Part 17

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Ich rauchte eine Zigarette und lehnte mich entspannt gegen das Geländer. Ich dachte schon wieder nur an ihn. Er hatte so fesselnde Augen und... Stopp! Nicht daran denken. Ich darf nicht daran denken. Wenn die Gedanken an ihn erstmal oberste Priorität haben, habe ich mich selbst nicht unter Kontrolle.
Es war schon fast wieder dunkel und die Lichter in Berlin leuchteten wieder hell auf. Die Luft war frisch und ziemlich kalt, jedoch auch angenehm. "Kommst du wieder rein?" Fragte Christin. "Ja gleich." Sagte ich und drückte meine Zigarette aus. "Ich geh morgen wieder nsch Hause und Schlaf erstmal da, weil ich den zweiten Weihnachtsfeiertag mit der WG verbringe." Sagte Christin. "Ist okay." Sagte ich. Ich dachte wieder an Ben und seinen Kuss. "Was ist denn nur, du bist heute so abgelenkt?" Fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte es ihr nicht erzählen, denn ich wusste doch selbst nicht was das ist. Ich musste der Sache Zeit geben und nichts sagen. Würde er das denn überhaupt wollen? "Ach ich weiß nicht." Sagte ich hoffentlich gleichgültig. "Okay. Setzen dich doch her und wie schauen noch was an." Sagte sie und ich setzte mich zu ihr. Wie sahen wieder Fern und ich war trotzdem in meinen Gedanken ganz woanders. Irgendwann gingen wir schlafen. Ich war sehr froh, dass ich schlafen könnte und nicht mehr denken musste. Doch auch im Traum hörte das ganze nicht auf.
Nachdem wir um neun Uhr aufgestanden waren und gefrühstückt hatten, ging ich gegen zehn Uhr los um Ben den Pullover zu bringen. Ich ging durch das Treppenhaus und meine Nervösität stieg. Ich klingelte an der Wohnung. Michbeck öffnete die Tür. "Hey" sagte er und umarmte mich. "Hey, ich wollte zu Ben, also ihm eigentlich nur etwas bringen." Sagte ich zögerlich. "Ja ist er. Ich hole ihn." Sagte er. Ich wartete während er Ben holte. "Hey, was machst du denn hier Anna?" Lächelte er mich an und kam mir näher. Mein Herz begann schneller zu schlagen und bekam nur schwer etwas aus meinem Mund heraus. "Ben ich wollte dir dein Pullover wiedergeben." Sagte ich. "Komm rein." Sagte er. Er zeigte mir den Weg in sein Zimmer. Ich sah mich in seinem Zimmer um, denn ich hatte es letztes mal nicht wirklich wahrgenommen. Seine Hände strichen von hinten von meinen Schulter, meine Oberarme herunter. Dann drehte ich mich um. "Schön dass du hier bist" sagte er und ich legte seinen Pullover auf das Bett. "Den hättest du auch behalten können" lächelte er. Ich lächelte und sagte: "Ich wusste das ja nicht und außerdem gehört er doch dir." Er grinste mich leicht an und war mit sehr nah. Mein Herz schlug sehr schnell und Gänsehaut zog sich über meine Haut als er leise "Jaja" in mein Ohr raunte und langsam mit seinen Händen um meine Tallie fasste. Ich lächelte und er kam mir näher. Jetzt, als seine Lippen auf meinen Lagen, müsste mein Herz schon lange aus meinem Brustkorb gesprungen sein. Er legte so viel Leidenschaft in den Kuss und als wir uns lösten sah er mir sehr lange in die Augen. "Hast du jetzt Zeit?" Fragte ich vorsichtig in die Stille. "Ja schon" sagte er. "Spazieren?" Fragte ich. Er nickte. Ich zog im Flur meine Jacke wieder an und meine Schuhe. Wir gingen durch das kalte Berlin. Ben erzählte mir was von seinem Beruf als Musiker. Er spielt in vielen kleinen Clubs und Bars. Dann redeten wir über meine Familie. Meine drei Geschwister und meine komischen Eltern. Als wir vor meiner Wohnung standen, bat ich ihn noch mit rein. Ich wollte jetzt nicht allein sein. Ich wollte einfach nicht, obwohl ich Anfangs sehr oft allein ar, als ich herzog. Ich ging mit ihm in die Küche und wir tranken einen Kaffee wie immer. Dann rauchten wir eine auf dem Balkon und er erzählte mir, dass er in seiner früheren Kindheit in Amerika lebte. Sein Vater lebte noch dort und seine Mutter lebte hier. Er erzählte mir jedoch nie, welche Musik Richtung er eigentlich machte. Ich wollte jedoch auch nicht nachfragen. Ben nahm mich in den Arm. Einfach so und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Er lächelte mich an, als wir uns wieder aus der Umarmung gelöst hatten und wir uns gegenüber standen. "Als ich dich das erste mal gesehen habe, hast du genauso geguckt." Sagte er und grinste. "Wie denn?" - "So leicht schüchtern." Sagte er.

Vielleicht. Irgendwann.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt