Kapitel 26

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"Hallo Papa", sagte ich als mein Vater mit einem Koffer bepackt, ins Haus kam. "Hallo, Schatz", sagte er erfreut, ließ seinen Koffer stehen und nahm mich fest in den Arm, "wo sind Mama und Nina?". "Im Garten, es gibt Kaffe und Kuchen", antwortete ich lächelnd. "Sag ihnen ich komme gleich, ich zieh mir nir schnell diesen unbequemen Anzug aus", er zeigte zum Schlafzimmer. Nickend, drehte ich mich um.

Man, sollte ich es ihm jetzt sagen? Nervös biss ich auf meiner Lippe herum. Seit meinem 'Duschgang' mit Jule, war ich nichtmehr so aufgeregt gewesen, mein Bauch kribbelte so stark, als hätte ich einen Ameisenhaufen verschluckt.

"Mama, er kommt gleich", sagte ich und trat auf die Terasse heraus, "hilfst du mir kurz mit der Kaffemaschiene?". "Ehm.. Klar..", meine Mutter nickte verwirrt, dann ging sie an meiner Schwester vorbei, die gerade irgendein Handyspiel spielte, durch die Terassentür ins Haus.

"Ich bin mir nicht sicher", sagte ich aufgeregt und setzte mich auf die Küchentheke. "Ich kann dir nicht versprechen, dass er positiv reagiert, aber er liebt dich und wenn du sagst, dass du glücklich bist und es einfach so ist, wird er es bestimmt verstehen", meine Mutter nahm mich in den Arm. "Was soll ich verstehen?", hörte ich dann plötzlich die Stimme meines Vaters hinter mir, "bist du schwanger? Sag mich nicht, du bist schwanger!". Erschrocken drehte ich mich um. Mein Vater stand mit hochgezogenen Augenbrauen vor mir. "Ich bin mit einem Mädchen zusammen", rutschte es mir raus.

Shit, was hatte ich getan? Geschockt griff ich mir selbst vor den Mund.

"Du bist WAS?", fragte er entgeistert und schaute mich mir großen Augen an. "Papa, ich bin glücklich mit ihr und ich war noch nie so froh mit meinem Leben, seit ich sie kenne. Bitte sei nicht sauer auf mich, nur weil ich.. liebe", flüsterte ich leise, nicht dass es meine Schwester mitbekam. "Tu mir einen Gefallen, geh mir aus den Augen. Was hab ich nur falsch gemacht..", flüsterte er mit Tränen in den Augen, dann ging er an mir vorbei, zu meiner Mutter. "Wusstest du das? Wie kannst du sowas verantworten?", fragte er meine Mutter, doch weiter bekam ich es nicht mit, denn ich hatte die Küche verlassen. So schnell wie möglich, zog ich meine Schuhe an und rannte zur Garage um mein Fahrrad zu holen. Nach 5 Minuten kam ich auch schon völlig aufgelöst bei Jule an, doch Hannah sagte mir, sie sei bei Timo.

"Ich rufe sie an. Beruhige dich, alles ist gut", sagte Hannah leise, nachdem sie mich in den Arm genommen hatte und mir sanft über den Rücken streichelte. Ich nickte, löste mich von ihr und wischte mir die Tränen von den Wangen. Ich konnte sehen, wie Hannah in der Küche am Telefon eine Nummer wählte. Erschöpft vom Fahrradfahren, ließ ich mich auf die kalten Mamorstufen sinken und lehnte mich an das Gelender, das darauf etwas knarrte. Es tropften immer noch Tränen von meinen Wangen. Das Gefühl, meinen Vater enttäuscht zu haben plagte mich. Was, wenn er nie mehr etwas von mir wissen wollte? War ich so eine schlechte Tochter? Mit geschlossenen Augen machte ich mir tausende Vorwürfe, bis ich spürte wie jemand meine Hand nahm. "Sie ist gleich hier. Ich mach dir einen Tee, und du setzt sich aufs Sofa, okay?", sprach mir Hannah aufmunternt zu. Ich nickte, dann öffnete ich meine Augen. Hannah lächelte mir noch einmal zu, dann drehte sie sich um und verschwand wieder in der Küche. Angestrengt zog ich mich am Treppengeländer hoch, tapste über den kalten Boden, durch das große Haus, ins Wohnzimmer. Ich ließ mich auf die weiße Couch sinken, streifte mir die Schuhe von den Füßen und beobachtete Hannah, dann klingelte es. Hoffentlich war das Jule. Mit großen Augen wartete ich, wer gleich durch die Tür kommen würde, und tatsächlich. Jule hetzte an ihrer Mutter vorbei, durch den langen Flur auf mich zu. "Ist was schlimmes passiert?! Was ist überhaupt passiert?!", fragte sie und ließ sich vor mich auf die Knie sinken. Ich musste lächeln, ihre Anwesenheit, ließ mich mich besser fühlen. "Ich habs meinem Vater gesagt und.. er hat total scheiße reagiert. Er denkt, er hätte mich falsch erzogen.. ", schluchzte ich und trocknete meine Tränen mit meinem Sweat-Shirt-Jackenärmel.

Viele denken jetzt bestimmt, warum reagiert sie so über? Naja, meine Famile war etwas unbezahlbares für mich und ich war schon immer ein ziemliches 'Elternkind' (?) gewesen. Ohne meine Eltern ging nichts. Und jetzt waren sie (zumindest mein Vater) enttäuscht. Und liebten mich womöglich nichtmehr.

Als ich meine Augen wieder öffnete, kniete Jule kopfschüttelnd vor mir. Ihre Hände hatte sie auf meine Knie gelegt, sie übertrugen Jules Körperwärme etwas auf mich. "Er hat dich nicht falsch erzogen. Er redet Scheiße", sagte sie mir eindringlich ein und nahm meine Hände. Hannah stand die ganze Zeit in der Tür und beobachtete uns mitfühlend. "Mach dir keine Sorgen. Er wird es kappieren, wie deine Mutter. Da bin ich mir sicher", sagte sie und lächelte noch einmal, dann ging sie zurück in die Küche. Verunsichert nickte ich, Jule setzte sich neben mich, "Sie hat Recht. Deine Mutter hat am Anfang auch blöd reagiert", Jule nickte. Und in dieses Moment kam Marc völlig aufgebracht ins Haus gestürmt, schmiss seine Arbeitssasche im Lauf auf den gläsernen Esstisch, worauf er sich einen genervten Blick von Hannah einfing, und blieb schwer atmend mitten im Wohnzimmer stehen. Eine Ladung seines Parfüms kam uns entgegen, es roch ziemlich männlich, und teuer. "Ihr glaubt nicht, wer mich gerade angerufen hat! Herr Lukas, der Polizist. Die Truhe ist wohl die orginale, genauso wie das Geld. Überall läuft gerade, dass die Reichsmark-Truhe gefunden wurde, im Radio, Fernsehen.. Wir müssen morgen um 18 Uhr wieder zur Polizei und.. und wir bekommen die 2.000.000€ überschrieben", stotterte er aufgeregt. Jule und ich schauten uns mit großen Augen an, "WAS?!".

Hello✌🏻️
Heute gibt es ein kürzeres Kapitel, weil der Cut sonst komisch wär 🙄
Bin nicht so zufrieden, vielleicht auch weil ich das Kapitel mehr oder weniger unter 'Druck' geschrieben hab, weil ichs versprochen hab hochzuladen. Kommt heute auch etwas später, weil ich erst grad heim gekommen bin 😁✨

Wie immer, Rückmeldungen wären super lieb ❤️ Ich freu mich immer total, wenn ich die Leute sehe, die schon von Anfang an dabei sind, ihr wisst, wenn ich euch meine ☺️ Aber ich freue mich natürlich auch über jeden einzelnen, den ich sehe und der neu dabei ist☺️

Heute haben wir die 6k geknackt, ich hätte es nie für möglich gehalten. Ich bin mega häppü 😍😂 Innerhalb von 2 oder 3 Tagen ein K ist richtig viel, meiner Meinung. Ihr seit unglaubliiich 😂

Schönen Abend noch, oder Morgen. Oder Mittag. Je nachdem wann ihr dashier lest ✔️
Bye ✌🏻️✨

Aber bei ihr ist alles anders (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt