Kapitel 30 - Verkauft

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Was hatte ich da nur getan? Nicht nur, dass ich Kuro nicht befreien konnte, nein ich habe auch noch Mika und Sari in Gefahr gebracht, habe mich selbst überschätzt. Mein Blick fiel auf das junge Mädchen und den blonden, der nicht einmal 18 Jahre alt war. Beide waren verletzt, Mika blutete an der Schläfe und Sari, sie hatte überall Kratzer und Schürfwunden. Sicherlich hatte Sie sich gewehrt.

"Es tut mir alles so leid, ich habe euch in Gefahr gebracht." Leise begann ich zu schluchzen. Die Tür zu unserem Raum wurde geöffnet und ein Mann, vielleicht 30 Jahre alt, kam herein. Er hatte lange schwarze Haare, die wild in alle Richtungen abstanden. So gut es ging, rollte ich mich zusammen, doch die Ketten erlaubten nicht viel bewegung. Ohne jede Gefühlsregung kam der fremde Mann auf mich zu und öffnete die Ketten an meinen Beinen, dann die an meinen Händen.

"Komm mit mir, ich habe dich gekauft, bevor sie schlimmeres mit dir anstellen konnten." Fassungslos starrte ich ihn an. Seine dunkelbraunen Augen waren so dunkel das sie eher schwarzrot schimmerten. Er hatte nach meiner Hand gegriffen und wollte mich mit sich ziehen. "Nein bitte, nicht ohne meine Freunde." Kurz blieb er still, sah sich die drei in den Käfigen an. "Das geht nicht und jetzt komm." Mit aller Kraft lehnte ich mich gegen ihn und flehte ihn an. "Ich bitte Sie, flehe Sie an, ich werde brav sein, alles tun was Sie sagen wenn Sie meine Freunde auch kaufen."

Doch er ließ sich nur kurz beirren, dann zog er mich weiter, raus aus dem Raum, raus aus der Halle. Die ganze Zeit über krallte ich mich in seinen Arm und flehte ihn unter Tränen an, die anderen noch zu holen. Stumm packte er mich an der Hüfte und setzte mich in seinen schwarzen Sportwagen. Ich selbst hatte es auf gegeben mich zu wehren, er war viel größer und um einiges stärker.

Nach fast einer halben Stunde fahrt, stoppte der schwarzhaarige vor einer riesigen Villa. Dann stieg er aus und kam auf meine Seite, hielt mir die Hand hin. "Komm kleine, hier bist du ab sofort Zuhause." Niemals würde ich mich hier einsperren lassen, ging mir durch den Kopf, doch den hohen Zäunen und dem elektrischen Tor zu entkommen wurde sich nicht so leicht. Langsam folgte ich meinem ersten Besitzer, der würde sich wundern.

Im Haus angekommen, blieb er stehen und drehte sich zu mir um. Seine Hand kam auf mich zu, wollte mich berühren, fauchend wich ich zurück bis die Tür in meinem Rücken zu spüren war. "Ganz ruhig kleine, lass mich das Halsband abnehmen, dann wirst du dich wohler fühlen." Es stimmte, dadurch fühlte man sich erniedrigt, also ließ ich ihn gewähren. Mit schnellen Handgriffen war das störende Lederband entfernt und meine Hände griffen automatisch an meinen Hals. So war es wirklich besser.

"Wie heisst du eigentlich Mädchen?" Seine Stimme war schon fast sanft. "Shaya, aber bitte lassen Sie mich gehen, ich will doch nur meine Freunde retten." Langsam schüttelte er den Kopf. "Du wirst dich hier wohl fühlen, du wirst sehen alles wird gut werden." Aber das konnte er doch nicht so einfach machen, ich hatte auch Rechte.

"Du hast hier einige Regeln zu befolgen, auch wenn ich nett zu dir bin, möchte ich das du gehorchst schliesslich hast du eine Menge Geld gekostet. Alles weitere erkläre ich dir gleich, geh hoch in den ersten Stock in das zweite Zimmer auf der rechten Seite, dort ist alles für dich vorbereitet, nachher hole ich dich zum Essen ab." Damit drehte er sich um und verschwand hinter einer Tür, einen Versuch zur Flucht zu starten war jetzt alles andere als klug und so ergab ich mich meinem Schicksal. Langsam bewegte ich mich die Treppe rauf, dass Haus oder besser die Villa war wirklich wunderschön und sehr teuer eingerichtet, aber das war mir egal.

Als ich das Zimmer endlich fand, verschwand ich auch sofort daran, ein Bett stand unter dem großen Fenster, alles war in weiss gehalten. Eine Tür an der linken Wand entpuppte sich als eingang zu einem eigenen Bad. Augenblicklich bekam ich den drang mich zu waschen also trat ich ins Bad sah mich kurz um und verschwand dann in der Dusche.

Das hatte gut getan aber nun war ich allein und meine Freunde noch immer eingeschlossen auf diesem grausamen Markt, was sie Kuro angetan hatten.....würde dieser Mann unten das auch mit mir tun? Auch Sari und Mika würde man jetzt ganz sicher nicht einfach gehen lassen, die Beine an mich gezogen saß ich auf dem großen Bett und weinte. So war das Leben als Neko also wirklich. Es gab keine Freiheit, keinen eigenen Willen, kein Leben. Man war wie Vieh, eingepfercht und zum Spaß für andere da.

Neko - Wie ein Tag mein Leben VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt