Kapitel 14

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Nachdem Gott die Menschen erschaffen hatte, war er enttäuscht darüber, dass sie nicht so perfekt geworden sind wie er sie sich erhofft hatte. Deshalb schuf er eine zweite Art, in der Hoffnung, dass diese so perfekt sei wie er sie sich vorstellt. Jedoch entstanden bei diesem Versuch zwei Lebewesen.

Das eine einfach perfekt - hübsch, intelligent, schnell und stark. Er nannte sie Ikati - der Klang des Namen so schön wie das Wesen selbst.

Das andere war jedoch noch weiter von seiner perfekten Vorstellung entfernt als die Menschen - sie waren zwar stark, aber langsam, hässlich und dumm. Dieses Wesen nannte er Expurgari.

In einem waren die beiden Wesen jedoch gleich, sowohl bei den Ikati als auch bei den Expurgari gab es bestimmte Personen, die Magie in sich hatten. Während die Ikati ihre Magie jedoch für Gutes einsetzten verwendeten die Expurgari ihre Fähigkeit für schwarze Magie.

Von Anfang an herrschte eine eisige Stimmung zwischen Ikati und Expurgari, denn die Expurgari beneideten die Ikati um all das, was sie nicht waren, und die Ikati verabscheuten die Expurgari, weil sie in ihren Augen unwürdig waren zu leben.

Gott wollte dem Ganzen ein Ende setzen, indem er die Expurgari einfach wieder auslöscht, aber bevor er dies tun konnte hat dieses Wesen es irgendwie geschafft sich fortzupflanzen - wie war selbst ihm ein Rätsel. Auch die Ikati hatten sich inzwischen zu einem Volk vermehrt und der Hass zwischen Expurgari und Ikati blieb bestehen.

Da er befürchtete, dass die Menschen ebenso eifersüchtig auf die Ikati sein würden wie die Expurgari verbat er ihnen jeglichen Kontakt zu den Menschen. Auch den Expurgari verbat er den Kontakt zu Menschen, da er wusste, dass in der Welt kein Platz für solch eine abscheuliche Kreatur war. Beide Völker hielten sich an das Verbot und somit wusste niemand in der Menschenwelt von den perfekten Ikati und den scheußlichen Expurgari.

Naja, nicht alle hielten sich daran! Meine Mum hat mir erzählt, dass ihr Vater ein Ikati war, aber ihre Mutter war ein gewöhnlicher Mensch.

Seufzend schlage ich das Buch zu und lege es zu den anderen, die ich bereits gelesen habe. Müde reibe ich mir den Nasenrücken. Es wäre alles so viel einfacher, wenn Gott die Expurgari damals einfach vernichtet hätte! Dann wäre Alexander jetzt nicht tot und ich müsste keinen Verräter finden!

Ich habe jedes Buch, das ich mir von Flamel ausgebort habe durchgelesen und in keinem einzigen stand mehr über diesen Schutzbann. Langsam bezweifle ich, dass es diesen Schutzbann überhaupt gibt und mein Buch, indem ich darüber gelesen habe, einfach nur ein dummer Scherz oder eine dieser Fantasy-Romane der Menschen war. Meine einzige Hoffnung sind Flamels Notizbücher, aber in dem einen standen nur noch mehr Information über die Entstehung und Geschichte unseres Volkes und das andere will ich nicht lesen, weil ich nicht weiß was ich tun werde, wenn da auch nicht drinnen steht.

Aber was wenn da etwas drinnen steh! Du musst es lesen, es geht um das Wohl deiner Familie! Ich hasse es wenn mein Unterbewusstsein Recht hat und greife nach dem Notizbuch.

Nach außen hin wirkt es, genau wie das andere, schlicht und völlig wertlos, aber die Informationen darin sind unersetzbar, zumindest für uns.

Meine Augen überfliegen die unzähligen Seiten und Zeilen auf der Suche nach etwas mehr Information über diesen verdammten Schutzbann. Plötzlich erweckt ein Kapitel meine Aufmerksamkeit.

Arten von Zaubern

Hektisch suche ich nach einem Schutzbann oder Schutzzauber. Bitte, bitte, bitte, BITTE! Das Notizbuch neigt sich langsam dem Ende zu als ich endlich fündig werde.

Schutzzauber
Mit dieser Art von Zauber kann man die Präsenz, Gedanken und Erinnerungen sowohl eines Ikatis als auch eines Expurgaris verbergen. Dadurch kann er weder von anderen in seiner Umgebung bemerkt werden noch können ihm bei einer Gefangennahme durch Eindringen in seinen Kopf Informationen entnommen werden. Geruch und Herzschlag werden zwar soweit verdeckt, dass sie nicht sofort bemerkbar sind, aber ganz kann man sie nicht verdecken.
Dies ist ein hochkomplizierter Zauber, der nur von Ikati und Expurgari ausgeführt und auch nur wieder von ihnen gelöst werden kann.
ACHTUNG! Wenn sich die Person, der ein solcher Schutzzauber auferlegt werden soll, dagegen wehrt wird er nicht funktionieren! Wenn eine Person, die bereits einen Schutzzauber auf sich trägt, beginnt gegen dessen Kraft anzukämpfen werden sowohl

Werden sowohl was? Panisch blättere ich weiter, aber da ist nichts - der Satz hört einfach auf. Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Ich hebe das Notizbuch auf, suche zwischen den Büchern und unter dem Tisch nach einer möglichweise losen Seite, die herausgefallen ist, aber da ist nichts. Das darf doch nicht war sein! Ich war so nah dran! Was mach ich jetzt nur! Verzweifelt vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen. Aber natürlich! Man bin ich ein Volltrottel! Schnell springe ich auf, packe die Bücher und Notizbücher und sprinte aus meinem Zelt.

"Flamel, bist du da?" "Komm nur herein, Prinzessin." Erleichtert betrete ich das Zelt und werde sofort von einem lächelnden Flame begrüßt. Als er seine Bücher sieht zieht er überrascht die Augenbrauen nach oben. "Etwa schon fertig?" "Ja, aber ich möchte dich etwas fragen." "Nur zu."

Ich lege alles auf den Tisch und blättere das Notizbuch an der richtigen Stelle auf. "Du hast hier mitten im Satz aufgehört und ich wollte fragen was du noch alles zu diesem Schutzzauber weißt, das noch nicht hier drinnen steht." Flamel sieht etwas überrascht über meine Frage aus, aber deutet mir trotzdem mich hinzusetzen. Ich lasse mich auf einen der Stühle nieder und sehe ihn erwartungsvoll an. "Also schön, ich werde dir alles dazu sagen was ich weiß."

It's not easy being a princess!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt