Kapitel 2

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Ich halte die Luft an und rühre mich keinen Millimeter, denn vielleicht geht er ja wieder. "Komm schon, Jenna! Ich weiß, dass ich dich hab' also mach dich sichtbar!" Seufzend konzentriere ich mich und als ich nach unten schaue kann ich meine Füße wieder sehen. "Das ist unfair! Wieso gewinnst immer du?" Mit einem Lächeln wuschelt er mir durch die blonden Haare und lässt mich los.

Frustriert gehe ich neben ihm her. "Tja, ich hab' nunmal die schärferen Sinne von uns beiden. Wieso bist du nicht einfach davon geflogen?" "Alexander, du weißt, dass ich sofort gegen den nächsten Baum fliegen würde." Sein Lachen schallt durch den Wald. "Selbst Schuld, Schwesterherz! Frag doch Mum ob sie dir ein bisschen Unterricht geben kann. Wie hat dir eigentlich mein Weg gefallen?" "Also das war richtig unfair." "Wieso denn? Soweit ich mich erinnere haben wir für unser Training keine Regeln vereinbart." Wieso muss er immer Recht haben?! Schmollend verschränke ich die Arme vor der Brust und bringe ihn damit zum Lachen. Er zieht mich in eine Umarmung. "Willst du Huckepack?" Sofort winde ich mich aus seinen Armen und springe mit einem Lächeln auf seinen Rücken. "Du kennst mich einfach viel zu gut." "Ja und ich kann trotzdem nicht glauben, dass du eigentlich 18 und nicht 5 bist." "Hey, du bist genauso alt wie ich." Entrüstet dreht er den Kopf nach hinten. "Ich bin ganze 3 Minuren älter als du!" Sein beleidigter Gesichtsausdruck bringt mich zum Kichern. "Ich weiß, denn das reibst du mir immer wieder unter die Nase." Er schaut wieder nach vorne und wir gehen weiter durch den Wald.

Normale Menschen hätten das Gelächter noch lange nicht gehört, doch ich höre es so deutlich als würden die Kinder direkt neben mir stehen. Plötzlich und unangekündigt beginnt Alexander an zu rennen. Als ich die Lichtung sehe wird er langsamer und geht auf die Zelte zu. "Jenna ist wieder da!" "Komm Jenna, spiel mit uns!" Mit einem Lächeln lasse ich mich von Alexanders Rücken fallen. "Los, geh und spiel mit deiner Altersgruppe!" Ich strecke ihm die Zunge hin und werde im nächsten Moment von einem der Kinder weggezogen. Alexander beobachtet amüsiert wie die Kinder regelrecht über mich herfallen. Eines der Kinder wirft mir einen Ball zu und ich werfe ihn zum nächsten Kind.

Quietschvergnügt und unbesorgt spielen wir bis plötzlich ein Kind die Augen aufreißt. "Da kommt die Königin!" Ich drehe mich um und sehe wie meine Mum auf uns zukommt. Augenblicklich steht auch Alexander neben mir. "Wo wart ihr?" "Wir waren bloß trainieren, Mum! Kein Grund zur Panik." Sie streicht sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht und ich habe das Gefühl, dass sie mit ihren grünen Augen direkt in meine Seele schauen kann. "Während ihr weg wart hatte Rosie wieder eine Vision." Sobald ich die Wörter Rosie und Vision gehört habe gehe ich los. Alexander und meine Mum folgen mir.

Rosie ist meine Cousine und gleichzeitig auch beste Freundin. Sie hat die seltene Gabe Visionen zu erhalten, die ihr zeigen was in der Zukunft geschehen wird.

"Jenna, Kaz starrt dir wieder hinterher." Ich drehe meinen Kopf und erblicke den braunhaarigen Jungen. Als er meinen Blick bemerkt zwinkert er mir zu. Mein Herz macht einen kleinen Sprung, doch ich schaue wieder nach vorne und ignoriere ihn. Das kann ich Rosie nicht antun! Sie ist schon ewig in Kaz verknallt!

Alexander hält die Plane des Zeltes beiseite und ich gehe hinein. Rosie, die ziemlich mitgenommen aussieht, meine Tante Maya, mein Onkel Diego und mein Dad sitzen beim Tisch. Ich gehe zu ihnen und umarme Rosie. "Erzähl mir was du gesehen hast!"

It's not easy being a princess!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt