38. Kapitel

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Hallo, liebe Leser!

Ich hatte mir überlegt, diese Geschichte bald enden zu lassen. Jedoch haben sich im Laufe der Zeit noch viele andere Ideen in meinem Kopf angesammelt, die mich an dieser Entscheidung zweifeln lassen. Daher wollte ich euch fragen, was ihr von einer Fortsetzung halten würdet?

Liebe Grüße und hoffentlich viel Spaß beim Lesen!

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„Wieso kann sie denn nicht bei Elias schlafen?", fragte ich leicht genervt, als ich am Sonntagmorgen mit Papa und Paps am Küchentisch saß und mein Brötchen schmierte. Die beiden Kleinen machten gerade irgendwas in Elias Zimmer und Lucas starrte so abweisend auf sein Handy, dass ich ihn nicht als Anwesenden zählen konnte.

Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt etwas gegen die Tatsache zu sagen, dass Emma in meinem Zimmer übernachten musste, obwohl ich das schon gestern übertrieben fand, doch jetzt hatten mich ihre Albträume die ganze Nacht wach gehalten und meine Laune in den Keller getrieben. Mir war klar, dass ich im Grunde viel mehr Empathie mit der Kleinen haben müsste, aber ich hatte wirklich sehr wenig geschlafen.

„Weil wir das nicht wollen.", antwortet Papa streng und wandte sich wieder seiner morgendlichen Zeitung zu – für ihn war dieses Gespräch eindeutig beendet.

„Aber was denkt ihr denn, was die anstellen sollen? Es ist viel zu übertrieben!", sagte ich bockig. Wenn ich schlechte Laune haben musste, dann sollten die anderen das wenigstens ebenfalls ertragen müssen!

„Wir haben unsere Gründe und das ist das Ende der Diskussion!" Die Barschheit in seinen Worten erschreckte mich. Warum stieß ich mit meinem Einwand auf taube Ohren?

„Und die wären?", fragte ich daher und starrte Papa an, doch dieser ignorierte mich inzwischen gänzlich.

„Elias hat uns den Grund verraten, warum die anderen Kinder angefangen haben, ihn und Emma zu hänseln, sodass die Prügelei entstand." Überraschender Weise war es Paps der das Schweigen brach. Sofort erntete er einen wütenden Blick von seinem Partner, sowie zwei neugierige Blicke von Lucas und mir. Was hatte das denn damit zu tun?

„Als die anderen die beiden entdeckt hatten, haben sich die Beiden geküsst." Was? Wann hatte Elias denn die „Ihh, was machen die denn da?!"-Phase, die immer dann erschien, wenn er sah, wie sich zwei Menschen küssten, überwunden?

Auf einmal herrschte eine so erdrückende Stille in der Küche, dass man ohne Probleme eine Stecknadel fallen hören könnte. Erst als mein unsensibler Zwillingsbruder lauthals anfing zu lachen, kehrte Leben in uns alle zurück. „Ernsthaft?!", fragte er und hielt sich die Hand vor dem Mund, um sein ersticktes Kichern zu unterdrücken. „Der Kleine hats ja faustdick hinter den Ohren!"

„Lucas! Das ist nicht witzig, sondern ernst.", fauchte Papa wütend und klappte seine Zeitung endgültig zusammen.

„Warum regt ihr euch denn so auf? Das ist doch nichts Schlimmes!" Auch Lucas Handy hatte inzwischen einen sicheren Platz in seiner Tasche gefunden, damit seine komplette Aufmerksamkeit diesem Gespräch dienen konnte.

„So ein Verhalten entspricht einfach nicht seinem Alter. Das ist viel zu früh und wir wollen verhindern, dass noch mehr passiert.", schaltete sich Paps ein, während ich einfach nur still da saß und mich fragte, welche Meinung ich zu der ganzen Sache haben könnte. Ich war in dieser Situation eindeutig überfordert. Elias war doch noch viel zu jung für die ganze Sache.

„Was soll denn da noch passieren?! Ich bezweifle, dass die beiden überhaupt wissen, was genau sie da getan haben.", verteidigte Lucas weiterhin seinen Standpunkt. Ich war mir nicht sicher, ob er tatsächlich eine so starke Meinung zu dem Thema hatte, oder ob er einfach nur eine andere Meinung als unsere Väter vertreten wollte.

Wer nicht kämpft, hat schon verlorenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt