'Kiss me, k-k-kiss me! Infect me with your love, and fill me with your poison!' - E.T., Katy Perry
„Das ist doch so typisch. Warum steht jedes Mädchen auf Agenten des britischen Geheimdienstes, die alle zwei Sekunden Leute umbringen?! Ich meine, der bekommt doch jede!" Händeringend regte sich über den werten 007 auf, während ich nur stumm vor mich hin grinsend meine Cola leerte. Letztendlich hatten wir uns gestern auf einen Actionfilm geeinigt, und während ich James das bisschen Liebe in seinem blutigen Leben gönnte, regte sich Alex einfach nur darüber auf, dass ihm alle Frauen zu Füßen lagen. „Okay, folgendes Szenario: Du wurdest von der italienischen Mafia - also mir - entführt, und gerade hockst du nackt, geknebelt und heulend am Boden, während Doktor Weird die Spritze vorbereitet, dessen Inhalt sie an dir testen wollen, weil... Weil halt. Und dann stürmt plötzlich ein muskulöser Brite mit einer Waffe in den Raum, bricht dabei alle Vorschriften und erschießt alle. Dann schneidet er deine Fesseln durch. Was würdest du machen?" Ich setzte zu einer Antwort an, doch Alex sprach sofort weiter. „Richtig, du würdest dich nicht auf ihn stürzen und ihn zu Tode küssen, nur weil er dir deinen niedlichen Arsch gerettet hat. Du bist immer noch nackt, wurdest vielleicht vergewaltigt und vor deinen Augen liegt die Spritze, deren Flüssigkeit sich nun in deinem Blutkreislauf befinden würde, wenn dich der Typ nicht gerettet hätte. Jedes Mädchen würde zusammenbrechen! Aber nicht so die Bondgirls, nein, die schlafen ja gleich sofort mit ihm, auf den Leichen ihrer Peiniger!" Eigentlich wollte ich sagen, dass ich durchaus mit ihm schlafen würde - ich meine, er ist motherfuckin James Bond! - , aber das mit dem niedlichen Arsch und das Szenario generell verwirrten mich. „Und du?", fragte ich letztendlich? „Was ist mit mir?" Ich blieb stehen. Mittlerweile waren wir schon aus dem Kino, in der Dunkelheit einer einsamen Gasse, durch die wir wohl oder übel mussten. „Was würdest du tun, wenn dich ein heißer Typ vor der Mafia retten würde?" „Ich bin nicht schwul, Helen." Beschwichtigend hob ich die Hände. „Das hab ich ja auch nicht gesagt." „Ich kann es dir auch beweisen." „Alex, ich hab..." Der Rest des Satzes wurde von seinen Lippen gedämpft, die urplötzlich auf meinen lagen. Tatsächlich war mein erster Gedanke ‚What the fuck', doch irgendwie - und das irgendwie in diesem Fall bezieht sich auf seine Hände an meinen Wangen - wurden sie zu einem ‚Oh'. Schlussendlich erwiderte ich den Kuss, obwohl ich wusste, dass er mir nur beweisen wollte, dass er definitiv auf Frauen stand. Was ich nie bezweifelt hatte, es war nur... Vielleicht hatte ich es ja drauf angelegt. Alex war... Ich hütete mich, anders zu sagen, schließlich war ich nicht in einem Disneyfilm. Aber er war besser. „Wenn du mich jetzt gegen die Wand drückst, schlag ich dich!", keuchte ich zwischen zwei Küssen, was sich eher anhörte als wäre ich einen Marathon gelaufen und nicht als hätte ich gerade meine Zeit mit James Bond und Küssen verbracht. „Warum?" Alex musterte mich prüfend, nachdem er sich von mir gelöst hatte. Er wirkte durch und durch zufrieden... Und ich war es auch. „Weil ich keines der Klischeemädchen bin, das dabei schmilzt", antwortete und versuchte noch immer ruhig zu atmen. Doch daraus wurde nichts. Erneut bedeckte Alex seinen Mund mit meinem, erneut wurde mir der Atem auf die süßeste Art und Weise geraubt. Ein Lächeln überspielte seine Lippen, als er mich sachte nach hinten drückte. Mein Rücken stieß gegen die kalte Betonwand, was ich eigentlich hatte vermeiden können. Und wie ich schmolz.
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Pennerlook
Teen FictionEigentlich mag Helen ihr Leben. Gut, sie mag die Art, wie sie es lebt. Als würde sie kaum etwas interessieren, was meist auch der Fall ist. Nur tritt genau das Gegenteil ein, als Alex in ihr Leben stolpert und sie zum ersten Mal merkt, wie schön Ver...