Kapitel 14 - Verschwunden

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Am Horizont zogen dunkle Wolken auf, deshalb sah ich mich nach einem Unterschlupf um. Eine kleine Höhle in den Felsen erschien mir nahezu perfekt. Als das Gewitter in vollem Gange war, viel mir auf, dass mein vermeindlich perfektes Versteck einen entscheidenden Fehler hatte: Das Meerwasser. Bei Ebbe war ich dort hinein gekrabbelt, jetzt stieg das Wasser unaufhörlich und ich versuchte mich soweit wie möglich zurück zu ziehen, doch das Ende der kleinen Höhle war bereits zu sehen. Zitternd zwängte ich mich an die Wand und hoffte darauf, dass das Wasser stoppte.

Kurze Zeit später stand mir das Wasser bis zum Hals und machte mir das Atmen schwer. An einem kleinen Felsvorsprung hatte ich mich festgeklammert und zitterte immer stärker. Es war zwar noch Sommer, das Meer jedoch war nachts nicht besonders warm. Lang würde ich das nicht mehr durch halten, das wusste ich. Bis zur nächsten Ebbe dauerte es allerdings noch eine Weile. Als ich schon meine Finger nicht mehr spürte und dachte jeden Moment den Halt zu verlieren, sankt das Wasser langsam wieder. Es war ein Hoffnungsschimmer, wenn auch ein kleiner.

Dann konnte ich auf dem kleinen Höhlenrand endlich wieder trocken sitzen, nun ja es brachte mir allerdings nicht viel. Bis auf die Knochen war ich durch gefroren, der Körper gehorchte nicht mehr, unkontrollierte zitterte ich. Langsam fielen mir immer und immer wieder die Augen zu, zwar schreckte ich einige male wieder auf, aber lang würde es sicher nicht mehr gut gehen. Gerade als meine Lider sich abermals senkten, kamen zwei kleine Schatten auf mich zu. Erschrocken riss ich die Augen wieder auf. Ein weißer und ein schwarzer Kater....."Kuro, Mika." Mehr brachte ich nicht zu stande. Die beiden wandelten sich und rannten mir entgegen. Einen Augenblick später war ich umwickelt von einigen Kleidungsstücken.

"Oh kleine was machst du nur, bleib ganz ruhig jetzt bist du in Sicherheit, wir bringen dich erst mal hier weg." Ich wusste, dass es Mika's Stimme war die zu mir sprach, aber meine Augen ruhten auf Kuro. Sein ganzer Oberkörper war bedeckt von tiefen und breiten Narben. Er vermied es mich anzusehen, während Mika mich auf seine Arme nahm und zurück zum kleinen Häusschen der Oma trug. Dann spürte ich das weiche Bett unter mir. "Bleib wach Shaya, bis deine Temperatur normal ist, solltest du nicht schlafen."

Er wusste ja nicht was er da von mir verlangte, mir war kalt ich war erschöpft und müde, dennoch versuchte ich mein bestes. Erst spät in der Nacht gab er mir die Erlaubnis zu schlafen, Kuro hatte ich nicht mehr zu sehen bekommen, er hatte nicht mehr nach mir gesehen. Mit Tränen in den Augen schlief ich ein. "Shaya, liebes wach auf, komm iss etwas." Direkt nach dem öffnen sah ich in Mika's unglaublich blaue Augen. "Warum? Warum hat er das getan? Warum hasst er mich?" Zu erst schien der blonde nicht ganz verstanden zu haben, was ich meinte, doch dann wurde sein Blick traurig. "Shaya er hat dich gern, deshalb will er es unbedingt vermeiden, dich zu verletzen. Du weisst ja gar nicht wie sehr du uns erschreckt hast. Er war so voller Sorge. Als wir dich dann endlich gefunden hatten, gab er sich selbst die Schuld für das alles und wollte dir nicht mehr unter die Augen treten."

So war es also, er hasste mich nicht. Jetzt musste ich ihm nur noch klar machen, dass mir seine Vergangenheit egal war. "Mika bitte hol ihn her." Der angesprochene stand sofort auf und ging aus dem Raum. Nur wenige Minuten später trat Kuro ein, den Kopf gesenkt, vermied er es mich anzusehen. "Du wolltest mich sprechen, aber bitte hör mir erst zu. Es tut mir leid, dass mit deinem Arm meine ich. Allerdings musst du endlich verstehen, dass ich eine permanente Gefahr für dich darstelle, meine nähe könnte dich eines Tages in ernste Gefahr bringen." Ruhig hatte ich ihn aussprechen lassen. "Kuro, ich verstehe was du mir sagen willst, du hast Angst die Kontrolle zu verlieren und ich danke dir für deine Fürsorge. Allerdings bin ich 27 Jahre alt und durch aus dazu in der Lage für mich selbst zu sprechen. Ich weiss es gefällt dir nicht, aber ich vertraue dir und möchte bei dir bleiben. Noch einmal werde ich nicht zulassen das du mich verlässt."

Neko - Wie ein Tag mein Leben VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt