Kapitel 2 - Kann es schlimmer werden?

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Unkontrolliert begann ich zu zittern, ein fremder war mit mir in diesem dunklen Raum und ich hatte ihn bissher nicht bemerkt, wie konnte das sein? "Ich werde dir nichts tun, beruhige dich." Noch immer war ich nicht in der Lage mich umzudrehen, hatte zu viel Angst davor, unterbewusst hoffte ich wohl der fremde würde mich einfach gehen lassen. Dann herrschte für einige Minuten Stille, die mich nur noch weiter verunsicherte. Nach einiger Zeit schaffte ich es, mich langsam aufzusetzen und in Richtung der Stimme zu sehen. Auf dem Stuhl, auf dem zuvor der Kater gesessen hatte, saß nun ein ca. 185cm großer schlanker Mann mit tiefschwarzen Haaren. Seine grünen Augen fixierten mich. Auf dem Kopf sah ich zwei schwarze Katzenohren, sein Katzenschwanz peitschte aufgeregt hin und her dennoch bewegte er sich nicht. Was zum Teufel war er? "Was werden Sie jetzt mit mir tun?" Diese Frage hatte mich allen Mut gekostet, dennoch dachte ich die Antwort schon zu kennen, was sollte ein Mann schliesslich allein in einem solchen Raum machen? "War das wirklich die Frage, die du mir stellen wolltest?" Natürlich war sie das nicht, ich wollte wissen, wer da vor mir sitzt, wie es sein konnte das er hier war und wie er das gerade gemacht hatte, was er wirklich war. Aber ich wollte nicht zu neugierig erscheinen, ich wollte eigentlich nur noch weg. "Ich habe nicht vor dir irgend etwas zu tun, also frag was du fragen willst." Er ließ keine Emotion in seiner Stimme erahnen, sein Blick war noch immer auf mich gerichtet und ich fühlte mich damit sichtlich unwohl. "Was.....was ist hier los ich meine, die verschlossene Tür....dieser Raum...." Mit einer ruhigen Handbewegung unterbrach er mich. "Frag Mädchen." Einmal atmete ich tief durch, sammelte den nötigen Mut, erwartete ich doch, im nächsten Moment getötet zu werden. "Was sind Sie?" Nun war es raus, aus Angst vor seiner Reaktion hatte ich meine Augen geschlossen, meine verschwitzten Hände ineinander gelegt. "Nun ich bin wohl etwas, dass die Menschen als Missgeburt bezeichnen. Halb Mensch, halb Kater, eingeschlossen von meinem letzten Besitzer." Seine Stimmte hatte einen gereizten Ton angenommen, seine ganze Körperhaltung wurde angespannt. Aber wenn ich schon sterben sollte, dann sollte vorher wenigstens meine Neugierde befriedigt werden. "Was meinen Sie mit Besitzer?" Augenblicklich veränderte sich sein Blick erneut, nun wirkte er Überrascht. "Nun offensichtlich hast du wirklich keine Ahnung, wir haben uns doch eben die Käfige und Ketten unten angesehen, nun so hatte man uns eingepfercht um uns weiter zu verkaufen." Neben der Tatsache, dass es mir unwirklich erschien was er da erzählte, wurde mir bewusst das ich die ganze Zeit mit ihm allein gewesen war, ihn gekrault hatte. Aufgrund dieser Gedanken konnte ich nicht verhindern, rot anzulaufen und begann beschämt weg zu sehen. "Da wird dir gerade einiges klar, was?" Wieder wandelte sich seine Stimmlage, dieses mal zu Vergnügt. Er fand es also lustig, mich so in der Hand zu haben, er wusste das ich gegen ihn keine Chance hätte, würde ich versuchen zu fliehen.

"Ich sagte dir doch, ich werde dir nichts tun, beruhige dich, wir sitzen vorerst beide hier fest." Nun da hatte er wohl recht und bissher machte er ja keine Anstalten mir irgend etwas anzutun, weshalb ich mich dazu entschloss, mich etwas zu entspannen. "Wie lang waren Sie hier eingesperrt?" Auch mein Ton wurde etwas mutiger. "Nun wir haben scheinbar etwas Zeit, also werde ich dir ein bisschen was über mich preisgeben, hör gut zu, ich werde mich nicht wiederholen und möchte nicht unterbrochen werden." Nickend gab ich ihm zu verstehen, dass ich gehorchen würde. "Gut, also welches Jahr ist es?" Er fragte mich das wirklich? Großer Gott wie lang war er denn hier gewesen? "2016." War meine knappe Antwort, war ich doch sehr gespannt auf die Geschichte, die er mir erzählen wollte.

Neko - Wie ein Tag mein Leben VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt