24. Kapitel

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Lang ist es her... Tut mir wirklich leid, dass in letzter Zeit kein neues Kapitel gekommen ist, aber leider hatte ich ziemlich wenig Zeit. Ich werde mich aber hoffentlich bald bessern und wieder regelmäßiger uploaden. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß bei dem neuen Kapitel!

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„Danke, dass du Zeit hast!", sagte ich halb erfroren zu Becks, die mir gerade eine warme Decke reichte. Ich hatte nicht bedacht, dass meine nächtliche Aktion einen Fußweg von zwanzig Minuten beinhaltete, der noch dazu von einer kalten Nachtluft geprägt war, die mir die Luft aus den Lungen gepresst hatte.

Doch nun war ich hier und musste nicht mehr alleine mit meinen Gedanken zu Recht kommen, denn Becks hatte sich in den letzten Tagen zu einer echten Freundin von mir entwickelt, mit der ich viele Dinge aus meinem, aber auch aus ihrem Leben besprechen konnte und wollte. Wir kannten uns eigentlich noch nicht lange und normalerweise brauchte ich viel länger, um mich auf einen Menschen ein zu lassen, doch Becks machte es einem wirklich einfach, sie zu mögen und ihr zu vertrauen.

„Kein Problem, ich habe ja gesagt, dass du immer willkommen bist, wenns dir Zuhause zu viel wird.", meinte sie lächelnd und setzte sich neben mir auf die Couch, ihre Beine winkelte sie so an, dass sie ihren Kopf darauf ablegen konnte. Sie trug zwar noch immer ihre auffälligen lila Haare, doch ohne das markante Makeup wirkte sie beinahe zivilisiert. Auch ihre Kleidung, eine schwarze Leggins und ein weites lila Shirt, ließen sie ganz anders wirken, als Tagsüber. Aus dem wilden und freien Einhorn, war ein gezähmtes Pferd geworden – ich mochte sie mit all dem Zauber, der sie sonst umschwirrte, wesentlich lieber. Es passte einfach mehr zu ihr.

„Habe ich dich geweckt?", fragte ich vorsichtig, als mir auffiel, wie müde sie aussah. Auf einmal überdachte ich meine Idee ein weiteres Mal, natürlich musste sie geschlafen haben, es war schließlich mitten in der Nacht!

„Ne ne, keine Sorge, im Grunde hast du mich mit deiner Nachricht gerettet!", sagte sie sofort und fing natürlich gleich an, mir genau zu erzählen, warum ich ebenfalls zur Retterin geworden war. Becks hatte mir ja schon bei unserem ersten Treffen von dem einen Typen erzählt, der sie betrogen hatte und der Grund war, warum sie das männliche Geschlecht so verabscheute und in der letzten Zeit hatte ich noch wesentlich mehr Geschichten über den Idioten gehört. Er hieß Malte und war etwas älter als Becks, jedoch schien sein geistiges Alter weit darunter zu liegen. Einmal hatte Becks mir anvertraut, dass er, selbst wenn sie dabei war, mit anderen Frauen geflirtet hatte und nicht verstand, wieso sich seine feste Freundin so sehr darüber aufregte. Ich kannte ihn zwar nicht, hatte ihn noch nie gesehen, aber durch die ganzen Erzählungen war ich mir sicher, dass er ziemlich gut aussehen musste – vielleicht war das auch der einzige Grund, warum meine neue Freundin es so lange bei diesem Kerl ausgehalten hatte, denn sein innerstes war schwärzer als die dunkelste Nacht.

Dieses Mal hatte er so lange bei ihr geklingelt, bis sie ihm aufmachte und in ihre Wohnung ließ – so sehr Becks auch abstritt noch etwas für ihn zu empfinden, meiner Meinung nach, war sie doch noch nicht über ihn hinweg – und mit ihm reden musste. Es tat mir leid, sie so verletzt zu sehen. In diesem Augenblick schien all ihr Zauber verschwunden zu sein und das mochte ich nicht, denn mit dem Zauber, war auch ihre Lebensfreude verschwunden. Hoffentlich würde es ihr morgen wieder besser gehen, wenn sie erst einmal den Schock der Begegnung hinter sich gelassen hatte.

„Also warum bist du hier?", fragte Becks nach einer Weile des Schweigens zwischen uns. Sie sah mich genau an und schien jeden Muskel meines Gesichts zu analysieren und zu interpretieren.

Also fing ich an, ihr vage zu erzählen, was passiert war. Ich erzählte ihr von Alec, von Lucas und von Robin, doch ich ging nicht genau ins Detail. So erzählte ich ihr zwar, dass Robin mich angerufen hatte, behielt jedoch seine Worte für mich – ich mochte Becks, aber das würde im Moment noch zu weit gehen.

Wer nicht kämpft, hat schon verlorenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt