Kapitel 8

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Schnell zog ich Jules Jacke an. Sie war zwar nicht wasserdicht, doch sie war wenigstens ein wenig warm. Jule stand hingegen im Tshirt im Regen. Ihr machte es aber sichtlich nichts aus. Es war ja auch nicht wirklich kalt, doch ich war, genau wie meine Mutter, eine krasse Frostbeule.

Der Regen prasselte hart auf mein Gesicht und ich musste mich bemühen, meine Augen auf zu halten. Es war schwierig, das Fahrrad den steilen Berg herunter zu schieben. Wir würden ja runterfahren, aber im es war schwer etwas zu sehen und wenn wir jetzt einen Unfall bauten, hatten wir verloren. Ab und zu donnerte es und ich zuckte zusammen. Dann schaute mich Jule mit ihren wunderschönen Augen an und ich hatte wieder den Mut weiter zu laufen. Trotzdem hatte ich panisch Angst, ein Blitz würde in einen Baum einschlagen. Meine Augen brannten und meine Hände taten vom umklammern der Fahrradlenkers weh.

"Komm, wir sind gleich unten!", rief mir Jule zu und ich nickte. Inzwischen blitzte es auch in unserer Nähe und ich hatte mehr oder weniger damit abgeschlossen hier gesund heraus zu kommen. Wie dumm waren wir, trotz der Warnung der Fahrradtypen hier her zu fahren? "Beeil dich!", rief mir Jule wieder zu. Ihre Haare hingen ihr im Gesicht und ich konnte sehen, dass sie die Hoffnung auch aufgab. Es regnete wie verrückt und wir hatten nicht den Weg, sondern einen Trampelpfad genommen um schneller unten zu sein. Es war eine dumme Idee gewesen. Wir wussten nicht, wo wir waren. Irgendwo zwischen unendlich vielen Bäumen.

Erschöpft schloss ich meine Augen und und blieb stehen. Mein Gesicht brannte. "Ich kann nicht mehr!", rief ich Jule erschöpft zu. "Bitte! Nimm nochmal alle Kraft zusammen!", sie schaute mich durchdringend an. Okay. Langsam lief ich weiter und zog das Fahrrad nach. Meine Haare flogen mir ins Gesicht, doch ich war inzwischen so unterkühlt und erschöpft, dass ich keine Kraft hatte, sie weg zu wischen. Der nächste Donner ertönte und ich zuckte erneut zusammen. Mein Herz klopfte bis zum Hals und ich versuchte schneller zu laufen. Einfach hier raus! Ich rannte schneller, aber ich kam nicht weit. Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Fuß. Ich ließ mich auf den Boden fallen. "Jule!", schrie ich so laut ich konnte. Sie drehte sich um, ließ ihr Fahrrad fallen und rannte zu mir. Schnell ließ sie sich vor mich auf die Knie sinken. "Was ist passiert?", fragte sie hektisch. "Ich bin umgeknickt. Mein Fuß tut höllisch weg!", antwortete ich und merkte wie der Schmerz immer stärker wurde. "Wir können so nicht weiter gehen!", sie schaute sich um, wahrscheinlich um zu schauen, ob wir vielleicht einen kürzeren Weg oder eine Hütte übersehen hatten. Und tatsächlich. Mitten im Wald, auf einer Lichtung ohne Bäume, stand ein Wohnwagen. Jule und ich entdeckten ihn gleichzeitig. "Wie viel wiegst du?", fragte Jule und biss sich verlegen auf die Lippe. Ihre Haare hiengen ihr immernoch im Gesicht. Das sah so heiß aus.. Aber ich sollte jetzt meine Verknalltheit vergessen und an mein verdammtes Leben denken! Jeden Moment könnte ein Blitz in einen Baum einschlagen und auf uns fallen! "55 Kilo", antwortete ich und blickte in Jule blasses Gesicht. Sie nickte und schob ihre Arme unter meinen Rücken und meine Beine. Ich konnte sehen, wie sich ihre Muskeln anspannten. Mir war nie aufgefallen wie muskulös sie war. Als sie mich hochhob, durchfuhr much wieder dieser Schmerz und ich verzog mein Gesicht. Jule trug mich bis zum Bauwagen und setzte mich auf einem Baumstumpf ab. Hektisch rüttelte sie an der Tür des Wagens und bekam sie auch anschließend auf irgendeine Weise auf. Sie kam wieder zu mir und nahm mich auf den Arm, ehe sie mich herein trug. Eine Wand von abgestanderner Luft kam mir entgegen und ich musste husten. Jule setzte mich auf einer Eckbank ab und zog die Tür zu. Erleichtert lehnte ich mich zurück und schloss meine Augen. "Danke", flüsterte ich.

Hello guys ✌🏻️
Heute kommt mal Donnerstags ein Kapitel, obwohl ich immer Samstags ein neues hochlade 😇 Aber ich war mir nicht sicher ob ich es schaffen würde, wegen 1. Mai undsoo ✨😁 Deswegen ist es auch ein ganz kleines Bisschen kürzer als normal😕 Ich hoffe es gefällt trotzdem und ihr habt noch einen schönen Tag.
Bis nächstes mal ✌🏻️✨

Aber bei ihr ist alles anders (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt