Kapitel 18 - Neue Freiheit

676 35 0
                                    

Nachdem die jagderprobten Kater uns eine Mahlzeit beschert hatten (ich hatte mich nach einiger Zeit dazu durch gerungen die rohe Maus zu verspeisen, es war gar nicht so schlecht) waren wir ins alte Haus zurück gekehrt. Die beiden Jungen hatten mir das Bett im ersten Stock überlassen, aber so weich und gemütlich es auch war, ich konnte einfach nicht einschlafen. Einige Zeit wälzte ich mich hin und her, dann sprang ich auf, wandelte mich zur Katze und schlich die Treppe runter. Die beiden lagen nebeneinander auf dem Boden, mit etwas Abstand zu einander, auf Decken.

Ohne groß darüber nachzudenken tapste ich genau zwischen die beiden und rollte mich dort zusammen. Mein Rücken berührte Mika und meinen Kopf hatte ich auf Kuro's Brust abgelegt, fast augenblicklich schlief ich ein. Erst die morgendlichen Sonnenstrahlen ließen mich wieder erwachen. Einen Moment hatte es gebraucht, die Orientierung wieder zu finden.

In der Nacht war ich wohl ziemlich umher gewandert. Sowohl auf Kuro als auch auf Mika waren staubige Pfotenabdrücke zu finden, leise musste ich kichern. Nachdem ich mich ordentlich gestreckt hatte, wandelte ich wieder zum Menschen und begann etwas in der Hütte sauber zu machen. Als die Kater nach zwei Stunden noch immer schliefen, versuchte ich mich bei der Jagd, was jedoch nicht sofort gelingen wollte. Erst eine weitere Stunde später, war es mir gelungen, 5 Mäuse zu fangen.

Als Mensch sammelte ich nun Feuerholz, ein paar Beeren und Äpfel die hier wild wuchsen und machte mich auf den Weg zurück zum Haus. In der Küche stand ein alter Holzofen, den ich schnell entzündete um die ergaunerten Vogeleier in einer Pfanne zu braten. Auch die gefangenen Mäuse garrten in der großen Pfanne. Das Obst zerteilte ich grob. Alles war vorbereitet doch die beiden schliefen doch immer tief und fest, ihr lautes schnarchen war klar und deutlich zu hören. Da hatte ich eine Idee.

Einen der alten Töpfe warf ich genau zwischen die beiden, mit einem gewaltigen Scheppern knallte eben genau dieser auf den Holzboden, beide Jungen waren augenblicklich aufgesprungen und starrten sich jetzt verdattert an. Genau in diesem Moment konnte ich mich nicht mehr zurück halten, laut lachte ich auf und krümmte mich schon nach kurzer Zeit vor Bauchweh. Als der Blick der zwei jedoch zu mir wanderte, bekam ich es mit der Angst zu tun. Etwas verunsichert wandelte ich mich wieder zur Katze und hastete aus dem offenen Fenster. Verfolgt von meinen zwei Freunden lief ich quer durch den Wald zu einer großen Eiche, dich ich beim Jagen entdeckt hatte. Auf vier Pfoten war der Umgang mit meinem Schwanz wesentlich leichter und so war ich in der Baumkrone des riesigen Baumes verschwunden.

Die beiden hatten mich jedoch nicht aus dem Blick verloren und folgten mir zwischen die Blätter. Kuro wandelte sich und griff blitzschnell nach meinem Nackenfell, wie ein nasser Sack hing ich jetzt so da und miaute Protestierend. "Sieh mal Mika sie ist ja ganz schön frech heute, unsere kleine, vielleicht sollte sie zur Abkühlung baden." Vor Schreck blieb mir mein Protest im Halse stecken, früher mochte ich Wasser sehr, doch jetzt als Katze erschien es mir als schlimme Strafe, baden gehen zu müssen. Mit einem Fauchen biss ich Kuro in den Arm, der mich darauf hin los ließ.

Nachdem wir uns auf einen Waffenstillstand geeinigt hatten, aßen wir ruhig und recht zufrieden unser Frühstück. Dabei fiel mir jedoch wieder ein warum wir eigentlich geflüchtet waren. "Sagt mal ihr zwei, wer waren die Typen, die uns verfolgt haben?" Viel sagend sahen die beiden sich an, doch ich verstand nur Bahnhof, viel zu neu war mir die Welt der Neko. "Nun, entgegen meines ersten Verdachtes, waren das keine Nekojäger, sondern Fänger." Nachdenklich stocherte ich mit der Gabel auf dem Teller herum. "Aber warum wollen sie uns denn Fangen? Ich dachte die Sklaverei ist vorbei." Hatte ich etwas verpasst?

Neko - Wie ein Tag mein Leben VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt