Kapitel 6

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Kaz Worte gehen mir nicht mehr aus dem Kopf und ich drehe noch mehr durch, als ich es vor diesem seltsamen Zusammentreffen mit ihm schon getan habe.

Ich sitze auf dem Boden meines Zeltes und raufe mir die Haare. Um mich herum stehen dutzende Stapel Bücher und einzelne Blätter liegen verstreut am Boden. Ich habe sämtliche Bücher von mir und Flamel nach brauchbaren Informationen durchforstet und mir hin und wieder etwas aufgeschrieben. Wirklich schlauer als zuvor bin ich nicht und Kaz bleibt mein einziger Verdächtiger, obwohl er das alles vielleicht wirklich nur aus Sorge gesagt hat.

Seufzend schließe ich die Augen und massiere meine Schläfen. "Woah, was ist denn hier passiert?" Rosie steht vor mir und lässt ihren Blick über das Chaos gleiten. "Irgendwelche Fortschritte was deine Vision angeht?" Sie schüttelt den Kopf und ich bin froh, dass sie nicht weiter auf dieses Durcheinander hier eingeht. "Das einzige was wir bis jetzt haben ist die Deutung deines Vaters." Jemand, der von jemandem sehr geliebt wurde, wird sterben und durch diesen Tod entsteht eine neue Liebe! "Wenn du mich fragst ist das sehr traurig und auch irgendwie grausam." Rosie neigt den Kopf zur Seite und ich weiß, dass sie nicht versteht was ich meine. "Dad glaubt, deine Vision besagt, dass zuerst jemand sterben muss bevor diese neue Liebe entsteht und das sie ohne den Tod dieses Menschen gar nicht entstehen kann. Es ist als würde das Universum den einen geliebten Menschen einfach durch einen neuen ersetzen, den man allerdings erst lieben lernt." "So hab' ich das noch gar nicht betrachtet."

Rosie beginnt vor sich hinzumurmeln und ich fange an etwas Ordnung in dieses Chaos, das ich geschaffen habe,zu bringen. "Da fällt mir ein. Kaz hat mich vorhin angesprochen."

Ihre Wangen ziert eine leichte Röte. Sie ist schon ewig in Kaz verknallt und dreht jedes Mal fast durch, wenn er sie bloß ansieht. Obwohl sie meine Cousine und beste Freundin ist habe ich ihr nicht verraten, dass auch ich ein wenig in ihn verknallt bin.

"Was wollte er?" "Er hat gefragt ob ich später mit ihm eine Runde um den See gehen will." Rosie quietscht wie ein kleines Kind, das gerade einen riesigen Stapel Geschenke unterm Tannenbaum gefunden hat. Ein Teil von mir will ihr von Kaz komischen Verhalten erzählen und ihr sagen, dass sie vorsichtig sein soll. Der andere Teil ist wiederrum überglücklich und freut sich für sie. "Na dann, viel Spaß." "Ich erzähl dir nachher wie es war." Quietschvergnügt hüpft sie aus meinem Zelt. Hoffentlich tut er ihr nicht weh!

"Das weiß ich doch schon alles." Frustriert werfe ich das Buch weg und lasse mich zurück auf mein Bett fallen. "Du musst ja mächtig frustriert sein, wenn du sogar anfängst Bücher durch die Gegend zu werfen. Was beschäftigt dich, kleine Schwester." Alexander legt sich zu mir aufs Bett. "Diese ganze Verräter Sache macht mir zu schaffen. Dazu kommt noch, dass ich eine mehr als seltsame Begegnung mit Kaz hatte." "Erzähl mir davon."

Also erzähle ich wie Kaz mich beim Bogenschießen überrascht hat und von seiner 'Warnung'. "Ich schwöre dir, wenn dieser Kerl es wagt dir auch nur ein Haar zu krümmen bekommt er es mit mir zu tun." Lächelnd lege ich meinen Kopf auf seine Brust und er legt sofort seinen Arm um mich. "Du bist der beste große Bruder, den man sich wünschen kann. Auch wenn du bloß 3 Minuten älter bist." "3 Minuten sind 3 Minuten, Schwesterherz. Ich werde immer für dich da sein und den Mistkerlen, die es wagen dir wehzutun, wehtun." Er drückt mir einen Kuss aufs Haar und gemeinsam genießen wir die Stille und die Anwesenheit des jeweils anderen.

It's not easy being a princess!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt