Kapitel 9

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Wir hatten einen schönen Abend zusammen und konnten uns besser aneinander gewöhnen. So konnte ich mehr über die anderen erfahren:

Tony ist selbstverliebt und hat einen schrägen Humor, würde aber alles für seine Pepper machen.

Bruce hat große Angst vor 'den anderen' und möchte eigentlich so nicht leben.

Clint ist sehr gut mit Natasha befreundet und scheint sehr nett zu sein.

Natasha tut alles, damit man nichts über sie erfährt. Sie will ihr 'wahres ich' nicht preisgeben.

Steve denkt in erster Linie an seine Mitmenschen und kann sehr einfühlsam sein.

Den ganzen Abend haben wir geredet und gelacht. Beim Stark Tower wieder angekommen gehen alle heim oder ins Bett. Doch ich bin noch nicht müde, also erkunde ich noch weiter meine Etage. Es gibt noch eine große Gemeinschaftsküche, welche mit dem neusten Schnickschnack ausgestattet ist. Damals habe ich noch viel gekocht mit meiner Mutter, aber seit ich hier bin, versuche ich nicht mehr an das zu denken. Ich habe mir nur noch Fertigpizza bestellt, damit ich nicht erinnert werde... ich wische die Gedanken beiseite und gehe weiter. Ich komme zu einem großen Raum mit Sitzecke, Billardtisch, Bar und einen in der Wand eingelassenen Flachbildfernsehr.  Die Fenster, die den Raum umrunden, lassen ihn noch größer wirken. Ich stelle mich davor und lasse die Skyline auf mich wirken. "Kannst du auch nicht schlafen?" ich zucke zusammen und drehe mich ruckartig um. "Tschuldigung Lara, ich wollte dich nicht erschrecken", Steve muss schmunzeln. "Ist schon Ok. Nein ich bin noch nicht müde" "Heute Abend hat jeder seine Geschichte erzählt, nur du nicht." Ich sehe zu Boden: "Meine Geschichte ist auch nicht erzählenswert..." "Komm schon, sie kann nicht schlimmer sein, als von Gamma-Strahlen getroffen zu werden und zu einem grünen Monster zu mutieren." Ich muss grinsen: "Nein das ist sie nicht.." "Also erzählst du sie mir?" Ich zögere. Kann ich ihn wirklich vertrauen? Kann ich ihn erzählen was mich immer bedrückt und mich einfach nicht loslässt? Ich schaue in seine wundervollen Augen, die mich freundlich anschauen. Ich hole tief Luft: "Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Wir hatten nicht viel Geld, aber zum Leben hat es gereicht. Ich musste immer zusehen, wie meine Freundinnen über ihre neuen Kleider oder Handy geredet haben und ich stand immer daneben und habe mich geschämt. Ich habe mich darüber geschämt, weil sie ihr Geld einfach so verschwenden und nicht darüber nachdenken, dass es ihre Eltern vielleicht besser gebrauchen können. Ich hatte keine Geschwister, ein weiteres Kind hätten wir uns auch nicht leisten können. Meine Eltern waren immer so abweisend zu mir. Ich kam meiner Mutter nur beim Kochen näher. Irgendwann hat mein Vater angefangen zu trinken, da er den Druck und die Last nicht mehr aushielt. Es hatte nicht lange gedauert, dann hat er angefangen mich zu schlagen. Manchmal hat er mich Ohnmächtig geprügelt und meine Mutter hat einfach nur weggeschaut. Irgendwann habe ich durch einen Zufall erfahren, dass meine Eltern gesuchte Verbrecher waren und untergetaucht sind. Als ich sie zur Rede stellte hat mein Vater mich nur wieder verprügelt...", ich schlucke und schaue zu Boden. Tränen laufen mir über meine Wange. "Meine Eltern hatten Verbrechen gegen den Staat geleistet,waren Mitglied von irgend einer Bande, deren Namen ich bis heute nicht weiß. Sie hatten viele Feinde, die uns irgendwann aufgespürt haben und meine Eltern ermordet haben. Ich musste zusehen... Zum Glück konnte ich fliehen. Ich wollte einfach nur so weit weg wie es ging! Also bin ich nach Amerika ausgewandert und habe die amerikanische Staatsbürgerschaft bekommen. Nun bin ich hier. Eine Laborratte für S.H.I.E.L.D!" Steve schaut mich an. "Ist es dir jemals in den Sinn gekommen, dass 'diese Bande' Hydra sein könnte! Was wenn du gemeinsam mit deinen Eltern verstrickt warst und du jetzt auf der Flucht bist! Wie können wir dir Vertrauen?" "Ach nur weil ich aus Deutschland komme bin ich gleich die Böse oder was!" wütend sehe ich ihn an. "Nein, du könntest die Böse sein, weil du mit Hydra zusammenarbeitest! Der Unfall war nur gestellt, sodass sie dich bei uns einschleusen konnten!" "Ach ich hab mich also freiwillig anfahren lassen und wäre freiwillig fast gestorben? Oh schaut mal, das Mädchen hat eine schlimmer Vergangenheit und kommt aus Deutschland, dem Land mit den Nationalsozialismus! Sperrt sie ein! Ganz ehrlich, komm mal in unsere Zeit an! Ich kann NICHTS dafür was meine Vorfahren geleistet haben! Alle anderen haben das schon akzeptiert, kapier du das auch endlich mal!" Fassungslos stürme ich davon. So ein Dreckskerl! Da schütte ich ihn mein Herz aus und dann sowas! Ich knalle meine Zimmertür hinter mir zu und schmeiße mich auf mein Bett und weine bitterlich.

Der Beginn von etwas Großem - Avengers ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt