Für jemanden dem gerade gesagt wurde, dass ein anderer in seinem Kopf herumstöbern wird ist Akiva extrem ruhig. "Okay, das heißt es wird wie damals, als du dir meine Erinnerungen angesehen hast."
"Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es wie damals wird, denn damals musste ich nur in deinen Kopf, um deine Erinnerungen zu durchsuchen und du hast dich nicht dagegen gewehrt. Du wirst dich zwar auch nicht gegen das hier wehren, aber ich habe noch nie zuvor mit so einem Schutzzauber zu tun gehabt und glaube kaum, dass es so einfach sein wird wie Erinnerungen zu lesen." Um ehrlich zu sein bereitet mir das Ganze etwas Sorgen, denn ich war noch nie die Beste im Umgang mit ihren Kräften.
"Auch wenn es schwer sein wird kannst du es doch schaffen, oder?" Akiva sieht mich besorgt an und ich glaube die Sorge gilt mehr mir als ihm, obwohl er für den Rest seines Lebens mit diesem Schutzbann leben muss, falls es nicht funktionieren sollte.
"Ich werde mein Bestes geben. Bevor wir jedoch beginnen möchte ich dich auf ein Risiko aufmerksam machen, das mir erst vor kurzem untergekommen ist. Dein Schutzbann wurde von einem Expurgari angebracht, was bedeutet es war schwarze Magie. Schwarze Magie hat nicht die gleichen Auswirkungen bei Zaubern wie gute Magie und da dieser Expurgari sehr mächtig gewesen sein musste ist auch die schwarze Magie sehr mächtig." Ich verharre kurz, um sicherzugehen, dass Akiva mir folgen konnte.
Dieser sieht mich mit geneigtem Kopf an, als würde ihm etwas nicht ganz klar sein. "Ok, aber ich verstehe nicht ganz wieso du mir das alles erzählst."
Jetzt kommt der unangenehme Teil! "Jedes Mal, wenn jemand einen Zauber durchführt, egal ob mit guter oder schwarzer Magie, bleibt etwas von dieser Magie in diesem Zauber zurück. Wenn ich also den Schutzbann von dir löse oder selbst nur schwäche werde ich damit ziemlich sicher auch die schwarze Magie, die noch an ihm heftet, freisetzen. Sollte es mir nicht gelingen die schwarze Magie rechtzeitig mit meiner Magie zu neutralisieren, könnte sie sich in dein Herz fressen und dieses verdunkeln, wovon dich wahrscheinlich selbst meine Mutter nicht mehr heilen könnte." Da ich ihm jetzt alles erzählt habe verstumme ich, um das Ganze etwas einsinken zu lassen.
Akiva sagt zunächst kein Wort und man kann nur das Rauschen des Windes vor der Höhle hören. Er wirkt völlig versunken in seinen eigenen Gedanken und es erscheint eine dicke Falte auf seiner Stirn, die mich davon überzeugt, dass er die Möglichkeiten ganz genau abwägt. Die Stille dauert schon so lange an, dass ich damit rechne ein NEIN von ihm zu hören und ehrlich gesagt würde ich es ihm nicht einmal übel nehmen, denn wer will schon jemanden in seine Kopf lassen mit dem Risiko, dass man von schwarzer Magie besessen wird. "Es ist in Ordnung, wenn du das Ganze nicht durchziehen willst. Ich werde schon einen anderen Weg finden, um-"
"Ich mach's!" Seine Aussage überrascht mich, aber ich kann die Ernsthaftigkeit in seinem Blick erkennen und weiß deshalb, dass er sich absolut sicher ist. Trotzdem beruhigt es mich kein bisschen, sondern lässt mein Herz schneller schlagen und meine Hände zittern. Mit dieser Entscheidung legt er quasi sein Leben in meine Hände und obwohl ich es wahr, die das Ganze vorgeschlagen hat ist es doch etwas anderes ihn wirklich zustimmen zu hören. Da ich Akiva noch immer anstarre bemerke ich wie sein Blick von ernst zu besorgt wechselt und ich denke, dass er seine Meinung doch noch geändert hat. Dann greift er jedoch nach meiner Hand und zeichnet kleine Kreise auf meinen Handrücken. "Jenna, auch wenn ich zugestimmt habe müssen wir es nicht machen, wenn es dir solchen Stress bereitet."
Seine Geste und die Sanftheit seiner Stimme beruhigen mich etwas und ich verdrehe innerlich die Augen, denn obwohl er derjenige ist, der sich einem enormen Risiko aussetzt, macht er sich mehr Sorgen um mich. Mein Herzschlag hat sich wieder etwas normalisiert und meine Hände haben aufgehört zu zittern. "Es berührt mich zutiefst, dass du all dein Vertrauen in mich steckst und das wirklich durchziehen willst, aber das bereitet mir gleichzeitig am meisten Sorgen. Was ist wenn ich es nicht schaffe und du dann entweder für immer unter diesem Schutzbann gefangen bist oder noch schlimmer....." Vor diesem Szenario habe ich solch eine Angst, dass ich es nicht einmal laut aussprechen kann.
"Du hast Recht, ich vertraue dir voll und ganz und deshalb bin ich auch fest davon überzeugt, dass du es schaffen wirst. Falls das Unvermeindliche doch eintreten soll musst du mir etwas versprechen." Ich nicke, um zu zeigen, dass ich alles tun werde, denn das bin ich ihm schuldig falls es wirklich schiefgehen sollte. "Versprich mir, dass du dein Bestes geben wirst und dich nicht von der Schuld auffressen lässt. Ich möchte, dass du weiterhin dein Leben lebst und dabei so glücklich wie möglich bist." Dieses Versprechen erinnert mich sehr an das, das Alexander mir abgenommen hat als ich ihm auf der magischen Lichtung begegnet bin. "Außerdem möchte ich, dass du mir noch etwas versprichst. Dies mag sehr schwer für dich sein, aber du musst mir versprechen - nein schwören, dass du es tust und wenn nicht du dann jemand anders." Diese Worte jagen mir einen Schauer den Rücken runter und ich hoffe es ist nicht das was ich denke. "Versprich mir, dass du mich tötest, denn so will ich nicht leben."
Leider ist es doch was ich gedacht habe und allein der Gedanke treibt mir Tränen in die Augen. "Ich verspreche es, aber soweit wird es nicht kommen." Hoffentlich!
Akiva wischt eine Träne, die meinem Auge entwischt ist, weg und gibt mir einen Kuss. "Dann lass uns anfangen."
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It's not easy being a princess!
Paranormal2. Teil der Ikati Reihe Jenna ist die Prinzessin der Ikati, einer Spezies mit extrem geschärften Sinnen und der Fähigkeit sich in einen Panther zu verwandeln. Sie ist nicht nur die Prinzessin weil ihre Mutter die Königin ist, sondern auch weil sie...