Nach einer Ewigkeit hat Flamel endlich aufgehört mich mit Fragen zu löchern und mich rausgeworfen. Vermutlich um in Ruhe alles in eines seiner Notizbücher zu übertragen.
Die Sonne steht schon ziemlich hoch und ich frage mich, ob sich Akiva wundert wo ich bleibe. Bei dem Gedanken wie Akiva in der Höhle sitzt und auf den Eingang blickt, in der Hoffnung, dass ich jeden Moment hereinkomme, schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Auf einmal kann ich es kaum erwarten Akiva zu sehen. Mich hat's echt erwischt! Kopfschüttelnd und mit einem breiten Lächeln im Gesicht gehe ich auf den Wald zu.
"Darf ich fragen wo du hinwillst?" Panik durchströmt meinen Körper als ich mich langsam umdrehe. Meine Mutter steht vor mir, die Hände in die Hüfte gestemmt und mit hochgezogener Augenbraue. "Mum, hey....also.....ich wollte nur...." Ich fühle mich wie ein kleines Kind, dass man mit der Hand in der Keksdose erwischt hat.
"Kaz hat mich besorgt aufgesucht und mir erzählt, dass du in letzter Zeit öfters allein in den Wald gegangen bist." Dieser verfluchte Mistkerl! Als ob der sich Sorgen um mich machen würde! Sorgen ja - darüber, dass ich ihm auf die Schliche komme!
"Du weißt, dass ich nicht will, dass jemand allein in den Wald geht." "Ich wollte doch nur etwas allein sein, um mir über ein paar Dinge klarzuwerden." Zugegeben, die ganze Wahrheit war das nicht, aber es war auch nicht gelogen, sodass ich kein schlechtes Gewissen haben brauche. "Ich verstehe dein Bedürfnis auch mal allein zu sein, aber könntest du das vielleicht woanders als im Wald machen?" Sie spricht es zwar nicht aus, aber ich weiß, dass sie Angst hat auch mich zu verlieren.
Aber Akiva ist dort und ich kann niemanden mitnehmen! Rosie würde bei seinem Anblick vermutlich sofort durchdrehen und es Kaz oder meinen Eltern erzählen! Nein, das kann ich nicht riskieren, aber wen könnte ich sonst mitnehmen, damit mich meine Mutter gehen lässt?
Da geht mir ein Licht auf. "Würde es dich beruhigen, wenn ich Azura mitnehme?" Sie scheint die Idee für einen Moment abzuwägen bevor sie schließlich nickt. "Danke Mum." "Azura ist unten beim See und Jenna sei bitte vorsichtig." "Immer." Schnell umarme ich sie bevor ich runter zum See eile.
"Vergiss nicht, kein Wort zu irgendjemandem bis ich mir nicht zu 100% sicher bin." Auf dem Weg zur Höhle habe ich Azura in alles eingeweiht, denn erstens vertraue ich ihr und zweitens weiß ich, dass sie ebenfalls die Kolonie beschützen will. "Ich werde nichts verraten, aber sollte dieser Akiva sich als Bedrohung für uns herausstellen werde ich eingreifen." "Das wird nicht nötig sein." Hoffe ich zumindest!
Seite an Seite betreten wir die Höhle und ich halte sofort Ausschau nach Akiva. "Hey, ich dachte schon du hast auf mich verge-" Akiva kommt mir einem breiten Lächeln im Gesicht auf mich zu, aber als er Azura neben mir erblickt erstarrt er. Die Reaktion verwundert mich keineswegs, denn wenn man einen schwarzen Panther sieht, dem man selbst nur bis zur Schulter reicht, kann man schon mal vor Angst erstarren.
"Du kannst dich entspannen, Azura ist nicht gefährlich, außer man gibt ihr einen triftigen Grund. Meine Mum wollte mich nicht allein gehen lassen und außer ihr konnte ich niemanden mitnehmen." Akiva entspannt sich zwar etwas, wirkt aber immer noch eingeschüchtert von Azuras Gegenwart. "Ich verstehe. Also, was machen wir jetzt eigentlich? Du wolltest mir ja keine Details verraten." "Ich werde dir jetzt auch nichts Genaueres erzählen, du wirst mir also einfach vertrauen müssen." Mit einem Grinsen im Gesicht halte ich ihm meine Hand hin. Akiva sieht mich misstrauisch an, aber er ergreift schließlich meine Hand.
Sobald seine Hand meine berührt breitet sich ein Kribbeln und eine angenehme Wärme in meinem Körper aus. Unsere Blicke treffen sich und es ist plötzlich so als würden nur wir zwei existieren. Akivas bernsteinfarbene Augen scheinen regelrecht zu funkeln und ich fühle wie ich in ihnen versinke.
Ein plötzliches Schnauben bringt mich zurück in die Realität und ich bemerke erst jetzt, dass Akiva und ich uns sehr nahe gekommen sind. Oh mein Gott, er müsste sich nur etwas runterbeugen und dann würden wir uns küssen! Konzentrier dich, Jenna!
"Na dann, machen wir uns auf den Weg." Ohne Akivas Hand loszulassen verlasse ich die Höhle und gehe noch tiefer in den Wald hinein.
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It's not easy being a princess!
Paranormal2. Teil der Ikati Reihe Jenna ist die Prinzessin der Ikati, einer Spezies mit extrem geschärften Sinnen und der Fähigkeit sich in einen Panther zu verwandeln. Sie ist nicht nur die Prinzessin weil ihre Mutter die Königin ist, sondern auch weil sie...