Irgendwann lösten wir uns dann allerdings doch wieder von einander, da wir beide Luft holen mussten. Er stand nun auf und reichte mir seine Hand, um mir hoch zu helfen.
Gemeinsam gingen wir nun in die Sattelkammer, um Hatuschas Gamaschen zu suchen, die wir nach einer Weile in Bonfires Putzkasten fanden. Händchen haltend gingen wir dann in den Stall, wo Ben und Lisa mittlerweile angekommen waren und uns alle beide viel sagend angrinsten. Hatten die uns etwa gesehen oder warum grinsten die so breit?
"Was grinst ihr denn jetzt so breit?", fragte ich unschuldig.
"Seid ihr jetzt endlich zusammen?", fragte Lisa. Das war eine gute Frage. Waren wir jetzt zusammen oder nicht? Ich schaute zu Tom rüber, aber ihm schien es ähnlich zu gehen, denn er schaute mich genauso fragend an. So nickten wir nun beide.
"Na endlich!", sagte Lisa und wand sich dann wieder ihrem Hengst zu, während wir zu Hatuscha gingen.
Lisas Sicht:
So versorgten wir nun die Pferde und ich war einfach nur glücklich, dass mein Plan aufgegangen war und Julia mir nun hoffentlich nicht mehr dauernd die Ohren voll heulen würde. So langsam konnte ich nämlich nicht mehr hören wie süß ihr Tommie doch war. Dieser glückliche Moment sollte allerdings nicht lange anhalten, da meine Eltern nun Händchen haltend in den Stall kamen und glücklich verkündeten:"Wir fahren zu deiner Tante nach Neuseeland!"
"Hab ich da Neuseeland gehört?", fragte Julia neugierig und gesellte sich mit samt Tom zu uns.
"Ihr macht was?", fragte ich entgeistert.
"Wir fahren nach Neuseeland.", wiederholte mein Vater.
"Für wie lange?"
"Eine Woche."
"Wann?"
"Morgen."
"Das sagt ihr uns ja sehr früh!"
"Ja. Sei froh, dass wir es dir überhaupt sagen!"
"Und was machen wir hier?"
"Du und Ben übernehmt in der Zeit die Leitung und für alles andere sind ja genügend Arbeiter eingestellt.", sagte mein Vater noch und dann waren die Beiden auch schon wieder verschwunden.
"Was ist denn in die gefahren, dass die auf einmal weg fahren? Sonst hieß es immer: Wir reisen doch bei den Turnieren genug!", fragte ich ungläubig.
"Ich hab keine Ahnung. Ich weiß nur, dass das Ganze hier im Chaos endet.", meinte Ben.
"Ich weiß gar nicht, was ihr habt. Ihr beiden habt für eine Woche lang sturmfrei und zieht so ein Gesicht? Außerdem ist Neuseeland geil!"
"Ja, aber hier bricht so langsam das Chaos aus. Heute morgen hat schon der dritte Stallbursche diese Woche gekündigt und wenn wir dann noch ausfallen, weil wir die Büro Arbeiten machen müssen geht hier gar nichts mehr!", erklärte Ben.
Den Rest des Tages trainierten wir noch einige Pferde, bis wir dann zu Bett gingen.
"Was machen wir denn jetzt wegen meinen Eltern?"
"Ändern können wir nichts mehr also müssen wir wohl oder übel damit leben, dass sie jetzt eine Woche lang weg sind und irgendwie bekommen wir das schon hin."
"Hoffentlich!"
"Das wird schon. Irgendwie kriegen wir das schon hin und es ist ja auch nur eine Woche."
"Okay. Jetzt bin ich aber erstmal müde."
"Ja. Das war ein langer Tag und es ist auch schon wieder ein Uhr. Gute Nacht!"
"Gute Nacht."
Wenig später waren wir dann auch schon eingeschlafen. Lange schlafen durften wir aber nicht, denn drei Stunden später wurde die Tür aufgerissen und jemand, den ich als meine Mutter identifizierte, rief gut gelaunt: "Guten Morgen!"
Verschlafen drehte ich mich rum, um auf meinen Wecker zu schauen, der vier Uhr morgens anzeigte.
"Haben wir irgendwas verpasst?", fragte ich nun.
"Nicht das ich wüsste.", meinte meine Mutter.
"Gut. Dann könnt ihr uns ja noch mindestens zwei Stunden lang schlafen lassen, bis wir die Pferde füttern müssen."
"Das geht nicht."
"Und warum nicht?"
"Weil ihr uns zum Flughafen fahren müsst."
"Könnt ihr nicht alleine fahren?"
"Nein!"
"Ach man! Dann geht wieder. Wir kommen gleich!"
Sie gingen nun also wieder und ich drehte mich zu Ben um.
"Die haben doch alle beide einen Schaden! Erst hauen sie einfach so ohne Vorwarnung ab und dann erwarten sie noch, dass wir sie zum Flughafen fahren! Das kann doch nicht mehr normal sein!", schimpfte ich.
"Bleib locker. Es bringt eh nichts sich auf zu regen, also mach dich fertig und dann geht's los.", meinte Ben und gab mir einen Kuss. Ich erwiderte und machte mich dann fertig. Als ich dann runter ging, wartete Ben dort bereits mit meinen Eltern und wir stiegen in das Auto, um zum Flughafen zu fahren.Dort angekommen stiegen wir aus, um uns nun von meinen Eltern zu verabschieden.
"Bis bald!", sagte ich.
"Bis bald! Und Ben! Pass auf unsere Kleine auf!", sagte mein Vater.
"Und du mach keinen Mist!", sagte meine Mutter und ging schon mir meinem Vater los, als dieser noch einmal zurück kam und Ben irgendwas zu flüsterte, bevor er dann endgültig verschwand.
"Was war das denn jetzt?", fragte ich verwundert.
"Er meinte nur ich soll mich gut um Bonfire kümmern.", erklärte Ben.
"Achso. Das hätte ich mir ja denken können. Der Hengst ist sein größter Schatz."
"Ja. Er ist ja auch einer der Besten, die er in seinem Stall stehen hat."
"Und nebenbei auch erfolgreichsten und teuersten."
"Ja. Jetzt lass uns aber wieder zurück fahren. Vielleicht haben wir dann noch ein wenig Zeit für uns, bevor wir in den Stall müssen."
Ich nickte und so fuhren wir nun wieder zurück zum Gestüt. Es kam, wie es kommen musste und wir schafften es natürlich nicht so an zu kommen, dass wir noch ein bisschen Zeit hatten. Stattdessen standen wir zwei Stunden im Stau und Ben kam noch zu spät zu seinem Training mit Janina. So war unser Plan, dass wir vor dem Training noch in Ruhe mit Devil trainierten, im Eimer und alles verschob sich um zwei Stunden nach hinten. So durfte ich dann abends noch ein "paar" Büro Arbeiten machen. Da meine Eltern mir allerdings verschwiegen hatten, dass ein Stapel voller Papierkram auf dem Tisch lag und darauf wartete erledigt zu werden, saß ich dann nach bis nachts um drei im Büro. Somit hatte ich dann ganze zwei Stunden Schlaf, bis es dann draußen mit den Pferden weiter ging.
DU LIEST GERADE
Sprung Ins Leben
Romance"Sprung ins Leben" ist die Fortsetzung von "Sprung ins Glück" und "Der letzte Sprung" Wieder geht es um Lisa und Ben, die nun vor ganz neue Herausforderungen gestellt werden. Was das für welche sind und ob sie sie bewältigen erfahrt ihr in diesem Bu...