Kapitel 44 - Vergebung

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Mika betrat die kleine Höhle, als er uns sah stoppte er direkt wieder. "Du meine Güte, wie seht ihr denn aus? Wurdet ihr angegriffen?" Kuro schüttelte den Kopf. "Nein, aber das ist jetzt auch egal, hilf mir bitte Shaya zurück zur Villa zu bringen, wir sind etwas angeschlagen."

Es hatte eine Weile gedauert, bis wir den Weg zurück zum Haus gefunden hatten, Mika und Kuro stützten mich obwohl ich abgelehnt hatte. Die beiden waren einfach so unglaublich stur, noch immer schämte ich mich sehr für mein vorheriges Verhalten. Kaum waren wir auf dem Gelände kam auch Sari raus gerannt, sie umarmte Mika, dann kam sich auf mich zu und schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht. "Verdammt Sari was tust du denn da?" Mika war sichtlich geschockt, doch ich winkte ab.

"Lass sie Mika, sie hat jedes Recht dazu." Kuro war aus der kurzen Schockstarre erwacht. "Dafür haben wir jetzt keine Zeit, wir sollten ins Krankenhaus zu Izuna fahren. Vorerst muss ich mich allerdings selbst versorgen und frisch machen." Zusammen erreichten wir die Villa, Mika half mir die Treppe hinauf, vor meinem Zimmer aber schickte ich ihn fort. Auch ich wollte meine Wunden versorgen, duschen und dann? Ja was sollte ich denn jetzt tun? Sie würden mich sicher aus dem Haus werfen.

Vor allem Izuna wollte mich nun sicher nie mehr wieder sehen, natürlich zu Recht. Gerade wollte ich mir einen Verband um die Hüfte anlegen, da klopfte es an der Tür. "Brauchst du Hilfe?" Kuro, doch ich lehnte ab, ich wollte jetzt keinem von meinen Freunden unter die Augen treten. Erst musste ich mir überlegen, wohin ich jetzt ging, ich musste von vorn beginnen, allein.

Die Tür wurde geöffnet, Kuro sah mich amüsiert an,in Unterwäsche saß ich auf meinem Bett und versuchte den Verdammten Verband anzulegen."Ich werde das wohl besser mal machen." Doch ich stand auf und wollte ins Bad flüchten, natürlich kam ich nicht weit. Er hatte mich am Arm gepackt und zurück aufs Bett gezogen.

"Hör auf so stur zu sein, Shaya, ich werde mich nur auf deine Wunden konzentrieren, versprochen." Ich gab auf und seufzte um gleich darauf erschrocken aufzuquieken. "Deine Hände sind Eiskalt." Nun begann er zu lachen, so musste ich einstimmen, dann allerdings wurde mir wieder bewusst, dass es vermutlich das letzte mal war, dass ich mit ihm lachte. Traurig wanderte mein Blick zum Boden, während Kuro konzentriert weiter machte.

"Hör mal kleine, das wird sich schon alles regeln, lass uns erst mal nach Izuna sehen und dann sehen wir weiter." Doch so einfach ging das doch nicht. "Kuro ich kann ihm nie wieder unter die Augen treten, ich habe ihn fast getötet, obwohl er so viel für mich getan hatte." Eine Hand Kuro's begann meinen Kopf zu tätscheln.

"Ich habe dich auch schon angegriffen, erinnerst du dich? Zwei mal sogar und jedes mal hat es sich wieder eingerenkt. Du wirst sehen alles wird wieder." Immer noch zweifelnd schüttelte ich den Kopf. Doch Kuro wusste scheinbar mehr als ich. "Er hat dich sehr gern weisst du. Wir haben am ersten Abend in der Villa darüber gesprochen, er und ich."

Ich wollte schon zum sprechen ansetzen doch er unterbrach mich erneut. "Darüber sprechen wir ein anderes mal, lass uns jetzt zu ihm fahren, die anderen warten schon unten." Schnell nahm ich mir ein Shirt und eine Hose aus einer der Schubladen zog die Sachen über und folgte Kuro dann nach draussen. Tatsächlich standen Mika und Sari schon dort und warteten. Zusammen mit Sari stieg ich hinten ein, doch sie würdigte mich die ganze Fahrt über mit keinem einzigen Blick, auch im Krankenhaus und auf dem Weg zu Izuna's Zimmer, blieb es dabei.

Meine drei Freunde betraten den kleinen Raum, doch ich blieb vor der Tür, Kuro sah mich zwar kurz wütend an, sagte aber nichts dazu. Nach gut einer halben Stunde kamen sie wieder heraus, Sari weinte, mein Schlechtes Gewissen schrie regelrecht in mir.

"Er will dich sehen, Shaya." Man konnte Ihre Wut deutlich heraus hören. Mit gesenktem Kopf ging ich an ihr vorbei, wurde auf dem Weg zu ihm immer langsamer. Kuro hatte die Tür hinter mir geschlossen, also waren wir nun allein. Dann sah ich auf. Izuna lag dort, angeschlossen an dutzende Geräte und seinen Hals dick verbunden.

"Komm her liebes, setz dich zu mir." Er nannte mich noch immer liebes, nach all dem? Sofort schossen mir Tränen in die Augen, Izuna aber nahm meine Hand und zog mich auf das Bett an seine Seite. Ich wimmerte. "Izuna es tut mir so schrecklich leid, du hast das alles für mich, für uns getan und ich danke es dir so." Seine Hand drückte meine.

"Ach Liebes ich habe dir doch längst vergeben, nun musst nur noch du, dir selbst vergeben. Wir wissen alle warum es so kam und letztlich ist ja alles gut gegangen, ich werde bald wieder fit sein."

Neko - Wie ein Tag mein Leben VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt