5 - Ein neues Heim

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Durch etliche Gänge gehen wir und mehrere Zimmer und Räume zeigt mir Lu, bis wir in dem obersten Stockwerk vor einer schlichten Tür zum Stehen kommen.

„So und das hier ist dein Zimmer", sagt er und öffnet die knarzende Tür.

Fast jedes Zimmer wurde mir gezeigt, davon gibt es hier wirklich viele.

Empfangszimmer, Gästezimmer, Musikzimmer und die Liste würde ewig so weitergehen.

Dass Ich Grade so noch sagen kann, wo die Küche und das Bücherzimmer seines Onkels sind, verschweige ich ihm lieber, sonst läuft er nochmal die ganzen Räume mit mir ab.

Und das will ich nun wirklich nicht.

Es bleibt aber ein komischer Gedanke.

Von einem Brett Verschlag zum Anwesen des zweiten Lords von Rabenstein.

Eigentlich nicht übel, für eine Diebin.

Trotzdem frage ich mich, warum sein Onkel mich einfach so aufgenommen hat, eine Diebin, die obendrein noch gesucht wird.

„Das nächste Zimmer ist meines, dann kommt das von Ria und ganz hinten Ero.", plappert Lu munter weiter während er mein zukünftiges Zimmer betritt.

Er tritt vor mir ein und ich folge ihm nach kurzer Zeit

„Die Zimmer hier oben haben alle eine Dachschräge, ich hoffe das stört dich nicht."

Es ist schlicht gehalten und ein kleines Dachfenster lässt die Sonne den Raum fluten.

Insgesamt gibt es ein Bett, was direkt an der Wand links neben der Tür steht, eine kleine Kommode hinter dem Bett an der Dachschräge, ein Schreibtisch mit Stuhl auf der rechten Seite und ein kleines Regal, das die komplette Dachschräge entlang geht von der Kommode angefangen.

Auf allen Möbeln liegt eine dicke Staubschicht, aber klein kann man das Zimmer nun wirklich nicht nennen, meine Hütte passt bestimmt fünfmal hier rein!

Nun gut, fünfmal vielleicht nicht aber zweimal bestimmt.

„Ich sage Ria Bescheid, sie bringt dir dann neue Bezüge für dein Bett und Kleidung. Zum Essen hol ich dich dann ab, bis später."

Und ehe ich ihn fragen kann, wer denn diese Ria ist, stehe ich auch schon allein im Raum.

Meinem Zimmer.

Nun ist es ganz still in dem, für Lu, kleinen Raum, nur vom Fenster kommt gelegentlich ein leises Vogelzwitschern.

Ob ich von hier oben auf die Stadt runter sehen kann?

Das Fenster sieht etwas... Alt aus.

Vorsichtig lässt es sich unter Quietschen dann doch öffnen.

Die Sonne steht schon etwas tiefer und taucht die Stadt in ein angenehmes Abendrot.

Ich konnte von hier bis über die Stadtmauer schauen, zu den Feldern und dem großen Wald.

Rabenstein ist in das Gebirge erbaut worden, die Häuser der Adligen sind meistens ganz oben.

Die Aussicht ist einfach wunderbar.

Die Häuser stehen alle aneinander gereiht mit wenigen Ausnahmen.

Rechts von meinem Fenster steht ein großer Baum, der mit seinen Ästen schon das Dach berührt.

Wenn ich vorsichtig bin könnte ich auf den Baum klettern und von da aus auf die nächsten Dächer.

Und dann durch die ganze Stadt.

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