"Ein Expurgari." Obwohl ich die Wörter nicht mehr als gehaucht habe weiß ich, dass er sie verstanden hat. Seine Augen weiten sich und er schnappt nach Luft. "Aber das müsste bedeuten, dass einer von uns ein Verräter ist." Ich nicke. "Hast du eine Ahnung was du da behauptest, Jenna? Das da draußen ist unsere Familie und du behauptest, dass einer von ihnen ein Verräter ist!" "Jetzt hör mal auf mich gleich anzubrüllen, denn ich habe nur deine Frage beantwortet und wenn du dich hinsetzt und beruhigst sag ich dir was ich weiß." Schnaubend setzt sich Alexander auf einen Stuhl und sieht mich eindringlich an. Ich sehe ihn mit zusammengekniffenen Augen an. "Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe, aber ich glaube nicht, dass es in unseren Reihen einen Verräter gibt."
Seufzend stehe ich auf und ziehe ein uraltes Buch aus meinem Bücherregal. "Ich werde dir alles zu dem Thema sagen was ich weiß, wenn du erstens mir bis zum Ende zuhörst und zweitens bei dem Ganzen objektiv denkst und die Tatsache, dass das unsere Familie ist kurz beiseite schiebst." Ich weiß, dass es sehr schwer für ihn sein wird, aber in einer Situation wie dieser geht es nunmal nicht anders. Alexander zögert kurz bevor er nickt. "Es ist möglich die Präsenz, Gedanken und Erinnerungen von jemandem mithilfe eines Schutzbannes zu verbergen. Herzschlag und Geruch können aber weiterhin von anderen wahrgenommen werden. Einen solchen Schutzbann kann nur eine Ikatikönigin oder ein sehr mächtiger Expurgari, der mit schwarzer Magie vertraut ist, auf jemanden legen. Außerdem kann so ein Schutzbann auch nur von einem Ikati oder Expurgari 'getragen' werden. Deshalb muss es jemand aus unseren Reihen sein, denn Menschen sind zu schwach und einen Expurgari hätten wir schon längst bemerkt. Von außen ist der Schutzbann nur an einem Symbol zu erkennen, das bei der Heraufbeschwörung dessen ensteht."
Ich halte Alexander das aufgeschlagene Buch hin und er betrachtet das Symbol. "Dieses Symbol hat jeder Träger des Schutzbannes auf seinem linken Oberarm. In unserem Fall muss er es also irgendwie verstecken, denn wir haben keine Tattoos wie Menschen und wir bemalen uns auch nicht. Aus diesem Grund wird es sowohl für den Träger schwierig das Symbol zu verstecken als auch für uns es zu finden." "Könntest du nicht eine deiner Spezialkräfte einsetzen um diesen Träger ausfindig zu machen?"
Er gibt mir das Buch zurück und ich stelle es wieder ins Regal. "Daran habe ich auch schon gedacht, aber ich glaube nicht, dass es funktionieren würde." Alexander seufzt und vergrabt sein Gesicht in seinen Händen. "Das heißt wir haben einen Verräter unter uns, der einfach alles was er aufschnappt von Klatsch und Tratsch bis zu strategischen Informationen an unseren größten Feind verrät?" "Ja, so sieht es aus. Alexander, wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass der Rest der Kolonie etwas davon mitbekommt." "Sagen wir es Mom und Dad?" Ich zupfe am Saum meines T-Shirts. "Ich weiß es nicht. Einerseits könnten sie uns helfen den Verräter zu fassen, andererseits besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie denken wir hätten uns alles bloß eingebildet." "Wir sagen es ihnen nicht." Überrascht sehe ich Alexander an. "Wer bist du und was hast du mit meinem Bruder gemacht, der nie auch nur die kleinste Kleinigkeit vor unseren Eltern verheimlichen würde?" "Ich meine, ja wir könnten es ihnen sagen, aber was haben wir denn für Beweise? Wir behalten das erstmal für uns und halten Augen und Ohren offen. Falls sich unser Verdacht verstärkt und wir sogar handfeste Beweise vorbringen können erzählen wir ihnen davon." "Einverstanden." Ich werde diesen Verräter finden und wenn es das Letzte ist was ich tue!
DU LIEST GERADE
It's not easy being a princess!
Paranormal2. Teil der Ikati Reihe Jenna ist die Prinzessin der Ikati, einer Spezies mit extrem geschärften Sinnen und der Fähigkeit sich in einen Panther zu verwandeln. Sie ist nicht nur die Prinzessin weil ihre Mutter die Königin ist, sondern auch weil sie...