"Nudeln oder Ravioli?", fragte Jule. Sie stand unentschlossen mit einer Packung Nudeln und einer Packung Ravioli vor dem Kühlregal als müsste sie die schwerste Endscheidung ihres Lebens treffen. "Nudeln", meinte ich und nahm sie ihr aus der Hand, worauf ich sie zurück in den Einkaufswagen warf. "Mhm. Okay", sie zuckte mit den Schultern und stellte die Ravioli zurück. Wie liefen weiter, zur Gemüseabteilung um Tomaten für die Soße zu kaufen. Ab und zu schauten ein paar Leute Jule vollkommen abwertend an. Am liebsten würde ich sie fragen, ob es nicht legitim ist, die Kleidung zu tragen, die man schön findet, doch Jule sagte, sie hätte sich schon an das 'Ich lebe noch im 15. J.h-Pack' aus diesem Kaff gewöhnt. In Berlin wäre es nicht so krass gewesen.
Da kam sie also her.."Wer ist eigentlich dieser Typ, auf den Janina steht?", fragte ich sie. "Du meinst Timo? Der wohnt neben mir. Ist echt nett. Und Janina ist gestern übrigens mit ihm mitgegangen. Ich war gestern mit ihm auf eure Möchtegern-Party mitgegangen", erzählte sie und ich biss mir fast auf die Zunge als sie sagte, Janina wär mit ihm mitgegangen. Ich wusste, sie ist leichtgläubig, aber dass sie gleich mit ihm in die Kiste steigt, hätte ich nicht gedacht.
Wir kauften noch ein paar Dinge ein, dann verließen wir den Laden wieder. Mit dem Bus fuhren wir dann zurück und mussten nur noch 2 Minuten bis zu Jules Haustür laufen. Sie wohnte in einem großen, schönen Haus. Wenn ich ehrlich war, hätte ich gesagt sie würde aus nicht so guten Verhältnissen kommen, doch ihre Eltern hatten wohl eine eigene, erfolgreiche Firma und verdienten mehr als genug Geld. Das erklärte warum Jule nur Markenklamotten trug und diese in einem extra Raum lagern musste.
Wir gingen gleich in die Küche und fingen an zu kochen, bzw. ich fing an zu kochen. Jule saß daneben und schaute mir fasziniert zu. "Wo hast du gelernt zu kochen?", fragte sie. "Nudeln mit Tomatensoße ist doch eins der einfachsten Sachen der Welt", antwortete ich und lachte. Sie zuckte mit den Schultern, "Ich würde selbst die Küche anbrennen wenn ich einen Apfel schneide". Ich grinste und schüttelte den Kopf. "Was? Das meine ich total ernst!"
"Deckst du schonmal den Tisch?", fragte ich während ich die Nudeln ins heiße Wasser kippte. "Brauch ich nicht. Meine Eltern kommen gleich zur Mittagspause heim. Wir essen oben", sie holte zwei Teller und Besteck heraus und stellte es mir schon einmal hin. "Sie können doch mitessen", schlug ich vor doch die Frage wurde von Jules Gesichtsausdruck ganz schnell beantwortet. "Sie interessieren sich sowieso nicht dafür was ich mache, warum sollen wir dann mit ihnen essen? Dass ich mir anhören kann wie super die scheiß Firma läuft? Nein, danke", meinte sie und knallte die Schranktür zu. Ich zuckte zusammen. Aber ich verstand sie. Ich hätte darauf auch nicht wirklich große Lust. "Tut mir Leid, aber ich rege mich so über sie auf", Jule umarmte mich von hinten. Mein Herz machte einen kurzen Hüpfer, dann entspannte ich mich.
Sie hatte ihren Kopf auf meiner Schulter abgelegt und beobachtete interessiert wie ich in der Tomatensoße herumrührte. In diesem Moment öffnete sich die Haustür und eine Frauenstimme rief: "Jule! Wir sind daheim!". "
"Das sind sie. Sind die Nudeln fertig?", Jule hielt mir ein Sieb hin und ich goss die Nudeln ab und verfrachtete sie letztendlich auf unseren Tellern. Dann holten wir uns noch Soße und watschelten zum Flur, wo ich ihre Eltern zu Gesicht bekam. "Oh, Hallo", sagte ihre Mutter und lächelte überrascht. Sie war groß, schlank und hatte das selbe dunkelblond, wie Jule. Ihr Vater schaute auch ziemlich nett aus. "Hallo", sagte ich und lächelte ihnen zurück. "Eine neue Freundin von unserer Tochter?", Jules Mutter schaute fragend zwischen uns her. Ich nickte schüchtern und schaute zu Jule, die einige Mamorstufen über mir stand und grimmig gegen die Wand starrte. "Schön, dann einen guten Appetit", sagte Jules Vater und lächelte ein letztes mal ehe die beiden den Flur verließen.
Oben angekommen in Jules Zimmer beschloss ich zu fragen, was so schlimm an ihren Eltern war. Sie schienen doch ganz in Ordnung zu sein. Wir setzten uns auf ihr großes Bett und stellten erstmal die Teller auf der Komode vor dem Bett ab. "Warum findest du deine Eltern so schlimm?", fragte ich vorsichtig und schaute zu Jule, die diese Frage wohl schon erwartet hatte. "Sie tun nur so. In Wahrheit interessieren sie sich null für mich. Nur für ihre Firma", antwortete sie. "Wissen sie dass du.. Also dass du auf Mädchen stehst?", ich holte meinen Teller und begann zu essen, ich hatte echt hunger. "Das ist doch nicht zu übersehen, oder? Und außerdem habe ich mich schon mit 11 geoutet. Hab ich dir sogar schon erzählt", lachte sie und begann auch zu essen. "Glaubst du sie vermuten was?", fragte ich schüchtern. "Vielleicht. Aber sie vermuten mit sicherheit nicht, dass es was festes ist. Bevor ich dich kennengelernt habe, hatte ich bestimmt jede Woche mit ner anderen was", fing sie an zu erzählen doch merkte letztenendes, dass ich das nun wirklich nicht hören wollte. "Also haben wir was festes?", hackte ich vorsichtig nach. "Also ich finde schon", Jule nickte grinsend. "Ehm okay", ich nickte auch. Mit dieser Situation war ich jetzt überfordert.
1. Ich hatte noch nie eine Beziehung
2. Meine Eltern sind homophobe Mittelaltermenschen
3. Ich hatte allgemein noch garkeine Erfahrung was Sex angeht.. Im Gegensatz zu Jule.
4. Ich musste es nicht nur meinen Eltern sondern auch Janina sagen.Da würde ja noch einiges auf mich zukommen.
Heyooo 😏
Heute gibt es wieder einen neuen Teil, hoffe ihr freut euch. Ich bin nicht ganz zufrieden, das nächste Kapitel wird hoffe ich besser ._. Ich weiß auch nicht wie ich das umsetzten kann, was ich vor habe. Meh. Naja, wird schon ✌🏻️
Vielen Dank für eure Rückmeldungen 😊
Bye ✨✌🏻️
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Aber bei ihr ist alles anders (girlxgirl)
RomanceGIRLxGIRL (if you don't like it, don't read it ;) Die 14 jährige Laura trifft aus Zufall auf eine Person, die ihr Leben aufeinmal total dircheinander bringt. Aber wer ist diese Person? Und warum fühlt sie sich so unwohl, aber trotzdem so gut in der...