13.- Das stärkste Band

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"Aidan! Nein!"
"Mein Gott, lass mich doch."
"Hallo, nein. Das ist total schwachsinnig."
Ich wachte durch die lauten Stimmen von unten auf. Müde streckte ich mich im Bett und blinzelte noch ein paar Mal gegen das Licht, das durch das Fenster über mir fiel. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst kurz nach sieben war. Warum sind die zwei schon so früh wach dachte ich verwundert und tapste die Treppe runter. Auf dem Sofa saßen Dean und Aidan inmitten von bunten Prospekten. Auch Batman hatte seinen Spaß und kaute auf einem zerknüllten Papier herum, dass offensichtlich auch mal zu der Sammlung der beiden gehört hatte.
"Äh... Was genau macht ihr da?" fragte ich verwirrt. "Wir planen." erklärte Aidan und lächelte stolz.
"Aha. Kannst du das vielleicht auch machen, ohne mich dabei anzugrinsen wie ein Kindergartenkind?" fragte ich gähnend und deutete auf ihn. "Nope." Ich runzelte die Stirn und verzog mein Gesicht. "Naja..."
"Ich habe ja auch gesagt, er soll's lieber sein lassen. Aber wie das kleine Kinder so an sich haben: Sie hören nicht." warf Dean ein.
"Kleine Kinder. Ah ja." Ich sah deutlich den pinken Edding, den Dean nun unauffällig hinter seinem Rücken verschwinden ließ. "Wie auch immer. Plant schön weiter ihr zwei. Ich gehe jetzt duschen und dann auf die Arbeit." Doch Dean sprang schnell vom Sofa auf. "Oscar hat eben angerufen... Die Bäckerei... Ehm.. Die bleibt heute geschlossen." Verwundert hielt ich mich am Türrahmen zum Badezimmer fest. "Als ob. Nimm mich nicht auf den Arm."
"Doch. Wirklich. Stimmt's Aids?"
"Ja." Er nickte eifrig. "Das stimmt."
"Deeeaan, sag Mir die Wahrheit. Was hat Oscar gesagt?"
Mein Freund räusperte sich verlegen und kam auf mich zu, um seine Arme um meine Schultern zu legen. Seine blauen Augen schienen meine zu durchbohren. "Streng genommen hat Oscar gar nix gesagt. Ich habe ihn angerufen und dir für heute und morgen frei genommen." Er flüsterte nur noch, und bevor ich etwas erwidern konnte, hatte er einen Finger auf meine Lippen gelegt. "Nein, sag nix. Der Urlaub steht dir zu und es sind nur zwei Tage. Keine zwei Monate. Am Donnerstag kannst du schön brav wieder arbeiten gehen, aber bis dahin planen Aidan und ich coole Aktivitäten für uns."
"Hm." So wie Dean mich ansah, konnte ich einfach nicht nein sagen. Außerdem war Aidan zu Besuch und das sollte ich auch ausnutzen. Wer weiß, wann wir uns wiedersehen würden?
"Genau!" Aidan wedelte mit einem Prospekt auf dem Sofa herum. "Und deswegen gehen wir heute auch in einen Freizeitpark!"
Ich schlug mir die Hand vor die Stirn. "Warum wundert mich das nicht..." murmelte ich, zog mich aus Deans Armen und schloss die Badezimmertür.

Eine Stunde später saßen wir zusammen in Deans Auto und waren auf dem Weg zum nächst größten Freizeitpark. Batman und Kili waren zu hause geblieben und wir hielten gerade an einer Tankstelle an, um uns etwas zum frühstücken zu besorgen.
"Geht schon mal rein. Ich tanke noch." sagte Dean und küsste mich flüchtig auf die Stirn, bevor Aidan und ich zur Backtheke liefen.
"Was nimmst du?" fragte er und sah sich die große Auslage genauer an.
"Keine Ahnung. Such du was aus."
Die dicklichere Frau hinter der Theke schien mittlerweile etwas genervt und genervt auf ihrem Kaugummi rum. "Habt ihr's gleich?" fragte sie.
"Jajaja. Wir nehmen die zwei belegten Brötchen und das Schokocroissant." meinte Aidan.

Ich sah währenddessen nach draußen zu Dean, der mir zulächelte und winkte. Mein Herz machte jedes mal aufs neue einen kleinen Sprung, wenn ich ihn sah. Nachdem er den Zapfhahn wieder zurück gesteckt hatte, kam er lässig zu uns gelaufen. Seine blonden Haare hatten fast die selbe Farbe wie die goldenen Strahlen der Sonne, die auf ihn hinunter fielen. Er sah unglaublich aus, wie er in dem grauen Strickpulli und der dunkelblauen Hose über den Platz joggte.

"Genug gesabbert?" Aidan stupste mich mit der Brötchentüte an und fing an zu lachen.
"Ach wie lustig." gab ich zurück. "Du solltest dich manchmal sehen."
"Was? Mich? Also ich sehe Dean ganz bestimmt nicht so an." Er lachte nur noch mehr und auch ich musste nun kichern.

Später hatte mein Freund für den Benzin bezahlt und wir saßen wieder im Auto. "Kannst du das Radio nicht mal lauter machen? Ich hasse das, wenn das so leise ist." beschwerte Aidan sich mit vollem Mund von der Rückbank und ich kramte mein Handy aus der Tasche. "Und ich hab keinen Bock auf Radio." Lächelnd begann ich eine meiner Playlists zu spielen und Dean trommelte auf seinem Lenkrad mit.

Lost & Found (DeanO'Gorman ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt