Kapitel 3

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"Da war eine Rose. Plötzlich fing sie an zu welken, bevor sie dann zu Staub zerfiel. Im nächsten Moment wuchs eine neue Rose, direkt neben der zu Staub zerfallenen, aus dem Boden."

Rosies Visionen sind nie sofort klar, denn sie sind immer eine Art Rätsel, dass man erst lösen muss bevor man versteht was die Vision bedeutet.

"Wir wissen, dass Rosen in deinen Visionen die Liebe darstellen, aber was hat das verwelken zu bedeuten?" "Wahrscheinlich, dass jemand sterben wird, der von jemandem geliebt wurde und durch diesen Tod entsteht eine neue Liebe." Verwirrt drehe ich mich zu meinem Vater. "So verrückt das auch klingen mag, das erscheint mir als die einzige logische Erklärung!" "Aber wen betrifft diese Vision?" Rosie zuckt nur mit den Schultern und auch die anderen scheinen auf diese Frage keine Antwort zu wissen. Na super, wenn das die anderen Ikati erfahren gibt es eine Massenpanik! Rosie dreht sich zu meiner Mom. "Was sollen wir deshalb machen?" Meine Mom antwortet allerdings nicht, sondern sieht mich an. Sechs Augenpaare sehen mich an und ich seufze. Es ist nicht leicht eine Prinzessin zu sein! "Wir sollten die Vision erst einmal für uns behalten. Auch wenn wir damit den anderen etwas verheimlichen, aber wenn wir es ihnen sagen bricht ziemlich sicher eine Massenpanik aus." Meine Mom nickt zufrieden, mein Dad sieht stolz aus, Alexander schenkt mir ein Lächeln und Rosie streckt mir beide Daumen hoch entgegen.

Plötzlich fängt Alexander an zu knurren. "Was ist los?" Rosie sieht ihn besorgt an, doch sein Blick sagt mehr als tausend Worte. Langsam drehe ich mich im Kreis. "Wir sind nicht allein." Ich versuche die Aura dieses Ikatis zu erfassen, aber es gelingt mir nicht. Wer zur Hölle war das?!

"Ahhhhh!!!" "Jenna, was ist los?" Ich drehe mich zu meinem Bruder und funkle ihn wütend an. "Tu nicht so scheinheilig, Alexander. Du warst es doch, der mir das vors Zelt gelegt hat." Ich zeige auf die verwelkte Rose vor meinen Füßen und versuche nicht völlig durchzudrehen. "Jenna, du weißt genau, dass ich mich nie über deine Angst vor Rosies Visionen lustig machen würde."

Da muss ich ihm zustimmen. Er mag zwar manchmal kindisch und etwas gemein sein, aber er ist niemand der die Angst eines anderen Ikatis ausnutzt.

"Aber wer war es dann?" "Vermutlich derselbe, der gestern unser Gespräch belauscht hat." Ich setze mich auf mein Bett und starre auf den Boden. "Alexander, wegen dem lauschenden Ikati. Ich denke wir haben, was das angeht, ein Problem. Ich konnte seine Anwesenheit nicht spüren, weder bevor noch nachdem du uns auf ihn aufmerksam gemacht hast." Erschrocken dreht sich mein Bruder zu mir um. "Ist das überhaupt möglich." "Ja, aber nur wenn derjenige von einem Schutzbann umgeben ist. Das kann allerdings nur ein sehr mächtiger Ikati oder..." "Oder wer?" Ich starre auf meine Hände und reagiere nicht auf seine Frage.

Plötzlich hockt er vor mir und umschließt meine Hände mit seinen. "Jenna, wer wäre noch zu so etwas fähig?"

It's not easy being a princess!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt