Kapitel 13

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Nach all der Aufregung des heutigen Tages, beschloss Lisa, Luca, sofort zu ihrer Mutter zu bringen, wo er die gesamten nächsten zwei Wochen verbringen würde.

Nachdem sie Luca am Hotel ihrer Mutter abgesetzt hatte, fuhr sie mit der U-Bahn zurück zum Firmengebäude. Sie lief durch den Mitarbeitereingang zu dem Bereich des Gebäudes, indem sich die Wohnungen befanden. Kaum stand sie im Aufzug, streifte sie sich die Schuhe ab. Dann lehnte sie sich nach hinten gegen die Brüstung des Aufzugs und schloss die Augen. Unsanft wurde sie aus den Gedanken gerissen, als im 21. Stock die Türen aufgingen. Sie schlug die Augen auf und vor ihr stand ausgerechnet Ares mit einem blonden Topmodel im Arm. Als er sie sah, schreckte er auf. Genervt drückte sie mehrmals den Knopf, der die Aufzugtüren wieder schließen sollte und verdrehte die Augen. Dieser Arsch konnte ruhig auf den nächsten Fahrstuhl warten.

Doch anstatt das zu tun, stellte er den Fuß in die Tür und schubste die Blondine hinein. Kaum war auch Jonas eingetreten, hüpfte Lisa aus dem Aufzug. Ihre Kondition, aber vor allem, ihre Nerven würden es ihr danken, wenn sie die nächsten 26. Stockwerke zu Fuß ginge. Schnell machte sie sich auf zum Treppenhaus und sprintete die ersten Etagen hinauf, war jedoch nach kurzer Zeit völlig außer Atem und wurde immer langsamer. Ihre Gedanken wanderten zurück zu Jonas und der Blondine. Würde er denn wirklich schon am Tag des Vertragsabschlusses gegen seine eigenen Regeln verstoßen? Eigentlich sollte es ihr egal sein, es ging ihr ja noch nicht mal um die halbe Million. Aber es versetzte ihr trotzdem einen Stich ins Herz.

Als sie endlich im 47. Stock angekommen war, stolperte sie aus dem Treppenhaus. Ihre Beine schmerzten. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und sah, dass sie drei neue Nachrichten hatte. Zwei von Mike und eine von Marc. Bevor sie jedoch dazu kam sie zu lesen, wurde sie, von einer ihr allzu bekannten Stimme aus den Gedanken gerissen. „Lisa!"

Genervt schnaubte sie auf, als sie Jonas erkannte, der sich vor ihrem Zimmer positioniert hatte: „Was machst du hier?", fauchte sie.

„Ich wollte mich bei Luca entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich ihn verängstigt habe."

Das konnte nicht sein Ernst sein.

„Und was willst du ihm bitte sagen? Ich wollte deiner Mutter eines auswischen, deshalb habe ich einen Notfall vorgetäuscht? Ach, vergiss es einfach, Luca ist ohnehin nicht hier."

„Darf ich trotzdem schnell mit hineinkommen?"

„Hast du nichts Besseres zu tun?"

Anstatt zu antworten, schob er sich durch die Tür und schloss sie hinter ihnen: „Ich wollte ihm das hier geben." Er drückte ihr einen Geschenkkarton in die Hand.

„Was ist da drinnen? Eine Giftschlange?"

Er rollte genervt mit den Augen: „Weißt du, ich gebe mir hier gerade echt Mühe. Du könntest mir ruhig ein bisschen entgegenkommen."

„Du müsstest dir gar keine Mühe geben, wenn du nicht so einen brillanten Plan gehabt hättest."

„Wie kannst du nur mir daran die Schuld geben, du bist doch diejenige die mit Mike abgehauen ist."

Lisa schnaubte verächtlich: „Du solltest gehen. Die Blondine wartet sicher auf dich."

Er zog fragend eine Augenbraue nach oben.

„Sagst du mir bitte Bescheid, wenn du mir eine halbe Million schuldest?" Sie blickte ihn gleichgültig an, doch er wirkte plötzlich belustigt.

„Willst du etwa, dass ich meine Schwester vögle, damit du mir Geld aus der Tasche ziehen kannst."

„Sie ist deine Schwester?"

„Zwillingsschwester. Schon seit 29 Jahren."

Lisa wusste, dass dieses Gefühl falsch war, doch sie war augenblicklich erleichtert.

Bilingual Love (Jennings Inc. Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt