Kapitel 24 - Das Ende?

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Er fuhr den Wagen auf eine freie Fläche und stellte den Motor ab. Um uns herum stellten die anderen Männer auch ihre Autos ab.
"Würdest du im Auto bleiben wenn ich dich darum bitten würde?", fragte Nik mich. Aber er wollte doch, dass ich mit kam? Okay, er war um meine Sicherheit besorgt, aber ich war sicher solange ich bei ihm war.
"Du kannst mich nur beschützen, wenn ich bei dir bin. Also muss ich wohl oder übel dabei sein", versuchte ich ihn zu überreden. Er überlegte kurz.
"Wahrscheinlich hast du Recht", sagte er, beugte sich vor und küsste mich.
"Ich werde auf mich aufpassen, Schatz. Und auf dich sowieso", antwortete ich und küsste ihn zurück. Wir stiegen aus, Nik hielt die ganze Zeit meine Hand während er die Vorgehensweise erklärte. Nachdem er fertig war, holten wir alle unsere Waffen raus und luden sie. Ich hatte zwei dabei, so wie immer eigentlich. Nik schickte eine handvoll Männer vor, welche die Eingänge checken sollten. Nach einpaar Minuten kamen sie zurück. Es gab vier Eingänge, jeweils einen in jeder Himmelsrichtung. Es waren 32 Männer dabei, Nik und mich einbezogen.
Nik, Alex, Dima, ich und vier andere waren in einer Gruppe. Wir nahmen den Haupteingang. Es würden alle aufeinmal die Halle stürmen. Ich stand in der Mitte. Nik hatte die Männer angewiesen eine Wand um mich herum zu errichten. Ich fand es völlig übertrieben, wollte jetzt aber keinen Streit anfangen, weil ich genau wusste, dass Nik nicht nachgeben würde. Also stand ich in dem Kreis und fühlte mich wie das Hackfleisch in einer Kohlrollade. 
Alles ging ziemlich schnell, wir stürmten die Halle. Es waren alle Männer in der Mitte der Halle versammelt. Nik trat langsam vor und sprach nun zu der versammelten kleinen Gruppe. Antonio hatte Recht, es war ein verdammt kleiner Clan. Und jetzt, da der Boss tot war, auch ein Clan ohne Perspektive.
"Hört zu. Ich bin hier, weil euer Boss tot ist. Das heißt euren Clan gibt es nicht mehr. Versucht euch erst gar nicht zu verteidigen, wir sind in der absoluten Überzahl. Also, packt eure Sachen, lasst Waffen, Geld, Monition, Drogen, Einrichtung und alles andere hier. Geht nach Hause, sucht euch einen Job oder macht sonst was. Es ist mir egal, was ihr macht. Und wenn ihr euch wieder zusammen tut und versucht den Tod eures Bosses zu rächen, bitte, versucht es nur. Aber wir werden jeden einzelnen von euch auslöschen, wenn ihr etwas plant. Ihr werdet ab jetzt rund um die Uhr beobachtet, deswegen ist es unmöglich einen Komplott zu starten", sagte Nik. Die Männer verstanden sofort, legten ihr Waffen nieder und gingen ohne Widerworte. 
Es war einfach zu kontrollieren ob sie auch die Anweisungen von Nik befolgten. Es waren einfach sehr wenige. Nach einer halben Stunde war die Halle leergeräumt, es befand sich kein verfeindeter Mann mehr da. Nik gab den Befehl, wieder abzuziehen. Wir gingen also wieder zum Auto und ich setzte mich auf den Beifahrersitz. Nik redete kurz noch draußen mit Alex, nach einpaar Minuten kam er wieder rein und holte ein altes Handy aus dem Handschuhfach. Er wählte eine Nummer, es wurde sofort abgenommen.
"Hallo, bin ich mit der Polizei verbunden?", fragte er in das Handy. Ich würde keine seiner Entscheidungen infrage stellen. Aber was war das? Wieso rief er die Polzei an?! Ich blieb trotzdem still auf dem Sitz sitzen.
"Ja, ich würde gerne etwas anonym melden. Unzwar ist hier am Frankfurter Main-Hafen eine leerstehende Halle einer Drogenmafia. Es befinden sich dort Waffen, Drogen, Geld und verschiedene Wertsachen. Die Halle ist grün und liegt etwas abgelegen am Ende der Docks. Aufwiederhören", sagte er kurz und legte sofort auf. Er machte das Handy auf, holte die SIM-Karte raus, knickte sie einmal in der Mitte durch und stieg aus dem Wagen. Ich sah im Rückspiegel, wie er die Karte in zwei Stücke in den Main warf. Das Handy folgte kurz darauf. 
Dann stieg er wieder in den Wagen und wir fuhren wortlos davon. Jeder der Autos nahm eine andere Richtung, damit es nicht so auffällig war. Nik war einscheinend für heute fertig, er nahm den Weg nach Hause.Dort kamem wir auch kurzdarauf an. Nik sagte kein einziges Wort, was mich wirklich beunruhigte. Er ging einfach zur Haustür und schloss sie auf. Sofort ging er ins Schlafzimmer, steuerte auf sein Ankleidezimmer zu und schloss die Türen hinter sich. Ich war ebenfalls in Gedanken versunken, machte mir Sorgen um Nik. Ich ging aber zuerst duschen. 
Als ich wieder zurück kam, stand Nik vor der großen Fensterfront im Schlafzimmer und schaute nach draußen. Er bewegte sich nicht und starrte ins Leere. Ich schlang von hinten meine Arme um ihn und drückte einen Kuss auf seine Schulter. Er schien so langsam aus der Tiefe, in der er bis vor eben noch schwebte, aufzutauchen. Er zog mich in seine Arme und drückte mir einen Kuss auf den Kopf. Ich hörte wie er langsam die Luft einsog und wieder ausbließ. Er hielt mich jetzt auf Abstand und schaute mir eindringlich in die Augen.
"Ich will das nicht mehr und ich kann nicht mehr. Ich mache Schluss", sagte er.

Even the stars can't shine without a little bit of darknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt