Kapitel 2

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Ich brachte zusammen mit Dan seine Taschen in sein Zimmer und half ihm, die Sachen in den großen Schrank zu räumen. Dann bekam er eine Haus- und Geländeführung.

„Schön habt ihr es hier. Und so groß..."

„Ja, meine Eltern haben lange gebraucht bis sie das alles gebaut hatten und der Hof gut lief. Im Sommer sind wir meistens ausgebucht mit Feriengästen. Die kommen übrigens nächste Woche. Wenn du willst kannst du mir bei die Ausritten helfen."

„Würde ich ja gerne, aber ich kann nicht reiten..."

„Echt nicht?"

„Nein. Meine Mutter hat es mir immer verboten."

„Wenn du willst kann ich es dir beibringen. Für die Reitanfänger bin ich meistens zuständig."

„Klar, wäre echt cool von dir."

Er grinste mich an und in meinem Bauch kribbelte es. Oh nein! Bitte nicht! Ich möchte mich nicht in ihn verlieben! Seit Zane sich von mir getrennt hat, war ich sehr vorsichtig, was meine Gefühle gegenüber Jungs anging. Ich wollte nicht nochmal so verletzt werden!

„Okay dann komm mal mit in den Stall."

Ich führte Dan zu den Stallungen und zeigte ihm als erstes, wie man ein Pferd sattelte.

„Du kannst Moon nehmen. Sie ist das liebste Pferd im Stall."

Moon?"

„Ja, den Namen habe ich ihr gegeben."

„Und wie kommt man auf so einen Namen?"

„Das ist eine lange Geschichte. Ich kann sie dir ein anderes Mal erzählen, aber jetzt sollten wir mit der Reitstunde beginnen, bevor es zu spät wird."

Es war sehr lustig Dan das Reiten beizubringen. Er lernte sehr schnell und war richtig gut. Nach dem Reiten sattelten wir Moon und Star zusammen ab und holten die anderen Pferde von der Koppel. Dann gingen wir rein zum Abendessen.

Nach dem Essen ging ich erst mal unter die Dusche. Danach ging ich in mein Zimmer und las ein bisschen. Ich hatte gerade zwei Seiten gelesen, als es an der Tür klopfte.

„Ja?", fragte ich und legte mein Buch weg.

„Kann ich reinkommen?", kam es von der anderen Seiten der Tür. Dan!

„Ja klar."

Er kam in mein Zimmer und schloss die Tür.

„Du wolltest mir doch erzählen, was es mit dem Namen von Moon auf sich hat."

„Ja stimmt. Setzt dich doch."

Ich zeigte auf den Sitzsack, der in der Ecke stand. Dan holte ihn ans Bett und lies sich darauf fallen.

„Also, Moon ist in einer Vollmond Nacht zur Welt gekommen. Meine Eltern waren nicht da und ich war mit meinem Bruder und meiner besten Freundin Liz alleine auf dem Hof. Mitten in der Nacht sind Liz und ich aufgewacht, weil wir Geräusche aus dem Stall hörten. Ich wusste gleich was los war und rief sofort meine Eltern und den Tierarzt an, während wir zum Stall gingen, doch meine Eltern waren nicht zu erreichen. Als Liz und ich in den Stall kamen, ging das Licht aus. Es muss irgendwie die Sicherung rausgehauen haben, deshalb wurde der Stall nur durch das Mondlicht beleuchtet, dass durch die Stalltür fiel. Es ging alles sehr schnell und der Tierarzt war nicht rechtzeitig da. Ich habe versucht bei der Geburt zu helfen, aber es reichte nicht und die Stute starb."

Ich hielt inne und merkte wie mir eine Träne über die Wange floss. Dan streckte seine Hand aus und wischte sie weg. Dann nahm er mich tröstend in den Arm. Nach gefühlten 10 Minuten löste er sich von mir und meinte, er müsse jetzt schlafen. Er hauchte mir einen Kuss auf die Wange und verließ das Zimmer.

Ich machte das Licht aus, konnte aber nicht schlafen. Zum einen wegen der Erinnerung an die Nacht von Moon's Geburt und zum anderen wegen Dan. In seiner Gegenwart kribbelte alles in mir und ich genoss jede Minute die ich mit ihm zusammen war. Nach gefühlten 10 Stunden herum wälzen, griff ich zu meinem Handy und rief Liz an.

„Ja?", meldete sich meine beste Freundin am anderen Ender der Leitung müde.

„Liz? Ich muss mit dir reden!"

„Hat das nicht Zeit Alice? Wir haben 1 Uhr morgens."

Himmel, sie hatte Recht! Aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Ich erzählte ihr von Dan und diesem Kribbeln im Bauch.

„Ist doch klar Alice!", rief sie in den Hörer. Auf einmal war sie hellwach.

„Du bist in ihn verliebt!"

„Bist du dir sicher? Das kann doch nicht so schnell gehen."

„Doch klar! Ich weiß gar nicht, warum du das so schrecklich findest. Das ist doch was Tolles!"

„Du weißt doch gar nicht, ob er auch in mich verliebt ist."

„Bestimmt ist er das! Oder meinst du, er hat dich aus Spaß geküsst?!"

„Er hat mich ja nicht richtig geküsst. Nur auf die Wange." 

„Ach papperlapapp, Kuss ist Kuss. Ich bin mir sicher, dass er dich auch mag."

„Wie sicher?"

„100%. Dumm nur, dass ich morgen schon nach Spanien fliege, sonst könnte ich vorbeikommen."

„Ja... Wieso müsst ihr auch so lange weg bleiben? 3 Wochen! 2 Hätten es doch auch getan!"

„Was ist denn jetzt los? Gönnst du mir das etwa nicht?", lachte Liz.

„Nee, sorry. Bin nur ein bisschen durcheinander wegen Dan und so", entschuldigte ich mich.

„Ist doch klar, das verstehe ich natürlich Alice. Aber ich bin mir sicher, dass du das schaffst Süße! Du bist doch ein starkes Mädchen! Wir telefonieren und skypen einfach oft, dann kannst du mich auf dem Laufenden halten."

„Okay, danke Liz. Ich lass dich dann mal weiterschlafen."
„Ist doch klar. Ja, danke."

Dann legte sie auf.

Nach dem Telefonat ging es mir gleich viel besser und ich schlief sofort ein.

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