Kapitel 22

2.4K 93 1
                                    

"Guten Morgen", sagte ich zu Janina, als ich neben ihr an unserem Tisch im Klassenzimmer platz nahm. Keine Reaktion. "Es tut mir Leid. Bitte sei nicht mehr sauer", ich zog an ihrem Arm um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. "Bitte lass mich einfach", sagte sie und legte ihre Hefte auf den Tisch.
Das Klassenzimmer füllte sich langsam mit Leuten und nach 5 Minuten klingelte es. Zwei unerträgliche Stunden Erdkunde warteten nun auf mich, neben meiner besten Freundin, die nicht daran dachte mich auch nur anzusehen. Tolle Voraussetzungen für eine langweilige Stunde, bzw. zwei..
Gelangweilt kaute ich auf meinem Kulli herum und versuchte ein olles Gebirge in Japan im Atlas zu finden, als es endlich zur Pause klingelte.
"Kommst du mit in die Mensa?", fragte ich Janina, die darauf den Kopf schüttelte. Genervt atmete ich aus, schnappte meinen Geldbeutel und verließ den Klassenraum. Es regte mich auf, dass sie nicht mit mir redete. Warum? Hatte ich mich nicht oft genug entschuldigt?

Zwischen dem Gewusel meiner Mitschüler hüpfte ich die Treppen herunter, verließ das Schulhaus und lief über den Schulhof, an den Fahrradständern vorbei zur Mensa um mir eine Brezel zu kaufen. Als ich das erledigt hatte, machte ich mich auf den Weg hinter die Sporthalle, wo ich meine Freundin vermutete. Sie stand dort mit Timo, sie rauchten. Schnell lief ich zu ihnen und stellte mich dazu. "Morgen Baby", Jule zog mich zu ihr, wollte mir einen Kuss geben, doch ich blockte ab. Keine Lust einen Aschenbecher zu küssen, auch wenn ihre hellrosa Lippen, die schönsten dieser Welt, sehr verlockend waren. Jule rollte mit den Augen, dann ließ sie die Kippe auf den Boden fallen, bittete Timo sie auszutreten (sie wollte die Sohle ihrer teuren Schuhe nicht kapput machen), legte einen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Mein Herz machte einen hüpfer. Immernoch konnte ich mir noch nicht vortellen, dass ich mit ihr zusammen war. Sie war einfach so.. So anders und so wunderschön. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal auf eine Person treffen würde, die mich allein mit ihrer Art zu sich zu bewegen um den Verstand bringen konnte. 

Ich sah wie Lea mir einen eifersüchtigen Blick zuwarf, ich lächelte ihr nur triumphierend zu.
Tja, was mir gehört, gehört mir.

Nachdem die Pause vorbei war, ging es weiter in den Englischunterricht. Da ich Englisch mochte, ging die Stunde schnell vorbei und die nächsten zwei Stunden Sport auch.
Gerade als ich zu Janina lief, wurde ich von einer Person festgehalten. Erschrocken drehte ich mich um. Lea stand hinter mir und schaute mich aggresiv an. "Was gibts?", fragte ich und zog die Augenbrauen hoch. "Mach mit Jule Schluss", antwortete sie, worauf ich mit den Augen rollte. "Werde ich nicht. Sie gehört mir, verstanden? Wir sind zusammen und daran kannst du nichts ändern", ich lächelte ihr gespielt zu, dann drehte ich mich um und lief zu Jule, die mit dem Rücken zu uns mit Julian redete. "Das werden wir sehen, ich denke dein Vater würde darüber nicht so erfreut sein!", rief sie mir hinterher und mich durchfuhr eine Art Blitz. Was hatte sie vor? Sie war zu allem fähig, das wusste ich. Schnell drehte ich mich noch einmal um. "Wenn du ihm was sagst, bist du einen Kopf kürzer", flüsterte ich und legte meinen Zeigefinger auf ihre Schulter, drückte sie kurz zurück und drehte mich wieder um, doch kaum tat ich das, verspührte ich einen Tritt in meine Kniekehle und fiel zu Boden. Ich klatschte voll mit dem Gesicht auf den Asphalt und merkte, wie mir kurz schwummerig wurde, doch eine bekannte Stimme holte mich aus meiner Schockstarre. "Sag mal, spinnst du?! Was fällt dir ein?! Jule!", rief die Stimme, kurz dannach hörte ich wie sich jemand neben mich kniete und mich auf den Rücken drehte. Es war Janina. "Alles gut?", fragte sie und strich meine Haare von meinem Gesicht, "du blutest etwas an der Stirn". Ich nickte, mir ging es gut. Es machte mir viel mehr Sorgen, was Lea meinem Vater sagen würde. Was würde er tun?
Langsam rappelte mich vom harten Asphalt auf, hob mir den Kopf und schloss die Augen. "Was hat die Fotze gemacht?", hörte ich Jule rufen, worauf Janina antwortete "Geschuckt oder so". Julian rief, "Verpisst euch mal alle, und holt n Lehrer!".
Ich öffnete die Augen. 20-30 Schüler standen um mich herum, die Juli gerade versuchte wegzuschicken. Ich suchte zwischen den Beinen, nach Jule, konnte sie aber nirgends finden. "Wo ist Jule?", fragte ich Janina, die mir auf die Beine half. "Keine Ahnung", sagte sie und brachte mich zu Frau Maurer, die am Schuleingang auf uns wartete. Sie war Schulsanitäterin. Wir gingen in den Sanitätsraum, ich wurde auf eine Liege gelegt. Immernoch war ich wie benebelt. Der Schlag, mit dem ich gegen den Boden geknallt war, war wohl doch nicht so leicht gewesen.

Frau Maurer hatte mir ein Pflaster auf die blutige Stelle geklebt. Janina war immernoch bei mir, und darüber war ich froh. Sehr froh.
"Wo ist Ju..", fragte ich, als sich die Tür öffnete und Jule, gefolgt von Timo in den Raum rannten. "Gehts dir gut?", fragte meine Freundin und ich nickte einfach. Ich war froh sie zu sehen. "Frau Maurer hat den Krankenwagen gerufen, der kommt gleich", teilte sie mir mit und setzte sich neben mich. "Wo warst du?". "Ehm.. Wir haben..", Jule schaute zu Timo, "Lea ein kleine Lektion erteilt". "Habt ihr sie geschlagen?!", Janina schaute sie entgeistert an. "Nein, als ob. Ich fass die Schlampe nicht an. Wir haben nur etwas mit ihr.. besprochen", sagte Timo. Erleichtert nickten ich und Janina.

"Wie fühlen sie sich?", fragte eine Ärztin mich, als ich im Krankenhaus angekommen war. "Ganz gut. Mir ist nur schwindelig und ich hab Kopfweh", antwortete ich. "Das hab ich mir gedacht. Gehirnerschütterung. Sie müssen sich schonen", die Ärztin lächelte mir aufmunternt zu. "Wir behalten sie eine Nacht hier, sicher ist sicher. Der Stoß muss sehr hart gewesen sein. Nicht das ihr Gehirn sonst noch Schäden davon getragen hat und sie heute Nacht eine Hirnblutung bekommen", fügte sie hinzu. "Was?", ich löste meinen Blick von der weißen Krankenhauswand. "Sie haben richtig gehört. Wir werden ihre Eltern informieren". Damit verließ sie den Raum und ich wurde in meinem Bett in ein, zum Glück, Einzelzimmer geschoben.
Jule kam rein, setzte sich neben mich und nahm meine Hand. "Was ist jetzt?", fragte sie ungeduldig. "Gehirnerschütterung", sagte ich. "Oh", sie nickte mitfühlend. "Ich muss über Nacht bleiben", ergänzte ich. "So schlimm?". "Nur zur Sicherheit", sagte ich. "Soll ich Sachen holen?", fragte Jule und stand schon auf. "Nein, meine Mutter bringt die mit", ich schüttelte den Kopf. "Okay, ich muss gehen", Jule lächelte mir zu und beugte sich über mich. Ihre dunkelblonden Haare fielen in mein Gesicht, ein süßer Duft kam mir entgegen. Sie biss sich auf die Lippe, dann beugte sie sich vor und küsste mich leidenschaftlich. "Ich liebe dich, Baby", hauchte sie, als wir uns lösten. "Ich liebe dich auch", hauchte ich zurück.
"Am liebsten würde ich dich mit zu mir nach hause nehmen und es dir zeigen", flüsterte sie mit einem erotischen Unterton und küsste mich ein zweites mal. Mein Unterleib zog sich zusammen, und ich warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. Sie wusste zu gut, was sie in mir auslösen konnte. "Aber das geht wohl nicht", sagte sie sarkastisch übertrieben traurig, leckte sich über die Unterlippe und gab mir nochmals einen Kuss auf die Stirn. Dann verließ sie den Raum ohne sich nochmal umzudrehen. Verdammt, was machte dieses Mädchen mit mir?

Hey Leute ✌🏻️
Wie gehts? 😏 Heute gibts wieder ein Kapitel, ich war sehr produktiv haha 😂 Ihr könnt mir übrigens auch auf snapchat folgen ☺️ Ich wollte dort mal aktiv snappen, aber wenn die snaps niemand schaut, macht es weniger Spaß 😁 Also, der Name ist in meiner Wattpad Bio ✌🏻️
Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag ❤️
Bye ✌🏻️✨

Aber bei ihr ist alles anders (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt