Kapitel 37

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Lisa brauchte eine Weile um all die Neuigkeiten, die sie heute erfahren hatte, zu verdauen. Deshalb entschied sie sich, den Weg bis zum Jennings Inc. Mitarbeitergebäude zu Fuß zurückzulegen. Isabella hatte ihr dankbarerweise wieder das Zimmer im 47. Stock besorgt, ihr aber zugleich mitgeteilt, dass sie dort unter dem Namen Miller eingetragen war. Nur für den Fall, dass jemand fragen sollte. Auch Marc hatte sie einen Decknamen verpasst, weil Lisa darauf bestanden hatte, so vorsichtig wie möglich zu sein, damit Jonas nicht auf sie aufmerksam werden würde.

Aber nach dem Gespräch mit Kev, war sie sich ganz sicher, Jonas wusste, dass sie und Luca hier waren. Sie konnte nur hoffen, dass er den Hinterhalt mit den Zimmern nicht bemerkt hatte. Sie würde es sich niemals verzeihen, wenn Isabella ihretwegen gefeuert werden würde. Gedankenverloren lief sie auf die Jennings Inc. zu. Sie hatte mit Marc ausgemacht, dass sie Luca abholen würde. Jetzt war es jedoch recht spät geworden und sie wollte sich versichern, dass sie ihn nicht aufwecken würde. Deswegen nahm sie ihr Handy zur Hand und rief Marc an.

„Hallo Marc! Ich komme gerade erst zurück. Schläft Luca schon?"

„Hey Baby! Ja er schläft tief und fest. Was hältst du davon, wenn du ihn erst morgen früh abholst, damit wir ihn nicht wecken müssen."

„Nur wenn es dich nicht stört. Das ist genau das was ich auch vorschlagen wollte."

„Okay, kein Problem. Bis morgen, Baby. Schlaf gut."

Sie konnte es kaum erwarten sich in ihr Bett zu kuscheln, so müde wie sie mittlerweile war. Jedoch graute ihr auch davor, wieder in dieses Gebäude zu treten. Der Gedanke daran, wieder in dem Zimmer zu schlafen, in dem Jonas ihr Herz gebrochen hatte, war Lisa schier unerträglich vorgekommen. Deswegen war sie froh, dass Marc ihr angeboten hatte, dieses Mal sein altes Zimmer zu bewohnen. Obwohl sie das etwas beruhigte, zitterten ihre Finger trotzdem, als sie den Knopf für das 47. Stockwerk drückte.

Sie blickte auf die Aufzugsteuerung und strich mit den Fingern über den Knopf für das Penthouse. Ihr Herz schmerzte. Es war nun eineinhalb Monate her, seit sich das Dilemma zwischen ihr und Jonas abgespielt hatte und trotzdem quälte sie der Gedanke an Jonas, wie am ersten Tag. Als sie an ihrem alten Zimmer vorbeiging in dem nun Marc wohnte, strich sie mit der Handfläche über die Tür. Dann trat sie in ihr neues Zimmer. Alles war stockdunkel und sie musste sich zuerst zurecht finden. Vorsichtig tastete sie die Wand ab. Als sie den Schalter für die Beleuchtung endlich gefunden hatte, betätigte sie ihn und ließ ihre Stirn dann gegen die Wand fallen. Sie unterdrückte ein Schluchzen und kämpfte gegen ihre Tränen an, als sich plötzlich jemand hinter ihr räusperte.

Vor Schreck wäre ihr beinahe das Herz in die Hose gerutscht. Hastig drehte sie sich um und ging in Gedanken schon die Gegenstände durch mit denen sie sich hätte verteidigen hätte können, als sie feststellte, dass es sich bei dem Eindringling um Jonas handelte.

So lange hatte sie versucht ihm aus den Weg zu gehen und jetzt saß er einfach vor ihr. Er erhob sich und ging auf sie zu.

„Jonas, was machst du hier?"

„Das Gleiche könnte ich dich fragen. Hast du etwa schon wieder geheiratet?"

Vollkommen vor den Kopf gestoßen, schüttelte sie heftig den Kopf: „Wie kommst du denn auf die Idee?"

„Weil mir gesagt wurde hier wohnt Mrs. Miller. Mir war eigentlich sofort klar, dass es sich bei diesen zwei Zimmern, nur um deines und das von Marc handeln konnte. Als ich Marc beobachtete, wie er in dein altes Zimmer ging, wusste ich, dass das hier deines sein würde."

„Bitte kündige Isabella nicht." Lisas Stimme zitterte.

„Ihr kündigen? Wieso sollte ich das tun? Natürlich werde ich Isabella nicht kündigen." Jonas wirkte beinahe entsetzt und sie war absolut erleichtert, dass er es wohl wirklich nicht in Betracht zog.

Bilingual Love (Jennings Inc. Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt