Xenias P.O.V
Ich gähnte, als ich mit Christian das Kino verließ. Schon während dem Film wäre ich fast ein paar Mal eingeschlafen, hätte Christian mich nicht alle zwei Minuten am Arm gepackt und wach gemacht.
"Wunderbarer Film. Der Schauspieler war wirklich toll." sagte er auf dem Weg zum Auto. "Diese Ausdrucksstärke. Wie fandest du es denn, Spatz?" Ich schnallte mich an und setzte ein Lächeln auf. "Der schrecklichste Film, den ich je gesehen habe."
"Das war doch jetzt Ironie, oder?"
"Nö."
"Schade. Fand ich nämlich schon." seufzte er."Willst du noch mit zu mir kommen?" "Ne, bring mich lieber nach hause." murmelte ich abwesend. Das war genug Christian für einen Tag.
"Na schön. Wie du meinst." antwortete er kühl und bog ab. Vor meinem Haus stieg ich aus und knallte demonstrativ die Tür zu, um ohne eine Verabschiedung rein zu gehen. Ich drehte mich noch einmal kurz um, bevor ich aufschloss und sah aus dem Augenwinkel meinen Freund, der mich sehnsüchtig anschaute. Doch das war mir egal."Shay?" rief ich. "Aidan?"
Keine Antwort.
Ich legte meine Jacke ab und ging in die Küche, um etwas zu trinken. Erst als ich am Tisch saß, sah ich den kleinen Zettel ,der dort lag.
Wir sind in der Stadt was essen. Kommen später wieder.Es war Shays Handschrift. Dann waren die zwei wohl ausgegangen. Bestimmt weil Aidan morgen wieder zu Dean ziehen würde.
Ich nahm einen großen Schluck. Das Wasser rann angenehm meinen Rachen hinunter. Mit meinem Glas in der Hand schlurfte ich in mein Zimmer und stellte es ab, bevor ich mich auf mein Bett schmiss.
Was war das nur für ein verwirrender Tag gewesen?Ich hatte Dean eingeladen, ihn sogar geküsst.
Christian machte die Situation nicht besser. Vielleicht sollte ich ihn jetzt einfach anrufen und Schluss machen. Ihm sagen, was ich wirklich über ihn dachte. Ihm sagen, dass ich ihn nicht liebte.
Aber wie unfair wäre das gewesen? Ich hätte ihn nur ausgenutzt. Wochenlang ihm etwas vorgespielt und aus meiner Not heraus gehandelt. Der Not des Alleinseins.
Nur weil ich Dean in dieser Zeit nicht kannte.
Nur weil ich Angst hatte. Vor allem. Nur weil Christian mir Sicherheit gegeben hatte.Nein. Das konnte ich nicht machen. Ich sollte ihm noch eine Chance geben. Vielleicht würde er sich ja bessern. Ich drehte mich zur Seite und starrte auf meinen Kleiderschrank. In dem Moment dachte ich an die Fotos, die Dean mir gezeigt hatte und an mein orangenes Kleid.
Das Kleid, das ich Shay gegeben hatte. Sie würde es bestimmt verstehen, wenn ich es jetzt zurück haben wollte. Wenn ich es ihr erklären würde, würde sie es verstehen.Also stand ich auf und ging in ihr Zimmer. Der Kleiderschrank stand offen. Mit meinen Fingern ging ich die Klamotten durch, doch da war kein Kleid zu finden. "Hm." machte ich. "Wo hast du das nur versteckt? Wo hast du das?" Ich stützte die Hände an meine Hüften und sah mich im Zimmer um. Tatsächlich fand ich das Kleid; es lag auf ihrem Stuhl neben dem Bett. "Haha, hab ich dich." sagte ich und griff das Kleidungsstück. Da erregten drei blaue Bücher auf der Sitzfläche des Stuhles meine Aufmerksamkeit. Eines davon war definitiv das, was sie vor ein paar Tagen verzweifelt gesucht hatte.
Ich wusste, dass es sich nicht gehörte. Aber ich musste einfach wissen, was das für Bücher waren. Was hatte sie zu verbergen? Was war ihr Geheimnis? Vielleicht fand ich ja darin die Antwort, weswegen sie nachts weinend in der Küche gestanden hatte und partout nicht wollte, das ich etwas in dem Buch zu Gesicht bekam.Meine Neugier siegte und ich schnappte sie mir. Auf dem Weg zurück in mein Zimmer bekam ich ein schlechtes Gewissen. Doch ich redete mir ein, dass es das Richtige war. Ich wollte meiner Freundin nur helfen. Ich wollte wissen, was mit ihr los war.
Mit einem Seufzer setzte ich mich auf mein Bett und sah mir die Bücher genauer an. Sie waren hellblau, alle fast identisch. Bis auf dezente Unterschiede. Vorne standen Jahreszahlen und alle waren jeweils mit einer anders farbigen Schleife versehen. Ich schlug zuerst das Buch von letztem Jahr auf.
DU LIEST GERADE
Lost & Found (DeanO'Gorman ff)
Fanfic«Ich war verloren, aber du hast mich gefunden.» Wenn du angekommen zu sein scheinst, Wenn du das Gefühl hast, endlich du selbst zu sein, Wenn du die Liebe deines Lebens gefunden hast, und ein Unfall alles zerstört... Alle Erinnerungen, für...