lesen, gibt mein Unterbewusstsein dazu. Meine Oma hat mir mal gesagt: „Jeder Mensch ist ein offenes Buch für diejenigen, die es lesen können." Und scheisse, Kyle kann alle Sprachen meine Seele. „Heute noch kein kitschiges Buch gelesen?" gibt mein Unterbewusstsein wieder dazu. Vorsichtig schaue ich wieder zu Kyle hoch, der sich ziemlich sauer durch die Haare fährt. Er sieht mich an und sein Blick wird etwas weicher. Er packt meinen Arm und zieht mich mit zum Bett, auf das er sich plumpsen lässt. „Wie viel hat dir Chris erzählt?" Auf mein „Alles" sagt er: „Okay, dann weisst du ja das Wichtigste. Ich werde aber nicht mit dir darüber reden, du musst also gar nicht nachfragen, okay? Aber lassen wir das. Wir müssen eh über etwas anderes reden." Ich sehe ihn an und sehe, dass etwas hin- und herrutscht, vielleicht ist er ja genau so aufgeregt wie ich. „Ja, ich weiss, aber können wir es nicht schnell machen, ich bin nicht so der Typ, der so etwas lange besprechen will. Also alles ehrlich auf den Tisch und keiner lügt dem anderen etwas vor, damit er sich besser fühlt. Abgemacht?" dabei halte ich ihm meine Hand hin die er grinsend schüttelt. „Also Hunter, es hat mir gefallen, aber ich denke, wir kennen uns beide zu wenig lange um schon sagen zu können, ob da mehr oder genug für eine Beziehung ist, geschweige denn ob wir überhaupt eine wollen." „Da gebe ich dir Recht, also vor allem bei deinem ersten Punkt." Natürlich hatte er wieder dieses typische Grinsen drauf. „Du weisst, der Beziehungsmensch bin ich nicht, oder sagen wir so: Ich war es nur einmal, aber das hat nicht so geklappt. Nein Rose, du musst gar nicht fragen. Ich erzähle dir schon Sachen, die ich niemand anderem erzähle, weiter will ich nicht darüber reden. Also, was machen wir jetzt?" Ich überlege selber kurz, je nach Antwort von ihm wird das hier echt peinlich enden: „Wie währe es, wenn wir einfach mal schauen, was wir sind? Wir müssen es ja niemandem sagen und deiner Hand nach zu urteilen findest du mich nicht gerade abstossend." Dabei deute ich mit dem Kopf grinsend auf seine Hand die auf meinem Oberschenkel ruht. Er schaut mich ungläubig an und sagt schliesslich seufzend: „Deine Brüder werden mich umbringen." Bevor ich protestieren kann, liegen seine Lippen schon auf meinen. Okay, nüchtern kann er ja noch viel besser küssen. Seine Hand wandert schon langsam unter mein Shirt, als plötzlich mein Handy klingelt. Kyle seufzt genervt, als ich ihn leicht wegstosse und an mein Handy gehe."Hallo da ist Rose." "Hey Kleine, wo bist du? Chris ist schon sicher eine Stunde bei uns und sie hat gesagt, du wärst bei Oma. Die sagt aber, sie hätte dich noch nicht gesehen, seit sie wieder da bist." Etwas panisch schaue ich zu Kyle rüber der alles mithört. Mit der Hand macht er eine Welle, oder es soll wohl eine sein, trotzdem verstehe ich ihn. Während Kyle sich schon aufrichtet und aus seiner Jacke, die er auf den Boden geschmissen hatte, seinen Autoschlüssel rausholte. „Ich bin am Strand und hab Kyle getroffen, jetzt gehen wir uns etwas zu essen holen, weil wir am verhungern sind." Valentin fragt verwundert: „Wirklich? Kyle hat doch erst gerade etwas gegessen." „Du bist doch selbst ein Junge, ihr seid immer hungrig, da musst du nicht mich fragen wieso." Valentin fängt an zu lachen und sagt: „Okay bis später, ich bleibe grade noch bei Oma und helfe ihr im Garten."

Als ich aufhänge spricht Kyle aus, was ich gedacht habe: „Er ist sehr froh, dass er wieder Zeit mit eurer Oma verbringen kann. Wir sollten langsam gehen. Hast du wirklich Hunger?" Als ich dies bejahe beschliessen wir, noch schnell einen Umweg über den Mac zu machen, bevor wir dann zu meiner Oma gehen.




Völlig verstört laufe ich aus dem Klassenzimmer. Ich meine, welcher Lehrer kommt darauf, gleich zwei Mathematik-Themen in einer Stunde zu bearbeiten?! Chris neben mir hält sich stöhnend die Hand an den Kopf. „Alter, das ist kein Mensch mehr, das ist ein Alien." Jeremy und Valentin, die uns eingeholt haben, sehen etwa gleich kaputt aus. „Nein Chris, kein Alien. Das sind Mathelehrer, eine ganz eigene Spezies." Lachend schaue ich auf Jeremys Hemd, das immer noch den gleichen Kaffefleck wie heute morgen hat. Wir sind heute zu viert in die Schule gefahren, Lucas und Kyle hatten erst später Schule. Jeremy fand es ganz lustig, mich heute morgen zu erschrecken, hat dabei aber vergessen das ich mit einem Kaffebecher bewaffnet war... Tja, und jetzt ist da ein ziemlich grosser Fleck auf seinem grauen Shirt. „Rose, hör endlich auf dorthin zu starren, wenn du es nicht so offensichtlich machen würdest, wüsste noch nicht die ganze Klasse, dass ich einen Fleck habe." Lachend schlägt ihm Valentin auf die Schulter und sagt. „Alter, hast du schon gesehen wie gross der ist, den sieht sogar unsere kleine hässliche Brillenschlange Wanda." Dabei lachen beide ziemlich fies über Wanda, die gerade mit eingezogenem Kopf an uns vorbeiläuft. Wanda scheint ein nettes Mädchen zu sein, nur hat sie glaub etwas angst vor mir. Sie wäre eigentlich ein ziemlich schönes Mädchen, nur macht sie nicht viel aus sich. Ihre Haare fallen ihr lange und matt von den Schultern und ihr Gesicht versteckt sie hinter dieser wirklich hässlichen Brille. Sie hat auch eine schöne Figur, was ich aber nur dank der Sportkabine weiss, denn sie trägt meist viel zu weite Kleidung. Ich erkenne, wie ich sauer werde. „ Mann Vale, sie hat dich voll gehört, als du das gesagt hast!" Ich bin inzwischen stehen geblieben und sehe in ziemlich sauer an. „Ähm ja, und jetzt?! Es stimmt ja. Hast du ihre Brille schon mal angeschaut? Du willst mir nicht sagen, dass du sie hübsch findest?" „Ja, aber sie ist schon so verunsichert und sie ist hübsch, bis auf die Brille halt, aber hör auf so über sie zu reden und wenn du es nicht lassen kannst, dann wenigstens so, dass sie es nicht merkt. Ich weiss wie scheisse das ist, also hör auf mit dem. Du hast dich doch selbst darüber aufgeregt, dass mich einige aus meiner alten Schule so mies behandelt haben. Aber selbst bist du keinen Dreck besser!" Mit diesen Worten schnappe ich mir Chris und ziehe sie schon mal Richtung Cafeteria, da wir jetzt eh Mittagspause haben. „Ich bin deiner Meinung, das war wirklich nicht nett und wenn sie jemanden wegen dem Aussehen fertig machen wollen, dann können sie gerne mal mit Ashley anfangen." Lachend über Ashleys neue Frisur, sie sieht aus als ob sie in eine Steckdose gefasst hat, gehen wir in die Cafeteria.

Zwar bin ich auch nicht ein Engel was sich über andere lustig machen angeht, aber ich sage nur Sachen die ich den Personen auch ins Gesicht sagen kann und nur Sachen, die die Leute nicht verletzen. Okay, bei Ashley und ihren Barbies wäre es mir egal.

Immer noch etwas sauer betrete ich mit Chris die Cafeteria. Suchend sehe ich mich um, kann aber nur Lucas finden, der alleine an unserem Tisch sitzt und irgend etwas in sich reinschaufelt. Ich muss Chris fast zwingen, sich mit mir anzustellen und sich nicht auf meinen Bruder zu stürzen. Und nein, sie sind noch nicht zusammen, dies würde aber kein Unterschied mehr machen. Mal schauen, wie lange mein Bruder noch braucht. Ach, die beiden sind so süss zusammen. Ich will auch. Mit meinen Gedanken an ein Paar blaue Augen stelle ich mich in die Reihe, um diesen Brei zu bekommen, aber he: Nie nach dem Aussehen urteilen, vielleicht versteckt sich im Inneren ja eine richtig gute Pizza. Eher nicht...









Hei meine Lieben!❤️❤️
Danke euch für die 120K reads! Ich hätte das nie erwartet! WOW! DANKE DANKE DANKE DANKE!!❤️❤️❤️❤️
Ich hoffe ihr habt immer noch so freude an der Geschichte wie ich!:) Habt ihr irgendwelche Wünsche oder Ideen?
Danke euch für alles ich hoffe es gefällt euch!
Marlen

Rose, aber Rosalie für euch! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt