Teil 38

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2 Monate später 

Sarahs Sicht

...ich hatte einen Autounfall gehabt, mir ist jemand in meine Fahrertür gefahren und hatte mich so völlig eingequetscht. Durch meine schweren Verletzungen viel mein Körper automatisch in ein Koma.. 
mein Baby hatte die ganze Sache nicht überlebt, dafür war es noch zu Jung, sie mussten es mir also bei sämtlichen OP's entfernen..

Ich war total fertig.. ich wusste nichts mehr mit mir anzufangen. Ich hatte es verloren, mein eigenes Kind. Hätte ich damals nicht einfach noch diese 10 Minuten auf Marco warten können..

Apropo Marco, ich lies ihn einfach überhaupt nicht mehr an mich ran, ich schämte mich so, nicht besser auch auf sein Kind aufpassen zu können. Ich blockte total ab, ich wollte ihn nicht sehen und ich wollte ihn auch nicht bei mir haben, obwohl er eigentlich noch das wirklich Einzigste war, das mir blieb. Aber ich konnte es nicht, ich hatte ihm so viel leid hinzu gefügt, ich konnte ihm nicht den Wunsch von seinem Kind erfüllen.

Vielleicht sollte das auch alles so kommen, vielleicht sollte ich einfach noch kein Kind bekommen, vielleicht sollte das mit Marco und mir auch nicht sein. 

Ich war einfach total kaputt, ich blockte auch bei meinen Freunden ab. Ich wollte nicht, dass sie mir jetzt alle ihr Mitleid schenkten, ich kam mit der Situation selbst noch nicht klar. Den einzigsten den ich zur Zeit an meiner Seite akzeptierte war Robin, nein nicht mal mein bester Freund Mo. 

Wie ich auf Robin kam war eine gute Frage, aber er behandelte mich einfach total normal. Er war so gut wie jeden Tag bei mir und hilf mir wieder zurück ins Leben. Ich hatte eine Stütze an meiner Hüfte, da sie total kaputt nach dem Unfall war, gehen ect musste ich mit dem Teil erst lernen und Robin unterstütze mich da wirklich ziemlich gut.

"Jetzt komm schon Sarah, wenn du noch länger so faul rumliegst wirst du noch fett" lacht er mich aus.
"Halt die Klappe, bei diesem Fras hier herinnen kann man nicht fett werden" 
"Naja gut überzeugt, aber du musst trotzdem weiter kommen, wer will in paar Wochen wieder nach Miami? Ich bin das nicht" motiviert er mich dann wieder.

Also rappelte ich mich auf und versuchte wieder ein paar Schritte weiter zu gehen. 

"Dieses Teil nervt mich so, ich komm mir vor wie ein Roboter"
"So schaust du auch aus" lachte Robin
"Sei leise, ich bin froh, dass mich nur du so siehst."
"Sonst war noch keiner da, seitdem du das Teil hast?"
"Ich hab es erst seit 4 Tagen Robin und nein, ich will ja auch nicht das wer kommt"

"Glaubst du das macht noch lange so Sinn? Also ich fühl mich ja wirklich geehrt dass ich mich mit dir Krüppel beschäftigen darf, aber andere würden das bestimmt auch gern mal wieder?"
"Spiel nicht wieder auf Marco an, ich kann das einfach nicht"
"Komm wir gehen wieder auf dein Zimmer, da können wir in Ruhe reden" streckt mir Robin seine Hand entgegen. Dankend nahm ich diese an und folgte ihm ziemlich langsam.

"Redet doch einfach mal über die ganze Sache." fängt Robin dann wieder an.
"Ich kann mir das selbst nie verzeihen, was ich da Marco angetan hab"
"Aber daran bist doch du nicht schuld Sarah, ich beide braucht euch genau in diesem Moment am meisten und du blockst ihn so ab, meinst du das lässt ihn kalt"
"Du kennst mich, ich konnte noch nie wirklich über meine Gefühle reden. Klar geht es mir scheiße, aber ich kann an dieser Situation jetzt nichts mehr ändern."
"Du könntest aber einfach mal wieder die Nähe zu Marco zulassen, das würde die auch helfen"
"Ich weiß es nicht, ich hab Angst, dass ich in ihm immer mein verlorenes Kind sehe"
"Du hast es aber noch nie ausprobiert, ich beide zerbricht doch an dieser Funkstille"
"Hmmm.."

"Ich hab jetzt eine Idee" grinst mich Robin an.
"Und diese wäre, ich war noch nie von deinen Ideen überzeugt"
"Heut ist Samstag, heut ist Heimspiel, du kommst jetzt mit mir ins Stadion" 
"Spinnst du, hast du mich schon mal angeschaut?"
"So schön wie immer" grinst Robin
"Ich hab ein eine rießen Schiene über meine ganze Hüfte, die man nicht eben mal mit einer Hose verstecken kann" schmollte ich
"Als würde das wen interessieren, du gehst da ja auch nicht hin, um anderen zu gefallen, sondern wegen Marco und dem gefällst du mit dieser Schiene auch" 
"Ich glaub aber auch nicht, dass ich hier einfach so raus komm"
"Du bist doch schon wieder ziemlich fit, sollten sie ärger machen, dann entlässt du das Krankenhaus eben ganz und kommst derweil zu mir" 
"Dir ist bewusst was du dir da antust" grinste ich dann Robin an.
"Gegen so ein süßes Lächeln kann man garnicht nein sagen und dafür machst du mir ja den Gefallen heute mit ins Station zu kommen"

Eigentlich hatte ich nicht wirklich Lust mich so blicken zu lassen. Aber Marco zu sehen würde mir bestimmt mal wieder gut tun. Eventuell mal für kurze Zeit seine Nähe zu spüren, wenn er das überhaupt will.

Also verliesen Robin und ich nach 1er Stunde mit gepackter Tasche und etlichen Briefen das Krankenhaus. Er nahm mich derweil echt bei ihm auf, irgendwie tut er mir jetzt schon leid. Aber ich war auch echt froh mal wieder aus diesem Krankenhaus draußen zu sein.

Vielleicht könnte ich ja hier auch besser mit meiner Trauer klar kommen..

Gegen kurz nach 6 waren wir dann auch schon im Stadion angekommen, so viele Leute waren noch nicht im VIP Bereich, auf den ich nicht wirklich Lust hatte, aber Robin bestand drauf, Marcel hatte irgendwie noch 2 Karten dafür und wollte natürlich auch nicht dass mir noch mehr passiert und verzichtete dann auf diese.

Ich fühlte mich hier total beobachtet, ich konnte diese dumme Schiene einfach nicht verdecken, sie war dafür einfach viel zu groß. Ein paar bekannte Gesichter liefen mir auch ab und zu mal über den Weg aber bis jetzt hatte noch keiner was zu mir gesagt, was ich aber auch ziemlich gut fand.

Die Jungs waren sich schon am aufwärmen und es war ein komisches Gefühl Marco nach diesen ganzen Ereignissen wieder zu sehen..


Marcos Sicht

Es war die Hölle für mich. Sarah hatte bei dem Unfall unser Kind vorloren und selber blockte sie mich auch ab. Ich konnte es nicht beschreiben was ich für einen Schmerz und vorallem auch Einsamkeit fühlte. Ich wollte für Sarah da sein, es war nach wie vor die Frau die ich an meiner Seite möchte, auch wenn sie das Baby verloren hatte. Aber dafür konnte sie nichts.

Ich vermisste sie einfach unglaublich. Ihren Duft und ihr Lachen, ihre ewig dummen Sprüche und sogar auch ihre Zickereien. Ich hatte in letzter Zeit nichts mehr ausser den Fußball in den ich mich einfach noch mehr rein hängt.

Ich wusste das Robin Kontakt mit ihr hatte, das es der einzigste war zu dem er Nähe zu lies, aber vielleicht auch weil Robin einfach nicht mir einem Menschen mitfühlen konnte und ich glaub genau das war es was sie brauchte. Einen Menschen der sie nimmt wie sie ist ohne ihr jeglichen Mitleid zu schenken und den würde sie von mir Durchaus bekommen.

Heute stand mal wieder ein Spiel an, ich war wie die letzten Wochen auch top vorbereitet. Ich stand schon total konzentriert am Feld als aufeinmal dann Nuri auf mich zugelaufen kommt.

"Kann das sein, dass deine Frau auch mal wieder hier ist?" grinst er mich an.
"Glaub ich eher weniger" nuschelte ich so vor mich hin und wollte wieder gehen, es war schon schwer wenn die Jungs immer von ihren tollen Beziehungen erzählten und ich nichtmal sagen konnte, ob ich überhaupt noch eine Freundin hatte..

"Na klar, schau doch mal auf die VIP Tribüne, da steht sie doch mit Robin" grinst er und deutet auf die beiden und da standen sie wirklich, auf meinem Gesicht breitet sich ein rießen Grinsen aus. Für diese Aktion werd ich Robin noch gleich 10 mal mehr lieben!

Da stand sie, mein Mädchen. Nach 8 Wochen hatte ich sie endlich wieder gesehen, ich hoffe nur, dass sie auch wegen mir hier war und vorallem das sie nach dem Spiel noch kurz auf mich warten wird..

wieder zurück ..  Marco Reus FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt