Aber bei ihr ist alles anders (girlxgirl)

Kapitel 24

Hallo ✌🏻️ Ich hab mir überlegt mal ab und zu aus Jule's Sicht zu schreiben. Also wenn ich aus Jule's Sicht schreibe, kennzeichne ich es. Wenn nichts vor dem Kapitel steht, dann ist es Lauras Sicht ✔️ Also viel Spaß beim Lesen ❤️

pov: Jule
"Hallo", sagte ich zu Linda, Lauras Mutter. "Na?", fragte sie lächelnd, "wie war die Schule?". "Ganz gut", antwortete ich und trat ins Haus. Linda machte einen Schritt zur Seite, dann deutete sie Richtung Wohnzimmer. Ich hörte leise Stimmen, wahrscheinlich der Fernseher. Es roch auch nach Vanille. Hier war es einfach unendlich gemütlich. Nicht so kalt und lieblos wie bei uns.
"Sie schaut TV. Sie hat sich schon gefragt, wann du kommst". Dankend nickte ich, zog schnell meine Schuhe aus und lief durch das kleine Haus ins Wohnzimmer. "Hi", sagte Laura grinsend. Sie war in einer rosanen Kuscheldecke eingerollt und lag wie eine Raupe auf der Couch. Bei dem Anblick musste ich auch grinsen, ihr ging es wohl besser und sie sah einfach zuckersüß aus. "Hi", lachte ich und setzte mich neben sie und begrüßte sie mit einem Kuss auf die Stirn, wobei sie zufrieden die Augen schloss.
"Hattet ihr heute länger Schule?", fragte Laura und setzte sich auf. "Nein, war noch im Gym", antwortete ich. "Und was ist jetzt mit Lea?". "Die .. Ehm.. Sie bleibt auf der Schule", genervt ließ ich mich nach hinten fallen und lag somit neben Laura. "Mhhh.. Unfaire Welt", murmelte sie.
Im Hintergrund lief 'Two and a half man' und wir schauten eine Weile einfach nur nachdenklich schweigend auf den Bildschirm, dann griff meine Freundin plötzlich meine Hand, "Ich wollte noch zu dem Typen vom Fahrradladen!". Geschockt sah ich sie an, "Lieber nicht, warte bis die Sache durch ist", meinte ich und sah ihr eindringlich in die Augen. "Ich will es aber jetzt wissen", sagte sie und schüttelte den Kopf. "Bitte nicht. Sie könnten es rausbekommen, die Polizei ermittelt wie sonst noch was, sagt mein Vater. Wenn die raffen, dass du eine Falschaussage gemacht hast..", ich versuchte überzeugend zu klingen, was überraschend gut klappte. Ich hatte Laura überzeugt.

"Lass und das Eis mitnehmen", sagte Laura entschlossen und hob einen Topf Ben and Jerrys hoch. "Ich geb doch nicht so viel Geld für ein Eis aus..", ich schüttelte den Kopf.

Wir befanden uns gerade im Rewe und wollten eigentlich nur Chips und Cola kaufen, doch jetzt waren schon Gummibärchen und 2 Tafeln Milkaschokolade zusätzlich im Einkaufswagen.

"Aber man kann über 500€ für Schuhe ausgeben", sagte meine Freundin genervt und stellte das Eis zurück in die Gerfriertruhe. "Das ist was komplett anderes", ich schüttelte grinsend den Kopf. "Mhm. Klar", Laura nickte gespielt überzeugt. Mit einem quitschen schloss sie die Gefriertruhe wieder, dann machten wir uns, durch die Menschen, auf zur Kasse. Laura legte alles aufs Band, ich kramte meinen Geldbeutel aus meinem Rucksack. Gerade als ich mich umdrehte, erkannte ich dann zwei Augen zwischen dem Gedrängel der Menschen. Die von Ann. Sie schaute mich an, ich schaute sie an, doch Laura holte mich aus den Gedanken, "Wir müssen bezahlen!". Nickend legte ich einen 20€ Schein auf die Theke, nahm mir das Rückgeld und zog die Tüte von der Ablage herunter, dann verließ ich wortlos den Laden.

"Was ist los?", Laura schaute mich fragend an. Wir liefen durch die Abenddämmerung zur Bushaltestelle um zu mir nach hause zu fahren. "Nichts, ich bin nur müde", log ich. Ich konnte ihr es nicht sagen, sie würde eifersüchtig werden und das tat ihr nicht gut. Und mir auch nicht.

"Mama?", rief ich ins Haus, als wir ankamen. Keine Antwort. "Vielleicht sind sie nochmal weg?", Laura zog ihre Schuhe aus und schlitterte darauf über den Mamorboden unserer kleinen 'Eingangshalle'. "Warte, ich schau mal nach".

Auf dem Küchentisch lag ein Zettel, wie vermutet.

Hallo mein Schatz,
wir sind nochmal in der Firma und haben ein Kundengespräch. Wir hoffen du bist nicht sauer. Erreichbar sind wir wie immer übers Handy.
Kuss, Mama und Papa