13 - Alte Freunde

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Zusammen mit Ero betrete ich die Küche des Anwesens. Nach der Aktion mit dem Tor haben wir uns mit Ero bei Ashiq getroffen. Er hat mich kurz auf dem neusten Stand gebracht, doch warum genau der Lord nun da war, konnte er mir auch nicht sagen. Still nimmt er mir meinen Umhang ab und weißt auf die Tür, die zu dem Esszimmer führt. Als ich durchtrete, fällt mir fast sofort Ria um den Hals.

„Es tut mir so leid Xea! Ich wusste nicht, dass ihr in der Küche seid", sagt sie rasch und umarmt mich so fest, dass sie mir die Luft zum Atmen nimmt. Bestimmt weitere 5 Mal umarmt sie mich und entschuldigt sich bei mir.

Aber sie meint es ja nur gut.

Die Herren des Hauses stehen nur belustigt daneben und auch etwas erleichtert nicht umarmt zu werden.

Doch die Rechnung hatten sie ohne Ria gemacht.

Immer noch Entschuldigungen murmelnd umarmt sie ihren Bruder, der ihr beschwichtigend über den Rücken streichelt.

Erleichtert geselle ich mich zu Lu und seinem Onkel, die sich nun schon mal etwas Abseits gestellt haben.

"Hach so viel Aufregung, hoffentlich wird es nun etwas ruhiger. Ach und Lucien? Könntest du noch einige Sachen bei Owen abholen?", fragt sein Onkel ihn und setzt sich auf einen der Stühle an den Tisch. Er nimmt einen kleinen Beutel mit Münzen und hält sie ihm hin.

„Für das Abendessen, ich fürchte wir haben nicht genug."

Überrascht sieht Lu zu seinem Onkel auf, nickt dann aber und nimmt die Münzen entgegen.

Bevor er sich allerdings auf den Weg machen kann, halte ich ihn auf.

„Lu, warte, kann ich mitkommen?", frage ich ihn und er sieht unsicher zwischen mir und seinen Onkel hin und her.

„Ich weiß nicht recht...", beginnt er doch ich lasse ihn nicht ausreden.

„Ach komm schon, was soll schon groß passieren? Ich will nur Owen besuchen...", bitte ich ihn, denn ich muss zugeben, seit ich hier bin, habe ich nicht oft an Owen gedacht und ihm auch keine Nachricht zukommen lassen und dass obwohl ich jetzt recht passabel schreiben kann.

„Nimm sie mit Lucian, sie wird dir sowieso folgen.", wendet sein Onkel ein und Lu seufzt ergeben, nimmt noch die Liste von seinem Onkel an und bedeutet mit ihm zu folgen.

Draußen hat wieder leichter Nieselregen eingesetzt, welcher die fast getrockneten Pfützen wieder befüllt. Doch einige Schneeflocken finden sich schon neben den Tropfen ein.

Hier und da herrscht noch tüchtiges Treiben, Händler suchen sich ein schönes Gasthaus und einige Wachen kontrollieren die Straßen.

Keiner von ihnen beachtet uns, immerhin sind wir ja nur Diener, oder sehen zu mindestens so aus.

Die ganze Zeit schweigt Lu und konzentriert sich auf den Weg vor sich.

Kurz bevor wir allerdings das Viertel erreichen können halte ich ihn zurück.

„Lu, ist alles in Ordnung? Warum war der Lord bei euch?", frage ich ihn besorgt und er dreht sich seufzend zu mir um. Vorsichtig mustre ich ihn und muss mit erschrecken feststellen das er dunkle Ringe unter seinen Augen hat, generell sieht er geschafft aus.

Verdammt, warum ist mir das nicht früher aufgefallen?!

„Ach Xea ich weiß es doch auch nicht. Seine Wachen waren plötzlich da, zum Glück konnte Ero dich noch wegbringen. Sie sollten alles überprüfen, bevor...der Erste Lord erscheint."

Frustriert rauft er sich die Haare und versucht meinem Blick auszuweichen.

„Aber was wollte er? Bestimmt nicht nur zum Kaffee und Kuchen vorbeischauen!", frage ich ihn weiter, er muss es doch wissen. Immerhin war er doch da.

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