Irresistible

Kapitel 29

"Komm da raus, bitte," sagt Harry nun zum gefühlten hundertsten mal.

Ich blieb still, erschrak aber als er aggressiv gegen die Tür hämmerte.

"Ich trete die Tür gleich ein."

"Ich sitz aber vor der Tür," meine Stimme klang im Vergleich zu seiner leise und brüchig, obwohl es eigentlich andersherum sein sollte. Er hatte eigentlich keinen Grund sauer auf mich zu sein, denn er war schließlich derjenige, der mich verletzt und betrogen hat.

"Das wird mich nicht davon abhalten," sagte er provozierend.

Harry war unberechenbar wenn er sauer war, was ich in den letzten Tagen schon zu spüren bekommen hatte. Ich hatte Angst und begann zu zittern.

"Du wirst mir weh tun."

"Nein werde ich nicht, ich will nur reden."

"Hol einen von den Jungs," forderte ich immernoch ängstlich.

"Wieso?"
Man konnte seine Verwirrung deutlich hören.

"Ich trau dir nicht mehr."

Ich hörte wie er sich weg bewegte und war froh das er auf meine Forderung einging. Ich würde definitiv nicht aus dem Bad gehen, wenn ich wüsste das ich mit ihm alleine im Zimmer war, schlimmstenfalls würde er erneut die Kontrolle verlieren und mich sogar umbringen. Ich konnte ihm im Moment wirklich alles zu trauen. Schnell zog ich mir die Kleidung an die ich mir vor ein paar Minuten noch mit genommen hatte und ich setzte mich wieder auf den Boden vor die Tür.

Harry P.o.v

Verzweifelt ging ich zu Louis, dessen Zimmer sich in der Nähe befand. Ich erklärte ihm die Situation und bat ihn, mit zu kommen. Es versetzte mir einen Stich ins Herz, zu wissen das sie so eine Riesen Angst vor mir hat.

"Louise? Ich hab Louis mitgebracht."

Sie sagt nichts , wahrscheinlich glaubt sie mir nicht.

Ich trau dir nicht mehr.

"Ey, sag du mal bitte was," flüsterte ich Louis zu.

Er warf mir nur einen verwirrten Blick zu.

"Was denn? Und wieso flüsterst du?"

Ich schlug mir die Hand vor die Stirn. Seit wann war Louis  bitte so dumm? Eigentlich war er sonst immer der cleverste von uns allen.

"Man bist du dumm."

"Ey." Er schlug mir in den Nacken, es tat wegen den Kratzern höllisch weh, was mir aber in dem Moment egal war denn ich hörte wie sich der Schlüssel des Bads im Schloss umdrehte.

"Alter was hast du bitte mit ihr gemacht?" Sagt Louis geschockt als er sie sieht.

Ihr kleiner Körper zitterte, ihre Augen waren vom weinen total angeschwollen und auch die Abdrücke auf ihrem Hals, die wahrscheinlich von mir stammen waren noch ein wenig zu sehen.

Mein Kopf schoss leicht zur Seite, und verwirrt blickte ich zu Louis. Er hatte mich doch nicht ernsthaft geschlagen?

"Alter was soll das?"

"Man schlägt keine Frauen, schäm dich, das hätte ich nicht einmal von dir erwartet."

Eigentlich hätte ich ihm jetzt den Kopf abgerissen, doch als ich mir seine Worte nochmal durch den Kopf gehen ließ wusste ich das er Recht hatte.

Ich schämte mich, und blickte erneut zu ihr, sie beobachtete uns stumm und zitterte immernoch am ganzen Körper.

Ich wollte auf sie zu gehen und sie in den Arm nehmen doch sie ging ein paar Schritte zurück.

"Komm mir bitte einfach nicht zu nahe."

"Lass es mich bitte erklären."

"Ich höre dir zu."

"Die Nachricht von dieser Paige, ich hab echt keine Ahnung wo die her kam, da war wirklich nichts, ich kenne nicht einmal eine Person die Paige heißt und-"

"Warte mal Paige? Ich hab gestern auch eine Nachricht mit dem Namen bekommen."

Louis zog sein Handy aus seiner Hosentasche und zeigte mir die Nachricht, die ich dann mit der verglich die ich bekommen hatte.

"Louise guck mal, die sind wirklich identisch," sagt Louis verwirrt.

Langsam kam sie auf uns zu, hielt dabei den Blick Kontakt mit mir und schaute anschließend auf das Handy.

"Die wurden ja sogar um die selbe Zeit verschickt," sagte sie geschockt.

Ich hob meinen Arm um mir durch die Haare fahren zu können, etwas was ich immer tat wenn ich nervös oder wütend war. Sie zuckte zusammen und hob schützend ihre Arme vor ihr Gesicht, weil sie dachte ich würde ihr etwas antun. Sanft nahm ich ihre Handgelenke in meine Hand und zog sie wieder runter. Sie wollte sich aus meinem Griff befreien doch ich ließ sie nicht.

"Bitte hab keine Angst vor mir."

Ihre Augen wurden wieder glasig und ich konnte die ersten Tränen schon sehen.

"Ich verspreche dir ich werde mich ändern, ich mach alles wirklich aber bitte hab keine Angst vor mir, ich werde dir nie wieder weh tun, Babe bitte."

"Das was passiert ist tut mir so Leid, ich wünschte ich könnte es wieder rückgängig machen, es tut mir so Leid."

Ich wischte ihr die Tränen weg und fuhr fort.

"Du bist wirklich das erste Mädchen das ich Liebe, noch nie habe ich für jemanden so etwas empfunden wie für dich. Ich weiß das eine Entschuldigung das nicht wieder gut macht aber ich verspreche dir ab jetzt wird alles wieder besser."

Mir war es mehr als unangenehm das Louis gerade neben mir stand und alles mitbekam, doch ich versuchte es so gut es ging auszublenden.

Langsam beugte ich mich vor und kam ihr mit meinem Gesicht immer näher bis unsere Lippen sich schließlich berührten. Sanft streichelte ich ihre Wange während ich sie mit meiner anderen Hand noch näher zu mir zog. Unsere Lippen bewegten sich synchron zueinander und mich verwunderte es das sie dies überhaupt zuließ. Ich genoss es sie so nah bei mir zu haben.

"Kann ich jetzt gehen? Hab echt keine Lust euren Versöhnungs Sex mit ansehen zu müssen," räusperte sich Louis.