Kapitel 2

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Nun ging ich zu Devil und machte ihn fertig, um dann mit ihm aus zu reiten. Dort ließ ich ihn erst einmal ein bisschen im Schritt laufen, bis ich ihn dann antrabte und schließlich an mehreren Feldern angaloppierte. Ich gab ihm die Zügel frei und er jagte los. Er streckte sich immer flacher und wurde dadurch immer schneller. Trotzdem ließ er sich am Ende der Felder ohne Probleme wieder durch parieren. So trabte ich locker weiter, bis ich ihn dann schließlich zu Schritt durch parierte und langsam wieder zurück ritt. Dort kam Ben mir schon entgegen.
"Hey Süße! Wie war's?"
"Klasse! Es gibt nichts besseres, als im vollem Galopp über eine Wiese zu preschen!"
"Da kann ich dir nur zustimmen."
"Aber am Strand ist das ganze fast noch ein bisschen besser."
"Ja. Was hast du denn heute noch so vor?"
"Ich muss auf jeden Fall noch heftigst mit Keschen trainieren, wenn die nächste Woche wirklich den 160 Kilometer Ritt gehen soll."
"Okay, aber reiten tust du sie da nicht!"
"Wieso nicht?"
"Das ist viel zu anstrengend für dich! Falls du es schon vergessen hast, bist du schwanger!"
"Ich weiß, aber ich kann trotzdem weiter reiten!"
"Aber nur die kleinen Ritte!"
"Vergiss es! Ich hab nicht jahrelang mit Keschen trainiert, um sie dann für ihr wichtigstes Rennen an jemand anderes zu übergeben!"
"Bist du sicher, dass du das schaffst?"
"Ja! Ich bin das mit Bonfire und Hatuscha doch schon so oft geritten und hab es jedes Mal locker geschafft!"
"Da warst du aber auch nicht schwanger!"
"Ben! Ich bin mal gerade im ersten Monat! Mirella ist hoch schwanger noch ein Springturnier geritten!"
"Du bist aber nicht Mirella!"
"Meine Güte! Ich geh jetzt mit Keschen ausreiten. Wenn du dich wieder eingekriegt hast dann sag Bescheid!", sagte ich genervt und ging nun in den Stall, um Keschen zu satteln. Als sie dann fertig war schwang ich mich auf ihren Rücken und ritt sie erst einmal auf dem Reitplatz warm. Dann ging ich zur Gelände Strecke und drehte dort ein paar Runden im Trab, um dann ins Gelände zu gehen und dort erst einmal nur die 60 Kilometer Strecke zu reiten. Auf dieser galoppierte ich allerdings fast ausschließlich und ritt die selbe Strecke dann im Trab mit einigen Schritt Pausen noch einmal. Im Schritt ritt ich dann zurück zum Gestüt, wo ich zur Gelände Strecke ging und mit der Stute am Zügel noch ein paar Runden joggte, um selber auch fit zu bleiben. Nun brachte ich die Stute wieder in ihre Box und da es schon spät war ging ich dann auch rein. Dort kam Ben mir direkt entgegen und fiel mir um den Hals.
"Was ist denn jetzt?", fragte ich verwundert. Er ignorierte mich einfach und sagte: "Du bist wieder da!"
"Ja. Ich hab doch gesagt, dass ich nur mit Keschen trainieren wollte."
"Bist du noch sauer?"
"Ich war nicht sauer. Nur genervt."
Gemeinsam aßen wir nun etwas und gingen dann zu Bett.


Als ich am nächsten Morgen aufwachte war mit plötzlich total schlecht. Schnell stand ich auf und rannte so schnell ich konnte ins Bad und schaffte es gerade noch bis zur Klo, bevor ich mich übergeben musste. Da merkte ich, wie mir jemand die Haare nach hinten hielt und mir sanft über den Rücken streichelte. Ich schaute kurz auf und sah, dass es Ben war. Dann musste ich mich allerdings schon wieder übergeben. Nach einer Weile ging ich dann zum Waschbecken und wusch mir das Gesicht, um dann wieder in mein Zimmer zu gehen und noch etwas zu schlafen. Das funktionierte allerdings nicht so wirklich, da mir kurze Zeit später schon wieder schlecht wurde und ich wieder ins Bad rannte.
Das ganze wiederholte ich so lange, bis dann alles, was ich gegessen hatte, wieder draußen war. Ben blieb ebenfalls wach und kümmerte sich fürsorglich um mich, bis er dann raus musste.
"Kann ich dich hier alleine lassen?", fragte er und strich mir sanft über das Haar.
"Ich komm mit.", sagte ich.
"Süße, du übergibst dich jetzt schon den ganzen Morgen. Du bleibst schön brav im Bett liegen."
"Vergiss es! Ich muss trainieren!"
"Du musst gar nichts!"
"Doch! Und du kannst mich nicht daran hindern!", sagte ich und schnappte mir meine Reithose.
"Okay. Aber bitte mach langsam! Es kann auch jemand anders mit deinen Pferden trainieren."
"Ich weiß, aber zumindest mit Keschen muss ich selber trainieren."
"Okay, aber mach wirklich langsam!"
"Ja. Ich pass schon auf mich auf."
"Gut. Soll ich Jenny bescheid sagen, das sie mit Devil trainiert?"
"Ich kann auch alleine mit ihr reden."
"Okay. Wenn irgendwas ist dann sag Bescheid. Ich hab heute sowieso nicht viel zu tun. Ich kann Keschen auch trainieren."
"Schatz ich komm schon klar. Ich bin 27 Jahre alt und somit alt genug, um auf mich selber auf zu passen!"
"Ich weiß. Ich will nur nicht, dass dir irgendwas passiert."
"Schatz es ist alles in Ordnung."
"Okay. Dann bis später.", sagte Ben nun, gab mir noch einen Kuss und ging dann raus. Ich zog mich noch um und ging dann ebenfalls raus.


Ich war gerade dabei Keschen zu putzen, als Jenny kam und fragte: "Ist alles okay bei dir?"
"Lass mich raten. Ben hat dich geschickt?"
"Nicht direkt. Er meinte nur dir würde es nicht so gut gehen und ich sollte heute Devil übernehmen."
"Ja. Wenn du das machen könntest wäre das nett."
"Klar. Soll ich Keschen auch übernehmen?"
"Nein. Mit der muss ich selber trainieren."
"Okay.", sagte Jenny und ging zu Devil. Ich machte nun Keschen fertig und ging dann mit ihr raus, wo ich aufstieg und sie erst einmal warm ritt. Dann drehte ich, wie gestern auch, ein paar Runden um die Gelände Strecke und ritt dann wieder die 60 Kilometer lange Strecke zuerst im Galopp mit nur wenigen und sehr kurzen Trab Pausen und dann im Trab mit einigen Schritt Pausen, die ich nun allerdings deutlich kürzer gestaltete als an dem vorherigem Tag. Als ich das dann geschafft hatte ritt ich sie im Schritt trocken und ging dann wieder zur Gelände Strecke, wo ich auch noch ein paar Runden im Schritt drehte und dann abstieg, um mit ihr am Zügel noch ein paar Runden joggte. Dann brachte ich sie in ihre Box und joggte alleine noch etwa eine Stunde lang durch den Wald, bis ich dann langsam zurück zum Gestüt ging. Dort kam Ben mir schon entgegen und fragte: "Wo warst du?"
"Im Wald joggen."
"Hatte ich dir nicht gesagt du sollst langsam machen?"
"Ich hab langsam gemacht, aber irgendwie muss ich auch fit bleiben. Sonst kann ich nächste Woche gleich hier bleiben."
"Ist alles in Ordnung?"
"Ja. Wieso?"
"Weil du schon wieder ziemlich blass aussiehst."
"Schatz mir geht's gut!
"Okay. Leg dich jetzt am besten ein bisschen hin und mach langsam."
"Ben! Ich kann schon auf mich selber aufpassen!", sagte ich und ging nun rein, um erst einmal zu duschen und mir frische Sachen an zu ziehen. Dann ging ich wieder raus und verbrachte den Rest des Tages bei Devil, worüber der Hengst sich ziemlich freute.

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