Kapitel 21 - Familie

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"Du bist also Max' Schwester?", fragte Anna mich. Wir saßen mitterweile alle am Tisch, Oma hatte Kekse und Tee vorbereitet.Ich stellte meine Tasse ab. 
"Ja", anwortete ich. Sie nickte kurz und biss darauf in einen Keks. Ich wusste nicht was ich von ihr halten sollte, sie sah mich immer mit diesem komischen Blick an, abschätzend und böse. Aber Maxim liebte sie und sie liebte ihn. Vor kurzem haben sie sich verlobt, sie waren zwei Jahre zusammen gewesen. Anna hatte Maxim gerettet, ihm gezeigt, dass er Drogen und Alkohol nicht brauchte. Ich nahm mir vor, sie einwenig besser kennenzulernen. Doch das tat ich weder für sie, noch für mich, sondern für Maxim, denn er hatte es verdiehnt. Ich schaute auf die Uhr, es war schon 18.30. Ich würde eine halbe Stunde für die Fahrt nach Hause brauchen, deswegen machte ich mich auf den Weg. "Komm bald wieder, mein Kind. Ich bin immer zuhause", sagte Oma und umarmte mich. Ich nickte und wandte mich an Maxim. Ich werde aufjedenfall nochmal hierher kommen, vielleicht sogar mit Nik. Ich erzählte ihnen aber nichts von ihm. Sie sollten ihn persönlich kennenlernen. 
Auch Maxim umarmte mich, er war immernoch ein junger Mann, aber viel größer als ich, trotzdem nicht so groß wie Nik. Ich ließ Maxim los und wandte mich an Anna. Sie umarmte mich ebenfalls, was mich sehr überraschte.
"Es war schön dich mal kennenzulernen", sagte sie lächelnd.
"Danke", sagte ich aufrichtig und an ihrem Blick sah ich, dass sie verstand. Ich dankte ihr dafür, meinen Bruder wieder auf den richtigen Weg gebracht zu haben.Ich setzte mich auf meine Maschine und winkte noch allen zu, dann fuhr ich davon. Zuhause angekommen schloss ich die Tür auf und trat ein. Nik kam auf mich zu und küsste mich zur Begrüßung.
"Schatz, du bist ja schon zuhause. Ich dachte du brauchst heute länger", sagte ich verwundert.
"Hat zum Glück doch nicht solange gedauert. Wo warst du denn?", fragte er mich.
"Ich habe meine Oma besucht".
"Wirklich? Du warst bei deiner Oma? Möchtest du mir erzählen wie es war?", fragte er neugierig. Ich nickte, er zog mich mit in die Küche und machte Tee.
"Ich war zuerst beim Grab meiner Eltern und hab dort Blumen abgelegt, dann stand auch schon meine Oma hinter mir", ich musste lächeln, weil ich mich immernoch so sehr freute sie gesehen zu haben,"Sie war überhaupt nicht böse, sie hatte sich sehr gefreut. Wir gingen zu unserem Haus und dort traf auch gleich darauf Maxim ein", erzählte ich.
"Wie war seine Reaktion?", fragte Nik und stellte den Tee vor mir ab und setzte sich neben mich.
"Er hatte mich vermisst und dachte ich wäre tot, weil er solange nichts von mir gehört hatte. Er ist verlobt mit einer Frau Namens Anna. Sie sind seit 2 Jahren zusammen, sie hat ihm bei seinen Problemen geholfen. Sie war für ihn da, als ich es hätte sein sollen", sagte ich.
"Mach dir keine Vorwürfe, Schatz. Er hat es geschafft, du solltest jetzt glücklich sein", versuchte Nik mich aufzumuntern. Er hatte recht, ich sollte aufhören in der Vergangenheit rumzuwühlen und mich auf die Gegenwart und Zukunft konzentieren. Ich war so froh einen Mann wie Nik an meiner Seite zu haben und ich war mir sicher, dass er der Richtige war.

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