Kapitel 3

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Am Abend kam Jenny zu mir und sagte: "Dein Kleiner war heute echt gut. Ich war mit ihm ausreiten und Mirella ist danach noch mit ihm gesprungen. Es ist keine einzige Stange gefallen."
"Sehr schön!"
"Ja. Und Mirella lässt fragen, ob sie ihn dann am Wochenende auf dem Turnier reiten soll."
"Nein. Bis dahin bin ich hoffentlich wieder fit und wenn nicht ist auch egal. Auf dem Turnier muss ich ihn reiten."
"Okay. Außerdem sucht deine Mutter dich und sagt du sollst zu ihr rein kommen."
"Gut. Dann mach ich das mal.", sagte ich und ging dann rein, wo meine Mutter in der Küche saß.
"Lisa! Da bist du ja!", sagte sie, als sie mich sah.
"Was gibt's?", fragte ich.
"Setz dich doch bitte zu mir."
Ich tat dies und fragte dann erneut: "Was ist denn jetzt?"
"Ist alles in Ordnung?"
"Ja. Wieso fragst du?"
"Ich hab dich heute morgen gehört. Was war los?"
"Mir war nur ein bisschen schlecht. Nichts besonderes."
"Sag mal kann es vielleicht sein, dass du schwanger bist?"
"Wie kommst du darauf?"
"Dir ist morgens schlecht und Ben weicht dir seit ein paar Tagen fast nicht mehr von der Seite."
"Ja und?"
"Bist du oder bist du nicht?"
"Das geht dich eigentlich gar nichts an!"
"Ich bin deine Mutter! Und ich sag es auch keinem."
"Ja."
"Jetzt echt?"
"Ja!"
"Geil! Ich werd Oma!"
"Ja. Kann ich jetzt gehen? Ich will nochmal bei Devil gucken."
"Ja. Wenn irgendwas ist dann sag Bescheid."
"Ja. Danke!", sagte ich und ging dann wieder raus, um nach Devil zu schauen. Dieser begrüßte mich sofort freudig und ich verbrachte eine halbe Stunde bei ihm, bis irgendwann Ben kam und fragte: "Kommst du rein zum Essen?"
"Nein. Ich esse nichts."
"Du musst doch was essen!"
"Ich muss gar nichts!"
"Doch!"
"Süße bitte!"
"Na gut. Wenn du dann Ruhe hast."
So gingen wir nun rein und aßen etwas, um dann ins Bett zu gehen.


Als ich am nächsten Morgen aufwachte ging das Ganze wieder von vorne los und ich rannte schnell zum Bad. Ben kam mir diesmal allerdings nicht hinterher, sondern fragte nur, als ich wieder kam: "Ist alles okay?"
Ich nickte nur.
"Sicher?", fragte Ben weiter.
"Ja. Das Essen von gestern ist jetzt wieder draußen."
"Ach Süße. Mach heute mal langsam."
"Langsam ist nicht. Ich bin am Wochende auf Turnier und muss trainieren!"
"Mirella kann Devil doch reiten."
"Nein! Devil ist mein Pferd und Mirella reitet ihn nur in Notfällen!"
"Und das ist jetzt kein Notfall?"
"Nein! Mir geht es gut und ich geh jetzt zu meinen Pferden!", sagte ich genervt und ging mit meiner Reithose unter dem Arm wieder ins Bad, um mich fertig zu machen und dann in den Stall zu gehen. Dort wartete Devil bereits auf mich begrüßte mich freudig. Ich machte ihn schnell fertig, um dann mit ihm zur Lichtung zu reiten und zwei Stunden lang zu trainieren. Im Gelände ritt ich ihn dann noch trocken sodass ich erst mittags wieder am Gestüt ankam. Dort versorgte ich Devil und machte Keschen fertig, um mit ihr den gesamten Nachmittag lang zu trainieren.
So begann es bereits zu dämmern, als ich wieder am Gestüt ankam. Hier übergab ich Keschen nur schnell am Jenny und holte mir dann wieder Devil, um mit ihm zusammen noch etwa eine Stunde lang zu joggen. Erst, als es so dunkel war, dass ich die Hand vor Augen kaum noch sah, ging ich rein und sprang kurz unter die Dusche, um dann runter zu gehen und mit allen gemeinsam etwas zu essen. Dies tat ich eigentlich auch nur, weil Ben mich so lange bequatscht hatte, bis ich eingewilligt hatte doch noch etwas zu essen. So zwang ich mich wenigstens einen Apfel zu essen und ging dann zu Bett.


So ging es die ganze Woche weiter, bis ich dann mit Devil zum Turnier fuhr. Ben hatte zwar die ganze Zeit auf mich eingeredet, dass ich doch bitte nicht reiten sollte, aber da hatte ich mich geweigert. Devil war noch immer mein Pferd und das Turnier war ziemlich wichtig. Da würde ich ihn garantiert nicht von Mirella reiten lassen. Mit der kam er sowieso nicht so gut zurecht und da würde er sich garantiert nur gegen den Zügel wehren und das bringt keinem etwas. So fuhren wir dann schließlich doch nach Deutschland zu dem Frankfurter Festhallen Turnier.
Als wir dort dann ankamen war es schon spät und so versorgten wir nur noch schnell die Pferde und räumten alles aus, um dann zu der Ferienwohnung zu fahren, die uns für die drei Tage, die wir in Deutschland waren, zur Verfügung gestellt wurde. Dort räumten wir dann auch unsere Sachen aus und legten uns schließlich schlafen.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann auch schon früh wieder zu dem Turnierplatz, um Devil zu füttern und fertig zu machen. Da ich allerdings bereits mein Turnier Outfit bereits an hatte überließ ich es Jenny und Ben meinen Hengst fertig zu machen und ritt ihn dann nur warm. Zum Schluss nahm ich noch ein paar von den kleinen Sprüngen und verließ den Abreite Platz dann wieder. Dort wartete Ben bereits und ging nun mit mir zum Einlass, wo wir stehen blieben und warteten.
"Süße ist alles in Ordnung?", fragte er nun.
"Ja klar. Wieso auch nicht."
"Lisa! Du bist immer noch schwanger und dir ging's die ganze Woche über nicht so wirklich gut."
"Ben mir geht's gut! Es sind nur 3 Minuten und dann bin ich wieder hier."
"In den drei Minuten kann aber schrecklich viel passieren!"
"Wird es aber nicht. Devil passt schon auf mich auf."
"Musst du unbedingt reiten?"
"Schatz es ist alles in Ordnung und ich muss jetzt los.", sagte ich und ritt nun ein. Vor den Richtern hielt ich kurz und grüßte, um dann an zu galoppieren und ein paar Runden um die Hindernisse zu drehen. Dann ritt ich auf das erste Hindernis zu und wenig später hatten wir den Parcours auch schon fehlerfrei hinter uns gelassen und ritt zurück zu Ben. Dort stieg ich ab und Jenny machte sich direkt daran meinen Hengst zu versorgen. Ben kam direkt auf mich zu und fiel mir um den Hals.
"Schatz es ist alles gut.", sagte ich und drückte ihn langsam ein Stück von mir weg, da ich schon langsam keine Luft mehr bekam.
"Wirklich?", fragte er.
"Ja! Und wie es aussieht bin ich im Stechen.", sagte ich mit einem Blick zu der Tafel, die genau dies anzeigte. So hielt Jenny nun den Hengst in Bewegung, während ich mich etwas ausruhte, um dann das Stechen zu reiten. Dies klappte wie erwartet ohne Probleme und so konnten wir unsere Klasse, wie schon so oft, für uns entscheiden. So führte ich noch die Siegerehrung an, um dann zurück zu Ben zu reiten. Ich war kaum abgestiegen, als Ben mich auch schon wieder im Arm hatte und mich den Rest des Tages nicht mehr los ließ.

Am nächsten Morgen packten wir dann schon früh wieder alles ein und fuhren zurück nach Polen, wo wir dann alles wieder aus packten und in meinen Spint räumten.

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