Ich keuche und breche zusammen. Ein Schmerz durchfährt mich, und doch ist es kein Schmerz. Ich weiss nicht, was Schmerz ist. Zulange schon habe ich ihn nicht mehr gefühlt. Zu lange schon habe ich gar nichts mehr gefühlt. Doch dieser Schmerz, der doch kein Schmerz ist... so vertraut und fremd zugleich. Die Macht wird mir entrissen und fliesst gleichzeitig in mich hinein. Ein jahrhundertalter Schmerz steigt hoch, verheilt, reisst die Wunde wieder auf. Ist weg und doch noch da. Ich spüre die Kraft, die mich durchfliesst. Ich spüre, wie ich Kraft abgebe. Wie alles andere vor mir verschwimmt. Wie ich wieder ein Ziel habe. Ein deutliches Ziel. Und ein schmerzvolles. Doch ich spüre, es ist soweit. Ich bin bereit, ihr in allem beizustehen. Ich habe ein Ziel, eine Aufgabe, eine Bestimmung. Und diese Bestimmung gibt mir wieder die alte Macht zurück, die meine Verzweiflung zunichtegemacht hat. Die Schmerzen, die die dünnen Silberketten um meine Handgelenke auslösen, nehme ich kaum wahr. Wie schon so lange nicht mehr. Ich spüre psychischen Schmerz, aber er schwächt mich nicht, sondern stärkt mich. Das Gefängnis macht mir nichts mehr, kann mir nichts mehr antun. Niemand mehr kann mir was antun, konnte es auch noch nie. Wie sollte er auch? Ich bin alles. Ich bin Gott und die Welt, ich bin Feuer und Wasser, Luft und Erde. Niemand kann mir was antun ohne sich selbst zu schaden. Niemand. Ausser jemandem. Und derjenige wird sich nie einmischen, nie. Weil er, es oder sie mir vertraut. Erst wenn ich es vermassle greifen sie ein. Und ich weiss es wieder. Die Zeit wird bald kommen. Sie ist noch nicht da, aber bald. Alles macht sich auf ihre Ankunft bereit. Die Fassade, die alles zusammengehalten hat, bröckelt.
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Tanze im Feuer, das Wunder des Lebens
FantasyKlappentext „Ich will Blut." Ich weiche erschrocken ein paar Schritte zurück. „Gleich kommt der Teil, wo du mir erklärst, ich sei auf einer Vampirschule gelandet", sage ich und versuche meine Angst mit Spott zu übertönen. Er lacht leise und sagt: „M...