Part 32

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Ich legte mich in mein Bett und starrte Löcher in die Wände. Später nahm ich meinen Laptop und schaute irgendwelche Filme und hörte Musik. Am Abend war Ben immer noch nicht da. Ich hatte ihm geschrieben, doch er antwortete mir nicht. Christin kam erst morgen vorbei und so blieb ich allein. Ich konnte auch Abends nicht schlafen. Ben kam nicht mal, als es schon 23 Uhr war. Ich fühlte mich sehr allein. Ich schaute bis um zwei Uhr in der Nacht solche Filme und erst dann konnte ich endlich irgendwann schlafen. Jedoch auch nur sehr unruhig. Ich wachte auf und wollte nicht aufstehen und ich wollte nicht essen. Ich wollte nichts machen. Doch als Christin ich daran dachte, dass Christin heute kommen würde, beschloss ich aufzustehen. Ich quälte mich in den Rollstuhl und zog mir eine Jeans und einen Pullover an. Dann drehte ich die ganzen Heizungen auf, damit es wärmer wird. Ich putzte mir die Zähne und band mir einen hohen Zopf. Dann räumte ich in die Küche auf und dann klingelte es. Ich machte ihr die Tür auf und sie bückte sich und umarmte mich. Christin und ich unterhielten und am Anfang viel über die Uni. Danach erzählte ich ihr alles mit Ben. Am Ende sagte ich: "Ben möchte immer noch mit mir schlafen und mir auch zeigen, dass er mich liebt, aber ich kann das nicht zulassen. Ich fühle mich nicht wohl in diesem Ding und Ben war auch gestern nicht da, obwohl er gesagt hat er kommt und..." sagte ich. "Er wollte gestern zu dir? Er hat gestern noch mit den Jungs aus der Band und noch einigen anderen Mädchen und so noch eas getrunken." Sagte sie. "Was? Welche anderen Mädchen?" Fragte ich. "Ich weiß nichts genaueres." Sagte sie. Ich fühlte mich jetzt noch schlechter. Er ging einfach feiern und hatte mich vergessen. Naja eine 'behinderte' kann er wohl nicht gebrauchen. Christin fuhr am Nachmittag mit mir zu meiner Physiotherapeutin. Sie besuchte mich irgendwie die Treppe hinunter zu bekommen und lud mich ein. Als wir dort waren, half sie mir, meine Hose auszuziehen und die Therapeutin begann damit, meine Beine zu bewegen. Sie dehnte sie und schmierte sie mir irgendwelcher Gelenkcreme auf die Beine. Sie zeigte mir Übungen, die ich im Sitzen zuhause üben könnte und streckte die Beine nochmal. Dann erzählte sie mir, dass wir das jetzt die nächsten 2-3 Wochen immer machen werden und dann anfangen werden zu laufen. Ich nickte, verabschiedete mich von ihr und zog meine Hose an. Dann gingen wir raus und sie fuhr mich nach Hause. "Wie können auf zu Ben fahren und du.." - "Nein ich möchte nach Hause, dass war sehr anstrengend." Sagte ich. Sie nickte und fuhr mich nach Hause. Wieder versuchte sie mich auf alle möglichen Arten die Treppen hochzubekommen und brachte meinen Rollstuhl nach. Sie half mir darein und verabschiedete sich dann von mir.
So verging die restliche Woche. Ich war noch einmal bei der Physiotherapeutin und hatte Ben acht mal auf die Mailbox gesprochen. Christin war öfter da, aber er nicht. Er hatte sich kein einzigstes mal blicken lassen und nichtmal eine Nachicht hatte ich von ihm. Ich vermisste ihn immer mehr und weinte fast jeden Tag. Darum, dass ich nicht gehen konnte, darum dass ich in meiner Wohnung gefangen war und darum dass ich Ben warscheinlich verloren hatte. Christin konnte mir auch nichts neues berichten und jeden Tag wurde ich müder. Ich wollte nicht mehr hier gefangen sein.
Eines Tages klingelte es bei mir. Ich öffnete die Tür und davor stand Ben. "Hey" sagte er. Ich sah ihn böse an. Ich sagte kein Wort. "Kann ich reinkommen?" Fragte er. Ich hielt die Tür weiter auf und fuhr mit dem Rollstuhl bis ins Wohnzimmer. Dort blieb ich stehen und drehte mich zu ihm. Ich sagte immer noch nichts und wartete darauf, dass er etwas sagte. "Anna, es tut mir leid dass ich nicht da war, ich..." Er machte eine lange Pause. "Ben es ist schon gut. Sag mir einfach die Wahrheit." Sagte ich ernst. "Als ich gesagt habe, ich würde kommen, hatte ich mit einer anderen geschlafen. Ich kann mich aber an keine einzigste Sekunde erinnern. Ich es vollkommen zu und es tut mir so unendlich leid." Brachte er nach einer Weile raus. Mir schossen die Tränen ins Gesicht. "Raus" sagte ich und nahm mein Gesicht in die Hände. Er kam auf mich zu. "Ich liebe dich Anna. Es tut mir leid, dass ich dich.." - "wenn du mich lieben würdest; hättest du mich nicht vergessen und dich betrunken um dann mit einer anderen zu schlafen." Sagte ich. "Ben ich will dich nicht mehr sehen." Sagte ich tränenüberströmt. "Geh" sagte ich wieder. Er ging nicht. "Raus hier!" Sagte ich etwas lauter. Er ging nicht. "BEN JETZT GEH!" schrie ich ihn an und spürte wie mein Kopf weh tat. Der Schmerz wurde immer unerträglicher und plötzlich sah ich schwarz und kippte nach vorne und zu Boden.

Vielleicht. Irgendwann.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt